Sergio Pérez aus Mexiko und Oracle Red Bull Racing feiern nach dem Sprint-Sieg beim Großen Preis von Aserbaidschan 2023.
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F1

Alles, was du über die Sprint-Wochenenden der Formel 1 2024 wissen musst

Der F1-Sprint hat sich in den letzten Jahren etabliert und die Regeln wurden für das Jahr 2024 angepasst, um noch mehr Feuerwerk zu garantieren. Wir zeigen dir, wie ein Sprint-Wochenende funktioniert.
Autor: Harry Verolme / Philipp Briel
4 min readaktualisiert am
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F1 Sprint-Format: Die Änderungen zur Saison 2024

Noch vor dem Start der Formel-1-Saison 2024 hat sich die FIA auf ein neues F1 Sprint-Format geeinigt. Zu Beginn der neuen Meisterschaft mit dem Grand Prix von Bahrain am 02. März findet das Sprint Shootout an entsprechenden Rennwochenenden nun immer freitags statt.
Auf das Sprint Shootout folgt eine Freie Trainingssitzen, bevor das Sprintrennen dann am darauffolgenden Samstag vor dem Qualifying zum jeweiligen Grand Prix abgehalten wird.
Bild zeigt Max Verstappen vor Lando Norris beim Formel-1-Sprintrennen zum Großen Preis von Brasilien, 2023.

Das Sprint-Shootout findet ab 2024 freitags statt.

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Das Sprint Shootout und das Qualifying tauschen damit, im Vergleich zur vergangenen Saison, also die Plätze. Das finale Reglement diesbezüglich will man am 28. Februar im Rahmen des World Motor Sport Council (WMSC) vorstellen.
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Die Ursprungsgeschichte

Der F1-Sprint wurde zum ersten Mal in der Saison 2021 ausgetragen. Das Ziel war ein einfaches: über ein Grand Prix-Wochenende für noch mehr Spannung zu sorgen. Die Intention dahinter sollte dazu führen, die Trainings-Sessions zu reduzieren und gleichzeitig mehr Gelegenheiten sicherzustellen, um auf der Strecke um Positionen zu kämpfen. Der Plan klingt gut, aber zwei Jahre später war die Idee nach wie vor ein polarisierendes Thema. Egal, welche Meinung du zum Sprint vertrittst, man kann kaum leugnen, dass das Ursprungsziel erreicht wurde und uns die Sprints einiges an Unterhaltung geboten haben.
Sergio Pérez aus Mexiko fährt den Oracle Red Bull Racing RB19 beim Großen Preis von Aserbaidschan 2023.

Sergio Pérez führt den Sprint in Aserbaidschan an.

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Wie funktioniert der Sprint?

Eine typische Tendenz in vergangenen F1-Sprints zeigte sich darin, dass die Fahrer und Teams auf Nummer sicher gingen. Manche Piloten wählten den konservativen Zugang, da das Gutmachen einer Position oder ein Punkt das Risiko eines Unfalls und eines Starplatzes im hinteren Feld beim Hauptrennen schlicht nicht wert waren. Die neuen Standalone-Sprints motivieren die Fahrer dazu, härter zu pushen.
Im Laufe eines Grand Prix-Wochenendes nehmen die Autos an fünf Sessions teil. Im traditionellen Formal gab es dreimal Trainings und zwei Konkurrenz-Events (Qualifying und das Rennen). Im originalen F1-Sprint-Format wurden dann zwei Trainings und drei Konkurrenz-Sessions gefahren (Qualifying, Sprint, Rennen). Das neue Sprint-Konzept denkt die Wurzeln noch einmal weiter und reduziert die Trainings-Sessions auf eine, um mit vier Konkurrenz-Sessions aufzufahren (Qualifying, Shootout, Sprint, Rennen).
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Was passiert während des Sprint-Shootouts?

Wenn die Piloten das Qualifying am Freitag abgeschlossen haben, wird all diese Geschütze am Samstag erneut aufgefahren. Der Shootout besteht aus drei Mini-Sessions, die einem Standard-Qualifying entsprechen, jedoch sind die Session-Zeiten reduziert auf 12 Minuten (SQ1), 10 Minuten (SQ2) und 8 Minuten (SQ3). Mit diesem engen Zeitfenster sollen die Teams auf nur einen Run pro Session eingeschränkt werden, auch wenn das Potenzial für zwei Versuche im SQ1 und SQ2 durchaus gegeben ist. Daneben haben die Teams jedoch mit einer zusätzlichen Einschränkung zu kämpfen, da sie pro Shootout-Session nur einen Reifensatz verwenden dürfen: den Medium-Reifen in SQ1 und SQ2, den Soft-Reifen in SQ3.
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Wie läuft das Wochenende ab?

Die Veränderungen des Formats sorgen dafür, dass sich ein F1 Sprint-Wochenende von einem regulären Grand Prix-Wochenende maßgeblich unterscheidet. Wir liefern dir den Überblick des Programms, um nichts von der Action auf der Strecke zu verpassen. Hier das neue Sprint-Wochenende in der Formel-1-Saison 2024:
Freitag
  • Sprint-Shootout
  • Trainings-Session
Samstag
  • Sprintrennen
  • Qualifying (bestimmt die Startreihenfolge für das Hauptrennen am Sonntag)
Sonntag
  • Grand Prix
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Wie funktioniert die Punkteverteilung?

Zwar legt der Sprint in diesem Jahr nicht die Position für das Rennen am Sonntag fest, dennoch orientiert sich dieser am Prozedere der vorangegangenen Jahre. Er besteht aus einem 100 Kilometer/30 Minuten langem Rennen und jeder Pilot bekommt beim Start freie Reifenwahl. Die besten Acht des Sprints bekommen Punkte: acht Punkte für den ersten Platz und runter bis zu einem Punkt für Platz acht.
  • P1: 8 Punkte
  • P2: 7 Punkte
  • P3: 6 Punkte
  • P4: 5 Punkte
  • P5: 4 Punkte
  • P6: 3 Punkte
  • P7: 2 Punkte
  • P8: 1 Punkte
Sergio Pérez überholt Charles Leclerc während des Sprints beim Großen Preis von Aserbaidschan 2023.

Pérez übernimmt die Führung in Baku.

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Die F1 Sprint-Wochenenden 2024 im Überblick

Wie bereits in der vergangenen Saison, wird es auch 2024 wieder insgesamt sechs Sprint-Wochen geben. Auch beim GP von Österreich am Red Bull Ring wird der Sprint wieder vertreten sein. Konkret erwarten euch 2024 die folgenden Sprint-Wochenenden:
  • Großer Preis von China (19. - 21. April)
  • Großer Preis von Miami (03. - 05- Mai)
  • Großer Preis von Österreich (28. - 30. Juni)
  • Großer Preis der USA (18. - 20. Oktober)
  • Großer Preis von Brasilien (01. - 03. November)
  • Großer Preis von Katar (29. November - 01. Dezember)
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Hat der Sprint einen Einfluss auf das Hauptrennen am Sonntag?

Der Grand Prix am Sonntag läuft nach den üblichen Regeln ab, nachdem die Startaufstellung am Freitag festgelegt wird. Tendenziell haben die Teams jedoch bessere Informationen, was die Long-Run-Pace betrifft, da sie den repräsentativen Sprint dann bereits gefahren sind. Ein weiterer Einfluss könnten potenzielle Strafen am Samstag sein. Während jedwede Strafen, die beim Shootout ausgesprochen werden, den Sprint beeinflussen, wirken sich alle weitere, die während des Sprints ausgesprochen werden, auf das Hauptrennen aus.

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