Stig Pryds at the bottom of deep pool Nemo
© Daan Veerhoeven
Freediving

Tauchen am Limit: Wenn das Herz fast stehen bleibt

Du willst deine Herzfrequenz bewusst auf unter 40 Schläge pro Minute senken? Freediver können das...
Autor: Josh Sampiero
2 min readveröffentlicht am
Einfach Ruhe bewahren ist leicht gesagt, doch ist in diesem Fall der beste Rat. Im Video sehen wir einen kontrollierten und behutsamen Tauchgang im tiefsten Becken der Welt. Es trägt den Namen Nemo und ist in Brüssel, der Hauptstadt von Belgien zu finden. Im mit 2,5 Millionen Liter gefüllten Pool können die Taucher 34,5 Meter abtauchen.

2 Min

Episode (Dirty) 2 - Freediver dropping Heart Rate

Episode (Dirty) 2 - Freediver dropping Heart Rate

Die Herzfrequenz eines normalen Menschens in Ruhelage liegt bei rund 65 Schlägen pro Minute. Freediver können selbst in Extremsituationen viel besser entspannen, wie das Video oben beweist.

Die Frequenz checken

Stig Pryds at the bottom of deep pool Nemo

Wie lange dauert der Weg nach unten?

© Daan Veerhoeven

Was hier passiert, nennt sich Tauchreflex. Der Begriff bezeichnet die automatische, unterbewusste Reaktion des Körpers, wenn man untertaucht. Das Blut strömt von den Armen und Beinen zur Körpermitte, die Gehirnarbeit verlangsamt sich und – besonders erstaunlich – die Lungenflügel schrumpfen auf die Größe einer Orange! Hier findest du mehr Infos über die anatomischen Auswirkungen eines Tauchgangs:

Ruhe bewahren

Stig Pryds at the bottom of deep pool Nemo

Konzentration und Ruhe bewahren

© Daan Veerhoeven

Im Video oben sehen wir einen kontrollierten und behutsamen Tauchgang im tiefsten Becken der Welt. Es trägt den Namen Nemo und ist in Brüssel, der Hauptstadt von Belgien zu finden. Im mit 2,5 Millionen Liter gefüllten Pool können die Taucher 34,5 Meter abtauchen.
Während sich der Freediver Stig Pryds zu Beginn des Videos den Sauerstoff holt, den er für seine Zeit unter Wasser benötigt, erweitert sich seine Herzfrequenz. Direkt danach sinkt die Frequenz langsam mit jedem Meter, den Pryd auf dem Weg nach unten zurücklegt, bis sie schlussendlich auf 37 Schläge pro Minute abgefallen ist. Interessanterweise steigt sie während des Auftauchens nur sehr langsam. Erst, als er die Wasseroberfläche durchbricht und die ersten Atemzüge tätigt, erhöht sie sich rapide.
Das liegt daran, dass der Körper durch den Tauchreflex Sauerstoff sparen möchte – also ganz klar eine gute Sache, sofern man gerade unter Wasser ist. Das spannendste dabei ist aber, dass sich der Reflex trainieren lässt, obwohl er in der Regel unterbewusst einsetzt. Professionelle Freediver wie Styg sind also in der Lage, den Effekt zu erweitern und können damit die Zeit, in der sie ohne Sauerstoffzufuhr auskommen, erheblich verlängern.