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Esports, Cheats und Passion - diese Dinge prägten die Geschichte von CS:GO

Counter-Strike: Global Offensive ist nicht mehr, doch wird für immer bleiben. Wir werfen einen Blick darauf, wie CS:GO einer der besten Shooter aller Zeiten wurde.
Autor: Joakim Henningson and Jack Ridsdale
4 min readveröffentlicht am
Counter-Strike: Global Offensive ist nicht bloß ein Spiel, es ist ein Stück Kultur. Das Spiel ist schnell, präzise, spannend und unglaublich strategisch. Von der ersten Buy-Runde bis zum entscheidenden Clutch fiebern die Zuseher mit und saugen jeden actiongeladenen Moment auf. Wie wurde ein anfangs bescheidener Shooter zu einem der bedeutendsten Esport-Titel aller Zeiten? Lasst uns das gemeinsam erforschen.
Red Bull Gibaway Teilnehmer in Gothenburg (Schweden)

Red Bull Gibaway Teilnehmer in Gothenburg

© Stephanie Lindgren/Red Bull Content Pool

CS:GO war das erste Spiel von Valve, das als Esport konzipiert wurde
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Von bescheidenen Anfängen und legendären Momenten: Die Geschichte Counter-Strike

Im November 1998 erschien Half-Life für den PC. Der fesselnde, Story-basierte Shooter eroberte Herzen auf aller Welt mit seinem knackigen Gameplay und machte Valve zu einer Hausnummer unter den Publishern. Minh 'Gooseman' Le and Jess 'Cliffe' Cliffe zählten sich auch zu den Fans erster Stunde, die nebenbei auch Amateurentwickler waren. Die Modding-Möglichkeiten von Half-Life erlaubten es dem Duo, Counter-Strike zu schaffen und mit der Multiplayer-Modifikation ein neues Gaming Franchise aus dem Boden zu stampfen.
2000 veröffentlichten Le und Cliffe in Zusammenarbeit mit Valve eine offizielle Stand-Alone-Version von Counter-Strike, die sich in den jungen Jahren des Internets rasant verbreitete. Gamer bekamen nicht genug vom Planten, Defusen und dem Ausschalten der Feinde, auf die man auf diversen Map immer wieder traf. Rasch bildeten sich Communities um das Spiel und in kürzester Zeit schossen neue Karten aus dem Boden, die einen schier unendlichen Wiederspielwert versprachen.
Zeitgleich wurde kompetitives Gaming immer beliebter und der Esport wurde aus der Taufe gehoben. Großveranstaltungen wie die Cyberathlete Professional League entstanden und boten Teams wie Ninjas in Pyjamas die Bühne. Das wachsende Interesse gab Valve weiteren Anreiz, das Spiel neu auszurichten.
Spieler wurden zu Weltstars mit Heerscharen an Fans
Counter-Strike Source wurde von vielen als Fehltritt gesehen. Obwohl es optisch ein riesiger Sprung nach vorne war, konnte das träge Gameplay nicht überzeugen. Erstmals war die CS-Spielerbasis gespalten und diskutierte darüber, ob Source oder 1.6 das bessere Game waren. Währenddessen wuchs auch der Esport weiter und die Intel Extreme Masters wurden zum wichtigsten Event im Counter-Strike-Kalender. Bis heute sind die IEM nicht mehr wegzudenken.
Kameradschaft und Freundschaft gehörten immer zu Counter-Strike

Kameradschaft und Freundschaft gehörten immer zu Counter-Strike

© Stephanie Lindgren/Red Bull Content Pool

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Die Mechaniken, die Counter-Strike legendär machten

Ein Jahrzehnt später war die Szene bereit für etwas Neues, Counter-Strike brauchte frisches Blut. Glücklicherweise arbeiteten Valve bereits an CS:GO, das 2012 das Licht der Welt erblickte. Und die Gamer… waren nicht zufrieden mit dem Spiel. Counter-Strike: Global Offensive erlebte einen durchwachsenen Start, doch Valve verpflichteten sich ihrem Spiel. Man experimentierte mit ständigen Patches, arbeitete am Core Gameplay und baute die taktischen Möglichkeiten aus. Movement, Smokes, Jiggles und das Gunplay wurden perfektioniert, sodass Fans mit der Zeit zum neuen Titel migrierten.
Die Community trieb Counter-Strike zum Erfolg
Smokes, Lineups und jede Menge Strategie

Smokes, Lineups und jede Menge Strategie

© Stephanie Lindgren/Red Bull Content Pool

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Der Aufstieg von Competitive Counter-Strike

Das neue Matchmaking-System in CS:GO sorgte für erhöhtes Interesse an High-Level-Gameplay auch unter Casuals, während in Kenny 'KennyS' Schrub's No-Scope-Künste aus Katowice die Message-Boards des Webs füllten.
Mitte der 2010er hatte das CS:GO-Fieber die ganze Welt gepackt und Teams aus Europa und Amerika kämpften auf Großturnieren um Hundert-Tausende von Dollar. Spielerzahlen schossen in die Höhe, genauso wie bei Majors, auf denen Natus Vincere's Oleksandr 's1mple' Kostyliev, Team Vitality's Mathieu 'ZywOo' Herbaut und G2 Esports' Nikola 'NiKo' Kovač zu Titanen wurden.
Diese goldene Ära war jedoch auch gespickt mit etlichen Kontroversen. Als Waffenskins eingeführt wurden, tauchte CS in die Welt des Glücksspiels ein – ein Skandal, der Valve unter Druck setzte, genauso wie cheatende Profis in offiziellen Ligen. Doch selbst dieses Geplänkel konnte das Spiel nicht aus der Überholspur werfen, denn Fans investierten weiterhin tausende Stunden, um sich Rang und Namen zu machen.
Friberg, Olofmeister and f0rest feiern ihren Sieg im Grand Final von Red Bull Gibaway

That winning feeling

© Stephanie Lindgren/Red Bull Content Pool

CS:GO war ein echtes Phänomen
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Das ewige Vermächtnis von Counter-Strike

2023 wurde ein neues Zeitalter für den Shooter eingeläutet. Unter dem plakativen Titel „Counter-Strike 2“ erhielt die FPS-Legende ihre nächsten visuellen Upgrades, während zeitgleich an Physik und Movement geregelt wurde. Damit wich man nicht zu weit von der perfektionierten Vorlage ab, sorgte jedoch für ein intensiveres Spielgefühlt
Die Esports-Szene von Counter-Strike wächst seit Jahren stetig weiter und lockt dank seiner Major-Turniere Millionen von Zusehern auf aller Welt vor die Bildschirme. Dass CS in der Industrie auf eigenen Beinen zu stehen vermag, zeigen Events wie das PGL Stockholm Major 2021, bei dem 2.75 Millionen Menschen mitfieberten.
Natürlich ziehen wir auch weiter und fiebern uns auf die Zukunft mit CS2, doch blicken wir wehmütig auf das charismatische Game, das uns über 10 Jahre lang begleitete. Auch wenn CS:GO nun nicht mehr spielbar ist, wird es für immer einen festen Platz in unseren Herzen bewahren.