Wer weiter fährt, gewinnt.
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Destruction Derby, Burnout und co - Wir vermissen Crash-Games

Schadensmodelle haben in Rennspielen über die Jahre hinweg eine weite Strecke zurückgelegt. Heute können digitale Autos mehr Teile als je zuvor verlieren, doch niemand will sie so richtig crashen...
Autor: Alex Feleki
3 min readPublished on
Wer in den Neunzigern eine Playstation besaß, wusste um Destruction Derby Bescheid. Das Vorreiter Crash-Game wurde von niemand Geringerem als Psygnosis gepublisht, ihrerseits Entwickler der legendären Wipeout-Serie. Und schon wurde der digitale Kult, Pixel-Blech nach allen Regeln der Kunst zu demolieren, massentauglich.
Jede weitere Konsolen-Generation verfügte über herausragende Vertreter - vom bahnbrechenden Flatout über den gelungenen Serien Spin-off Dirt Showdown bis hin zum genialen Burnout Paradise.
Wir werfen einen Blick auf die erfolgreichsten und interessantesten Vertreter des schadenfreudigen Crash-Genres und bieten einen Ausblick auf die Zukunft.

Destruction Derby (PC, PlayStation, Sega Saturn, Nintendo 64)

Heute schwer zu glauben, doch Destruction Derby war 1995 ein grafisches Feuerwerk. Zerstörbare 3D-Modelle in Echtzeit waren erstmals auf Konsole mit tollem Gameplay spielbar. Entwickler Reflections Interactive verfeinerte die Formel weiter mit Destruction Derby 2 (1996) und bannte somit den Weg für alle anderen Crash Games.

FlatOut Serie (PC, PS2, PS3, PS4, Xbox, Xbox 360, Xbox One, Wii)

Gute zehn Jahre vergingen und erst FlatOut (2004) hievte in der folgenden Generation das Crash-Genre auf das nächste Level. Besonders FlatOut 2 (2006) von Entwickler Bugbear Entertainment hatte es Kritikern und Fans angetan, verkaufte es sich über 1,5 Millionen Mal.
Was an FlatOut 2 vor allem faszinierte, war die Menge an 3D-Objekten, welche mit der Zeit auf der Fahrbahn zu finden war. Nicht nur Wagenteile von Kollisionen blieben liegen, sondern auch Zaunteile, Reifen, Holzstücke etc.
Zudem war es die Geburtsstunde der Stunt-Events, in denen man durch Crashes seine (nicht angeschnallte) Spielfigur in die Luft beförderte... beispielsweise auf eine Dartscheibe. Dies sorgte für viele weitere Nachahmer im Laufe der Jahre und führte zu einem eigenen Sub-Genre.
Leider ist seit FlatOut 2 kein preisgekröntes FlatOut-Spiel mehr erschienen. Das 2017 erschienene FlatOut 4: Total Insanity (PC,PS4, Xbox One) hat leider nichts von dem Charme und der Originalität der früheren Spiele.

Burnout Serie (Playstation 1-4, Xbox/360/One, GameCube, PC)

Fast wie neu...

Fast wie neu...

© EA

Burnout (2002) war in erster Linie nicht auf das Crashen des eigenen Gefährtes ausgelegt. Eher sollte riskantes und aggressives Fahren durch urbanes Gelände mit dem ersten Platz belohnt werden. Doch als Entwickler Criterion Games einen "Crash Mode" in Burnout 2: Point of Impact integrierte und Fans die Möglichkeit hatten, ihre Crashes in Slow-Motion mit detailliertem Schadensmodell immer wieder zu bewundern, erhob sich die Serie in den Pantheon der Crash-Racing Games.
Als Spitze der Serie sind auf jeden Fall Burnout Paradise (2008)und Burnout 3: Takedown (2004) zu nennen.
Für alle, die nie genug von "Takedowns" bekommen, sei zu Burnout Paradise Remastered (2018; PS4, Xbox One)geraten.

BeamNG.drive (PC)

BeamNG.drive ist zwar kein Spiel wie die anderen in unserer Aufzählung, doch, wenn ihr euch das Video (s.o.) anseht, werdet den unglaublichen Reiz des Spieles verstehen. Das revolutionäre Soft-Body-Schadensmodell sowie die authentischen physikalischen Kräfte in dieser Crash-Simulation begeistern inzwischen Millionen von Fans. Selbst einige Hollywood-Regisseure nutzen BeamNG.drive als Vorschau ihrer Auto-Actionszenen.

Wreckfest (PC; Nov. 2019: PS4, Xbox One)

Wreckfest verspricht die grandiose Technik von BeamNG.drive mit dem tadellosen Gameplay der früheren FlatOut-Spiele zu vereinen.
Entwickler Bugbear Entertainment hat nach der erfolgreichen Revitalisierung der Ridge Racer Serie (Ridge Racer Unbounded; 2012) sofort mit der Arbeit an Wreckfest begonnen. Nach einer fehlgeschlagenen Kickstarter-Kampagne wurde das damals als "Next Car Game" betitelte Spiel als Techdemo auf der offiziellen Site veröffentlicht. Und die Fans fingen wieder an Hoffnung zu schüren. Nach vier Jahren im Early Access Stadium wurde es final am 14. Juni 2018 für den PC veröffentlicht.
Konsolen-Spieler müssen sich leider noch bis Ende des Jahres gedulden, um Wreckfest auf der PS4 oder Xbox One zu spielen. Solang braucht Bugbear, um ihre Konsolen-Vision zu vollenden. Nach allem, was wir von Wreckfest gesehen, gehört und gespielt haben, wird es die Wartezeit mehr als wert sein.