Von oben bis unten viel zu tun im Zillertal.
© Martin Mayr / Kornelius Obleitner
Klettern

Klettern und Bouldern im Zillertal: Die besten Spots

Tiefblicke, Schluchten und bestes Boulder-Material: Das gilt es im Zillertal zu tun!
Autor: Sissi Pärsch
3 min readveröffentlicht am
Das Tiroler Zillertal ist ein Seitental des Inn, eingebettet in die Kitzbüheler Alpen im Osten, die Tuxer im Westen und die Zillertaler Alpen im Süden. Im Tal rauscht die Ziller, hoch droben strahlt das Gletscherweiß. Was es für Kletterer von oben nach unten zu tun gibt, sagt uns Local Berg-Guide Daniel Kopp.
Über den Gletscher zur Reichenspitze

Über den Gletscher zur Reichenspitze

© Daniel Kopp

3.509 m ist der Hochfeiler hoch
...und damit der höchste Berg im Zillertal. Die Lieblings-Hochtour von Bergführer Daniel Kopp geht aber über die Plauener Hütte auf die Reichenspitze (3.303 m) mit ihrer formschönen Pyramidenspitze. „Die Route ist durch den Speichersee Zillergrund und den sensationellen Tiefblick vom Gipfel landschaftlich einzigartig. Du hast das Gefühl der Gipfel des Gablers (3.263 m) ist zum Greifen nahe. Immer wieder eine wirklich schöne Gletschertour mit moderaten Schwierigkeiten...“
Granit im Griff.

Granit im Griff.

© Daniel Kopp

Auf 3.061 ist man am Ende
…der Grundschartner Nordkante 5+. 2.000 Höhenmeter, davon 600 Höhenmeter Kletterei. Für Daniel Kopp ein absolutes Tal-Hoch: „Die Tour liegt recht abgeschieden und ist dadurch auch nicht überlaufen. Für mich ist es die schönste alpine Kletter-Tour im Zillertal. Ein absoluter Klassiker – auch dank des perfekten Granits. Beim Zustieg über die einsame, urige Bodenalm geht dir schon das Herz auf – und dann fällt der Blick auf die Nordkante und dein Bergsteigerherz macht einen Jauchzer.“
Auf 1.898 m führt der Klettersteig zum Gipfel
Der Gerlosstein-Klettersteig ist steil, luftig und teilweise überhängend und endet am Gerlossteingipfel (2.166 m). Dazwischen liegen 450 m Stahlseil, 300 Handgriffe, 230 Seilklemmen, 150 Bohranker und ausreichend Schweiß. Zunächst fährt man von Hainzenberg mit der Bahn zur Gerlosstein Bergstation und wandert gut 30 Minuten zum Einstieg. Durch die Nordwand geht es 240 Höhenmeter teilweise recht anspruchsvoll (primär C/D Passagen) hinauf.
Ewig viel Kletterrouten in den Ewigen Jagdgründen.

Ewig viel Kletterrouten in den Ewigen Jagdgründen.

© Daniel Kopp

1.200 m: Die Ewigen Jagdgründe
…sind der legendäre Kletterspot im Zillertal und dort sind einst auch die ersten Sportkletterrouten eingerichtet worden. Hier wird an einzelnen Blöcken und Türmen geklettert und die Varianten in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden sind zahlreich. Local Daniels Favoriten: „Sicher die "0815" 5+. Diese Route hat Geschichte und kann als 1- oder 2-Seillängenroute geklettert werden. Und eine Route, die ich fast jedes Mal kletterem wenn ich in den Ewigen Jagdgründen bin: Die "Reise nach Ixtlan" 8a.“
1.030 m: Schlüsselstelle in E
Der anspruchvollste Klettersteig des Zillertals liegt an der Nasenwand. Er führt 300 Höhenmeter von Ginzling hinauf und beginnt steil, aber noch relativ moderat (C/D). Vor dem zweiten Teil gibt es linkerhand einen Notausstieg und die Schlüsselstelle an der Indianerkopf-Querung mit Überhang (E) kann man auch umgehen. Es bleibt noch immer eine konditionell anstrengende und technisch anspruchsvolle Kletterei.
Urige Übernachtung mitsamt Hot Tub in Ginzling.

Urige Übernachtung mitsamt Hot Tub in Ginzling.

© www.diggl.at

Auf 999 m ist Ende.
Hier liegt das traditionelle Bergsteigerdorf Ginzling und das ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch Endpunkt der Zillertalstraße (danach führt nur noch eine Maut-Alpenstraße weiter). Ende für Autos = Ausgangspunkt für zig Berg- und Klettertouren. Übernachten kann man individuell bei Kletterer Gerhard Hörhager in seiner Climbers & Freeride Farm, reichliches und gutes Essen gibt es mittendrin im Ort beim Café Alpenland.
Frische Boulder-Probleme in der Sitcom Area.

Frische Boulder-Probleme in der Sitcom Area.

© Martin Mayr / Kornelius Obleitner

800 m: Neues in der Zemmschlucht
Frisch entdeckt und erschlossen haben die beiden Kletterer Kornelius Obleitner und Martin Mayr am unteren Teil der Zemmschlucht die Sitcom Area mit variantenreichem Boulder-Material. Alle Topos samt pdf-Download gibt es hier.
Auf 567 m kann man rein gehen...
Wenn’s Wetter mal schlecht sein sollte: Das Kletterzentrum Zillertal in Aschau bietet mit 800 m² gesamte Kletterfläche (etwa 100 Routen) und einem Boulderbereich mit 165 m² ausreichend Klettermaterial.