Franky Zorn in his workshop with his bike
Franz Zorn Profil

Franz
Zorn

Österreich

Österreich

·

Eisspeedway

Um etwaigen Spekulationen gleich den Wind aus den Segel zu nehmen, Franky Zorn ist weder Sadist, noch Masochist und auch kein Fakir.

Geburtsdatum

30 August 1970

Geburtsort

Saalfelden

Alter

55

Nationalität

Österreich

Österreich

Karriere Start

1993

Disziplinen

Icespeedway

Der Saalfeldner braucht Nägel zwecks besserer Bodenhaftung, nicht auf Asphalt sondern auf Eis.

Zorn, zu dem die wenigsten Franz und die meisten Franky sagen, ist Österreichs erfolgreichster Eisspeedway-Fahrer. Der gelernte Mechaniker gab sein Renndebüt 1993 und feierte fünf Jahre später seinen ersten Sieg. 2000 gelang ihm mit dem Vize-Weltmeistertitel ein großer Wurf und Franky hatte noch lange nicht genug. Nach vielen Jahren, geprägt von Verletzungen, gelang ihm 2008 die Sensation: Er sicherte sich eine WM-Bronze Medaille und wurde in derselben Saison Europameister. 2009 überzeugte der Eisspeedway-Pilot erneut und stieg trotz Halswirbelbruch ein weiteres Mal als WM-Dritter aus dem Ring. Von Null auf 100 in nur vier Sekunden, Top-Geschwindigkeiten von 130 km/h und das auf 70 PS-Motorrädern gespickt mit Spikes, ohne Bremse und auf blankem, nageldurchlöchertem Eis. Auf einer 400 Meter Bahn wird Reifen an Reifen gekämpft, dabei kleben die Eisspeedway-Fahrer oft so nahe aneinander, dass man sie für einen einzigen Wildgewordenen halten könnte – in extremster Schräglage versteht sich. Diesen Sport betreiben in Russland 4000 starke Männer; in Österreich sind es nur eine Hand voll. Der bekannteste von ihnen ist Franky, der es versteht, sich gegen die harte Konkurrenz aus dem Osten durchzusetzen und die Rolle Russlands in diesem Sport folgendermaßen kommentiert: „Die Russen werden in ihrem Land wie Helden verehrt. Sollte ich je den Weltmeistertitel holen, dann wäre dies so, als würde Jamaika Bobweltmeister werden.“ Für die Saison 2010 wurde zur Vorbereitung in Schweden extra ein vereister See angemietet. Mental und körperlich topfit in das erste Rennen gestartet, war der Motorengeist nicht ganz auf Seiten des Speedway-Fahrers, der den Kampf auf eine Topplatzierung daraufhin abbrechen musste. Nach einem sensationellen dritten Platz vor heimischem Publikum in St. Johann im Pongau, klebte während der Rennen in Russland erneut das Pech an seiner Maschine. Doch der Saalfeldner ließ sich dadurch nicht entmutigen und nahm es wie ein Profi: „Natürlich ist das ärgerlich, aber ich habe jetzt eine Karriere von 16 Jahren hinter mir. Glück und Pech gehören zum Sport dazu.“ Und so war das weitere Ziel der Saison „die Motoren für die beiden letzten Rennen in Assen und Berlin haltbar zu machen, um mit diesem Konzept auf das nächste Jahr aufbauen zu können.“ Der Eisspeed-Hero erntete trotz alledem den sechsten Platz im WM-Endklassement und blickt mit „viel Spaß und Freude“ auf 2010 zurück, „wenn man sieht, dass so viele Fans, meine Sponsoren und natürlich das Team hinter einem stehen.“ Dem Lebenstraum vom weltmeisterschaftlichen Gold, steht die russische Übermacht nach wie vor entgegen. Doch beim Eisspeedway, weiß der 42-jährige, „kommt es primär auf die Erfahrung an.“ Und das muss wohl so sein, denn Per Olav Serenius, der mittlerweile 64 Jahre alt ist, hat sich seit 31 Jahren für jede Finalrunde qualifiziert und in Summe fünf WM-Titel erobert. Somit hat der Österreicher nach wie vor jede Menge Zeit seinem Lebenstraum nachzujagen und wird bestimmt seinem Motto „Ready to race, go hard or go home!“ alle Ehre machen.