Tauchen mit einem Walhai
© Brandon Cole
Tauchen

12 Schnorchel-Abenteuer rund um die Welt

Man muss nicht wissen, wie man mit einer voll ausgestatteten Tauchausrüstung umgeht, Maske und Schnorchel reichen an diesen Plätzen, um tief in die wunderschöne Unterwasserwelt einzutauchen.
Autor: Thomas Wernhart
8 min readveröffentlicht am

Palau

Die Inseln von Palau liegen etwa 800 Kilometer östlich der Philippinen im pazifischen Ozean und zählen zu den schönsten Tauch- und Schnorchelgründen der Welt. Die Unterwasserwelt hier ist so vielfältig, dass man aus dem Staunen kaum herauskommt - selbst beim Schnorcheln kann man hier Haie treffen. Das weite Meer bietet alles, wovon man nie zu träumen gewagt hat, aber auf der Insel Eil Malk findet sich ein mariner See, der noch einmal jegliche Vorstellungskraft sprengt. Im Ongeim'l Tketau, auch Jellyfish Lake genannt, kann man zu Spitzenzeiten mit etwa 30 Millionen Quallen baden – und das ist völlig ungefährlich! HIER findest du noch mehr Orte in Australien & Ozeanien, die du sehen musst.

Komodo, Indonesien

Komodo ist eine der 17,508 Inseln die zur Republik Indonesien gehören und obwohl die berühmtesten Bewohner hier über Wasser residieren, darf man diesen Ort auch als Schnorcheldestination nicht vernachlässigen. Hier leben die Komodowarane, die größte gegenwärtig lebende Echsenart, die den sagenumwobenen Drachen sehr nahe kommt und die jedes Jahr unzählige Touristen anlockt. Die Insel gehört seit über 30 Jahren zum UNESCO Weltnaturerbe und wird mit rigorosen Bestimmungen geschützt, was der Flora und Fauna an Land und auch im Wasser die Möglichkeit gibt, sich ungestört zu entwickeln.

Raja Ampat, Indonesien

Raja Ampat, das Reich der vier Rajas, liegt westlich von Neuguinea im sogenannten Korallendreieck und beheimatet 75% aller bekannten Korallenspezies. Experten sagen, dass es hier die größte Konzentration an Artenvielfalt auf dem gesamten Planeten Erde gibt – zwei kleine Beispiele: 2002 wurden bei einer 23 Tage langen Expedition der Organisation Nature Conservancy und einigen Partnern 505 Korallenarten und 828 Fischarten gezählt, deren Vorkommen in Raja Ampat bisher NICHT bekannt waren! Und: Der australische Ichthyologe Gerald R. Allen konnte bei einem einzigen Tauchgang 283 Fischarten zählen - insgesamt wurden hier bisher 1318 Fischarten festgestellt, dazu 699 Arten von Weichtieren und 537 verschiedene Korallenarten. Einen besseren Platz um die Unterwasserwelt zu erkunden gibt es wohl nicht. Leider ist das Gebiet, das auch den bedeutendsten Nistplatz für die Lederschildkröte, die größte Schildkröte der Welt, darstellt durch Dynamit- und Cyanidfischerei sowie durch Abholzung des Baumbestands auf den Inseln bedroht.

Ambergris Caye, Belize

Das Belize-Barrier-Riff ist das längste Barriereriff in der nördlichen Hemisphäre und, nach dem australischen Great Barrier Reef, das zweitgrößte Riffsystem weltweit. Das 256 km lange Riff zieht sich von der Halbinsel Yucatán an Belize und den Islas de la Bahía vorbei bis zum Osten der honduranischen Nordküste und bietet mit seinen vielen kleine Inseln, den sogenannten Cayes, über 350 Fischarten eine Heimat. Einige der besten Plätze zum Schnorcheln finden sich auf Ambergris Caye, der größten von über 200 Inseln, die sich mittlerweile zu einem guten Ausgangspunkt für Taucher und Schnorchler entwickelt hat. Auch das Great Blue Hole, ursprünglich eine Höhle, die in sich zusammenbrach, liegt hier. Das Blue Hole ist 124 Meter tief und einer der beeindruckendsten Plätze der Welt.

Fernando de Noronha, Brasilien

Baia do Sancho ist einer der schönsten Strände der Welt, aber auch die Unterwasserwelt lässt keine Wünsche offen! Etwa 350 km östlich des brasilianischen Festlandes liegt die Inselgruppe Fernando de Noronha, die als internationale Topadresse für Taucher und Schnorchler gilt. Auch bekannt als der „Smaragd des Atlantischen Ozeans“ lockt dieses geschützte Naturgebiet mit verlassenen Sandstränden, dem kristallklaren Ozean und einer tropischen Flora und Fauna, die mehrere endemische Arten beheimatet. Im Wasser trifft man hier auf reiche Bestände an exotische Fischsorten, Delfinen und Meeresschildkröten - in Fernando de Noronha ist auch die einzige Population Spinnerdelfine im Atlantischen Ozean beheimatet, In der Baía dos Golfinhos wurden bereits über 1.200 Exemplare gezählt. Die Regierung versucht, den Impact des Tourismus nicht ausarten zu lassen und genehmigt nur etwa 500 Personen gleichzeitig den Aufenthalt in diesem Naturschutzgebiet – wenn du also die Chance hast, dann schau dir dieses Paradies persönlich an!

Donsol Bucht, Philippinen

7000 Inseln bieten eins der größten und artenreichsten Ökosystem der Welt, ganz klar, dass es auch für Schnorchler sehr viel zu entdecken gibt. Wenn du etwas ganz besonderes erleben möchtest, dann sollte dein Ziel die Donsol Bucht auf der Hauptinsel Luzon sein. Hier kannst du Walhaie, die größten Fische der Welt, aus nächster Nähe beobachten und mit diesen sanften Giganten schwimmen. Ein zweiter Ort, den man besucht haben sollte ist die Insel Noa Noa neben der großen Insel Palawan, die mit einer unglaublichen Riffqualität und Artenvielfalt lockt. Und die Chocolate Hillsin der Provinz Boho - ein Muss!

Traunfall, Österreich

Auch das Binnenland Österreich hat was Wasser betrifft so einiges zu bieten – zwar sind es eher die Taucher, die in den heimischen Seen auf ihre Kosten kommen, doch auch ohne Ausbildung aber mit Schnorchelausrüstung kann man einiges entdecken. Flusstauchen und Schnorcheln vom Allerfeinsten findet sich in der Traun, die all den Unterwasser-Liebhabern alte Wehranlagen, Treppelwege und Häuser unter Wasser bietet. Außerdem kann man rekordverdächtige Hechte, kapitale Forellen und weitere Flussbewohner beobachten. Flussschnorcheln, neudeutsch "Scuben", im klaren Wasser der Traun gibt dir ein Gefühl der Schwerelosigkeit und lässt dich ausgerüstet mit Taucherbrille, Schnorchel, Flossen und einem wärmenden 7 mm Neoprenanzug eine völlig neue Welt erkunden. Je nach gewählter Tour geht es zwischen zwei und 12 km flussabwärts – mehr Infos findest du unter www.flusstauchen.at.

The Big Island, Hawaii

137 Inseln und Atolle gehören zu Hawaii, das 3.682 km südwestlich der US-Westküste mitten im Pazifischen Ozean liegt. Die acht größten Inseln sind: Niʻihau, Kauaʻi, Oʻahu, Molokaʻi, Lānaʻi, Kahoʻolawe, Maui und Hawaii (Big Island), sie alle sind vulkanischen Ursprungs. Hawaii bietet an Land und zu Wasser jede Menge Naturschauspiele, die man bei einem Besuch auf seiner Liste haben sollte. Aktive Vulkane, beeindruckende Schluchten, wunderschöne Wasserfälle und eine beeindruckende Unterwasserwelt erfüllen dir deine Träume. Auf Big Island sollte man unbedingt in Kealakekua Bay vorbeischauen und an diesem geschichtsträchtigen Ort, an dem Captain James Cook, der Entdecker Hawaiis, sein Leben lassen musste, mit Delfinen, Schildkröten und Haien schwimmen. Ein weiterer empfehlenswerter Spot ist Honaunau Bay, wo der einfachste Weg ins Meer über das Lavagestein der Two Step ist. Hier kann man geschützt von den donnernden Wellen viele bunte Rifffische und ein gesundes Riff bewundern. Aloha!

Great Barrier Reef, Australien

Das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens ist das größte Korallenriff der Erde und zählt seit 1981 zum UNESCO Weltnaturerbe und wird als eines der sieben Weltwunder der Natur bezeichnet. Dieses beeindruckende Werk der Natur erstreckt sich über eine Länge von gut 2.300 Kilometern und eine Fläche von etwa 347.800 km². Das Riff bietet unter anderem über 1.500 Fischarten, 5.000 Arten von Weichtieren, 800 Arten von Stachelhäutern wie zum Beispiel Seesternen und 215 Vogelarten Lebensraum – um das Riff zu erkunden sind Cairns, Airlie Beach, Townsville und Port Douglas sehr gute Ausgangspunkte, die auch neben dem Schnorcheln jede Menge Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten bieten.
Leider ist die Existenz des Great Barrier Reefs durch die globale Erwärmung und die dadurch ausgelöste Ozeanversauerung erheblich bedroht. Zwischen 1985 und 2012 ging die Korallenbedeckung von 28 auf 13,8 % zurück und in den nächsten zehn Jahren ist es möglich, dass nur noch 5-10% übrig bleiben, wenn nicht schnell wirksame Klimaschutzmaßnahmen getroffen werden.

Galapagosinseln, Ecuador

Setzt man Fuß auf die Galapagos Inseln, hat man das Gefühl eine andere Welt zu betreten. Das Archipel im Pazifischen Ozean liegt ca. 1000 km westlich der ecuadorianischen Küste und genau dieses Lage fernab von anderen Landmassen hat es ermöglicht, dass hier eine Vielzahl an endemischer Tier- und Pflanzenarten vorkommen und sich eine außerordentliche und einmalige Flora und Fauna entwickeln konnte. Etwa 97 % der Fläche der Galapagosinseln und 99 % der sie umgebenden Gewässer stehen unter strengem Naturschutz. Hier gibt es also jede Menge zu entdecken! Einer der besten Plätze, um in das Leben Unterwasser einzutauchen ist Punta Espinosa auf Fernandina Island – hier triffst du Wale, Galapagos Pinguine, Seelöwen, Galapagos Delfine, Schildkröten und die berühmten Meerechsen. Auch die anderen Inseln, wie Tower und Isabela Island, bieten einzigartige Erfahrungen! An Land leben die berühmten Galapagos Riesenschildkröten, die über 150 Jahre alt werden.

Banco de la Plata, Dominikanische Republik

Die Silverbanks, zwischen der Hafenstadt Puerto Plata und den karibischen Turks & Caicos Inseln. , bieten ein Erlebnis, das man auf unserem Planeten sehr selten bekommt. Das Riffgebiet ist Anlaufpunkt für die atlantischen Buckelwale, die sich hier im Familienverbund mit Jungen und Ehemännern in den Monaten Dezember bis April zum Paaren, Gebären und „urlauben“ einfinden. Das Riffgebiet ist zwischen zehn und 20 Metern tief, für große Schiffe also nicht befahrbar, was der Fauna und Flora etwas Ruhe gönnt – außerdem dürfen auch nur wenige Boote zum Whalewatching fahren, da die Schutzmaßnahmen sehr streng sind. Der Liebesgesang der Bullen und die Rufe der neugeboren Kälber sind einzigartig und neben einem dieser Riesen zu schwimmen, eine prägende Erfahrung.

Silfra-Spalte, Island

Fernab von tropischen Gewässern und bunten Riffen, kann man in Island ein eiskaltes Schnorchel- und Tauchabenteuer erleben. Die Silfra-Spalte ist eine kilometerlange Verwerfung im isländischen Þingvellir-Nationalpark, die durch das Auseinanderdriften der Nordamerikanischen und der Eurasischen Platte entstandenen ist und jährlich um rund 7 mm breiter wird Trotz einer Wassertemperatur von nur 2–4 °C kommen zahlreiche Taucher und Schnorchler hierher, um sich im kristallklaren Wassers den imposanten Lavafeldformationen zu widmen. Das Wasser hat Trinkwasserqualität und die Sichtweite liegt bei mehr als 100 Meter - eine Erinnerung, die du nie vergessen wirst!