Eisklettern
Hoch hinaus – Eisklettern auf dem Kilimanjaro
Will Gadd nimmt uns mit auf seine einmalige Klettertour in die eisigen Höhen des Kilimanjaro
Eisklettern an Überhängen ist nicht einfach. Wenn man es sich noch schwerer machen will, versucht man es auf 5,895 Meter Höhe in Afrika. Im letzten Jahr reiste Eiskletter-Legende Will Gadd (kürzlich zum National Geographic Adventurer of the Year ernannt) zum höchsten Punkt des Schwarzen Kontinents, mit dem Ziel, das letzte noch verbliebene Eis des Kilimanjaro zu erklettern. Schaut euch das Action-Video an!
2 Min
Will Gadd - Eisklettern in Afrika
Will Gadd - Eisklettern in Afrika
Gadd ist wohl der erste Mensch, der die steilen eisigen Überhänge des Kilimanjaro erklettert. Was dieses Eis so besonders macht, ist, dass es langsam aber sicher verschwindet – um das Jahr 2020 wird wahrscheinlich nichts mehr von diesem Eis übrig sein, so dass diese Erfahrung eine in unserer Epoche einzigartige bleiben wird.
Die größte Herausforderung dieser Tour war nicht der einwöchige Aufstieg bis zum Kletterspot, den Gadd und seine Crew zurücklegen mussten, oder lange Kletterrouten wie bei Wills Helmcken Falls-Projekt, sondern die große Höhe. „Auf 6.000 Metern Höhe fällt es dir schwer zu gehen“, sagt Will.
Auf dem Gletscher angekommen, bot sich ihnen ein fast surreales Bild aus Eis. „Wie Eisberge an einem tropischen Strand“, beschreibt Will die Szenerie. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass dieses Eis seit 12.000 Jahren auf den Gipfeln des Kilimanjaros liegt.
„Das Klettern war eine technische und körperliche Herausforderung“, erklärt Will. „50 Pull-Ups auf Meeresspiegel-Niveau sind schon harte Arbeit, auf 6.000 Metern Höhe jedoch fordern sie deine ganze Kraft!“
Und wie spielte das Wetter mit? Nachts lagen die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, tagsüber zeigte das Thermometer aber Plusgrade. Beim Eisklettern bedeutet kaltes Wetter Stabilität und Sicherheit, wird das Wetter jedoch wärmer, steigen die Risiken. Wie schnell schmelzen die Gletscher? „Wir erklettern etwas, was morgen nicht mehr da sein wird“, sagt Will.
Und genau das machte das Klettern am Kilimanjaro so wichtig für ihn. „Ich habe eine Menge Eis erklettert, aber dieses hier ist das letzte seiner Art. Die Gletscher sind nur noch kleine Überbleibsel, die wirklich in ihren letzten Zügen liegen. Ich war sehr glücklich, dort zu sein.“