Fixed Gear
Mianzi Rei: My legs are my gears
Die Berliner Fixed Gear Vorreiterin Mianzi Rei bekommt nicht genug von einem Gang
Sliding into a new area
© Oliver Playford
Fixie fahren ist sexy. Aber es ist auch unisex. Das beweist die Legende auf zwei Rädern „Mianzi Rei“. Sie verkörpert einerseits den Lifestyle dieser Subkultur, andererseits besticht sie aber auch als Rennläuferin im aufkommenden Fixed Gear Rennzirkus. Gepackt vom Minimalismus der Fixies und der Faszination immer in Bewegung zu sein, hat sie ihr Leben ihren bikes verschrieben und bringt das in dem Kurzfilm „My Legs My Gears“ genau auf den Punkt:
Ein Leben ohne Fahrrad kann ich mir nicht vorstellen. Dafür ist es mir zu wichtig.
Den Titel zu dem Film hat jemand anderer auf den Punkt gebracht, nämlich ihr Tätowierer auf der Hinterseite Ihrer Schenkel. Vielleicht um ihre Konkurrentinnen bei den zahlreichen Rennen wissen zu lassen, dass eine wahre Rennmaschine vor ihnen liegt und sie besser gar nicht daran denken an ihr vorbeizukommen.
Räder sind aber nicht das einziges Anliegen, das Mianzi am Herzen hat. Eine nachhaltige Lebensweise, also auch eine vegane Ernährung, war für sie bereits ein essentielles Thema, lange bevor sie das auch für die Massenmedien wurden. Im sportlichen Bereich ist ihr Grundsatz: „Mein Rekord von heute ist das Minimum für morgen“ und so treibt sie sich selbst, aber auch die Entwicklung der Track Bike Kultur, wesentlich mit voran. Als Bloggerin für „optimusfixed“ versorgt sie die Szene mit Infos und trägt maßgeblich dazu bei, die „Fixed Gear“-Szene aus dem Schatten der Männer zu holen. Ein von Freundinnen und von Mädchen für Mädchen gemachter Blog wie „the itchy movement“ sind natürlich ein erfolgreiches Tool dazu.
Mianzi am Weg zum Ziel - dem Siegertreppchen
© [unknown]
„Dafür gehe ich arbeiten“
„Um was zum Essen zu haben. Ein Dach überm Kopf zu haben und Fahrrad zu fahren. Dafür gehe ich arbeiten“. Diese Aussage klingt so puristisch wie eine Beschreibung der Ausstattung eines Fixies. Und in diesem Fall eine glatte Untertreibung, denn sie arbeitet hart daran beim Radfahren auch zu gewinnen. Zum Beispiel das Debut der mittlerweile schon legendären „Rad Race“ Rennserie, das auf einer Indoor-Go-Kart-Bahn ausgetragen wurde. Aktuell gibt es bereits verschiedene Formate und die Crew hat sogar die erste sogenannte Fixie-WM aus der Taufe gehoben.
Am 31.5.2015 wird in Berlin auf einem gesperrten, 42,195km langen Kurs ermittelt wer die und der Schnellste sind. Der reißerische Titel heißt nicht, dass es sich hierbei auch um den wichtigsten Event handelt und so ist das ist nur einer von vielen Einsätzen. Mianzi fährt auch die gesamte „Red Hook Crit“ Serie und entwickelt sich so nach und nach einen Terminplan der einem im Profiradsport üblichen immer ähnlicher wird. Auch was das Leistungsniveau betrifft: nicht nur das mediale Interesse wächst exponentiell, sondern auch das der Industrie. Mittlerweile erinnert die Stimmung in manchen Rennställen eher an die Formel 1, was Mianzi allerdings nur zugutekommt.
Der innovative Antrieb von Schindelhauer im Detail
© [unknown]
„When destiny shapes reality“
Eigentlich wollten die Hersteller ihrer Rennmaschinen, „Schindelhauer Bikes“ aus Berlin, ein Start-Up in der Automobilbranche gründen. Getrieben von der Idee mit einer ultraleichten Rennmaschine den Fahrspaß zu revolutionieren, fiel das Projekt dennoch der Finanzkrise zum Opfer. Aus heutiger Sicht gesehen - Gott sei Dank. Denn die Gründer ließen sich nicht abbringen, sondern haben dann ihre Ingenieurs- und Designleistungen auf 2 statt auf 4 Rädern angewendet um technisch sehr fortschrittliche Räder mit einem hohe Design Anspruch zu entwickeln. So ist in Zusammenarbeit mit den Herstellern des Antriebes, Gates Carbon Drive, eine mit Designpreisen überhäufte Fahrradschmiede geworden. Die hat nun, um die Leistungsfähigkeit dieses innovativen Antriebes zu demonstrieren, ein 7-köpfiges Team aufgestellt um bei Fixed Gear Events rund um den Erdball zu brillieren.
Martin Morgenstern, Adrien Merkt, Dylan Longridge, Roland Trauzold und Yvan Morf werden sich mit den besten Track Bike Fahrern der Welt messen während Mianzi gemeinsam mit Claudia Weiss ganz vorne an der Frauen-Front steht. Die beiden verbindet nicht nur dasselbe Team, sondern auch ein ähnlicher Fahrstil. Aus den früheren Konkurrentinnen wurden so mittlerweile gute Freundinnen, die sich helfen und gegenseitig pushen. Ein Miteinander anstatt des sonst so üblichen Gegeneinanders - und Sinnbild für den Spirit unter Fixie Fahrern - von Amateuren bis zu den Profis.
Das Schindelhauer Team beim Rad Race
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