(Klaus)Mann mit Maschine und Ziel Erzbergrodeo
© Domenico Galizia | MTB-Freeride.TV
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Speed & Brutalität: Marcus Klausmanns Rodeo-Ritt.

Downhill-Legende Marcus Klausmann motorisiert sich und reitet den Erzbergrodeo!
Autor: Sissi Pärsch
3 min readveröffentlicht am
Mit über 20 Downhill-Jahren im Körper sucht Marcus Klausmann immer nach neuen Trainingsreizen – und landete so auf einer KTM Freeride 350, einer Mischung aus Enduro- und Motocross-Maschine. Den zigfachen Trial- und Downhill-Meister packte der Ehrgeiz und er ging erst ins Trainingslager nach Spanien und dann an den Start des heftigsten Offroad-Einzelrennen der Welt, dem Erzbergrodeo. Ihn begleitete mtb-freeride.tv-Kumpel Domenico Galizia mit der Kamera.
Marcus, Du bist auch nicht mehr der Jüngste – braucht es inzwischen schon die Motorunterstützung?
Tatsache, ich bin ein alter Hase, aber Motocross ist dann doch hartes Training. Ich brauche immer wieder neue Trainingsreize und dicke Unterarme und das Speergefühl gibt es hier garantiert. Außerdem macht es einfach verdammt viel Spaß.
Wo liegen die Unterschiede in Sachen Training?
Der größte Unterschied ist sicherlich das Motorrad, aber auch die Renndistanz. Für mich ist es ein super Kraftausdauer-Programm und man lernt, mit dicken Unterarmen umzugehen. Und auch in Sachen Speed und Brutalität lernt man dazu. Es ist also ein unheimlich gutes Downhill-Training.
(Klaus)Mann mit Maschine und Ziel Erzbergrodeo

(Klaus)Mann mit Maschine und Ziel Erzbergrodeo

© Domenico Galizia | MTB-Freeride.TV

Die Maschine ist eine satte physische Herausforderung für Dich?
Es ist schon komplett was anderes als Downhill. Und der Berg, also der Erzberg, hat mich tatsächlich an meine Grenze gebracht. Beim DH fahre ich 5 Minuten Vollgas – wohingegen es beim Erzberg über 4 Stunden geht...
Erklärt doch mal kurz, wie es zu dem Projekt mit KTM kam?
Mein Freund Domenico hat mich mit KTM zusammengeführt. Wir haben gemeinsam die Freeride Education Serie produziert und dabei kam uns die Idee, dass ich beim Erzbergrodeo an den Start gehen könnte.... Anfangs war es noch Scherzerei, aber daraus wurde dann Realität – und so ging auch ein Traum unverhofft in Erfüllung.
Marcus im Trainingslager in Spanien

Marcus im Trainingslager in Spanien

© Domenico Galizia | MTB-Freeride.TV

Wie muss man sich den Event vorstellen?
Unvorstellbar groß! Wirklich. Hier findest du alles: Party, motorbegeisterte Zuschauer, Kamera-Crews mit blauen Flecken und dazu sportliche Höchstleistung. Was das Risiko anbelangt: Wenn du gut vorbereitet bist, ist es kalkulierbar.
Und wie lief das Rennen dann für Dich?
Ich bin es gewohnt voll loszufahren. Und das wurde mir beim Erzbergrodeo etwas zum Verhängnis. Ich bekam recht schnell dicke Unterarme und musste das Tempo drosseln, um meinen Rhythmus zu finden. Die vier Stunden wurden auch ganz schön lange. Aber insgesamt war ich zufrieden und nun weiß ich ja, was auf mich zukommt.
Das heißt, Du warst keine Einmalfliege?
Nein, es geht weiter... 2014 bin ich noch mit der Freeride 350 gefahren – ein wirklich tolles Motorrad für Neulinge. Durch ihre geringe Höhe kommen gerade kleine Fahrer gut zurecht. Außerdem ist sie sehr gutmütig. Aber klar ist auch, dass sie etwas zu wenig Leistung hat. Das merkt man speziell beim Prolog, wenn die Jungs mit den EXC300 Maschinen an dir vorbeirauschen.
Und Du willst jetzt mehr Gas geben?
KTM hat gesehen, dass ich mich nicht ganz blöd anstelle... Und als Belohnung stellen sie mir für 2015 eine EXC300 zur Verfügung – und dann mal sehen wie es läuft. Ich bin auf jeden Fall hoch motiviert und meine Unterarme sind auch bereit.