„Foama los und schau ma, was rauskommt“, haben sich die Pro-Wakeboarder Dominik Hernler und Felix Georgii vor mittlerweile drei Seasons gesagt, nachdem sie wiedermal Wasserflächen und Wehranlagen auf Google Maps ausgecheckt hatten.
Normalerweise würde an dieser Stelle der Geschichte der Part folgen, an dem man seine Sponsoren anschreibt, das Budget plant, Locationbetreiber kontaktiert und Deals mit Fotografen und Filmern abschließt. Doch Dom und Felix haben einfach ihre Boardbags ins Auto geschmissen und sind losgefahren, an genau die Spots, auf die sie immer schon Bock hatten. FOAMA! (Hochdeutsch: Fahren wir!)
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FOAMA – Felix Georgii und Dominik Hernler unchained
Ungebunden von klassischen Cable Anlagen, Boot-Strecken oder sonstigen Vorgaben machen sich Dominik Hernler und Felix Georgii auf, um urbane Wasserflächen mit einer Winch fahrbar zu machen.
Was sie nicht selbst mit der „Dad-Cam“ gefilmt hatten, wurde von Andi Gasser und Sam Strauss auf Video und Lichtbild festgehalten. Beide waren von Anfang an vom Projekt begeistert und wollten dabei sein, egal was dabei rauskommen sollte.
Nach drei Seasons hatten sie mehr als genügend Footage beisammen, um die Videoszenen in die kreativen Hände von Andy Kolb zu legen, der für den Schnitt verantwortlich ist. Den Sound liefert Colour Haze - Love aus München, die zu den ältesten deutschen Stoner-Rockbands zählen.
Der Helm ist unser wichtigstes Safety Gadget beim Winchen.
Resultat ist ein kreatives und geniales Winch-Projekt das zeigt, wie die beiden Wakeboarder betonierte Wehranlagen, regulierte Flussläufe im mehr oder weniger urbanen Umfeld sowie Kajakstrecken und Hafenanlagen zu ihrem persönlichen Wakepark machen.
Der Trip führte Dom und Felix an Locations in Kärnten, Salzburg, Oberösterreich, dem Allgäu sowie nach Südfrankreich und Richtung Amsterdam. Viele Spots lagen am Weg zu Contests und Shootings, andere konnten sie geschickt mit einem Surftrip verbinden. Unterwegs trafen sie auf Weggefährten wie Timo Kapl, Jules Charraud oder Tobias Michel, die ihre Skills auf den unterschiedlichen Orten mit einbrachten.
Ziel war es, die Spots möglichst ohne Hilfsmittel wie Kicker oder andere Zubauten.
Wenn es irgendwie möglich ist, fahren wir die Spots so wie sie gegeben sind, also so natürlich wie möglich.
Das bedeutet auch, auf gebaute Pool In-Runs oder wo geht auf mitgebrachte Kicker zu verzichten. Dom ergänzt: „Das macht die Sache nicht leichter, denn gegen die Strömung mit der Hantel raufspazieren und dann im tiefen Wasser anziehen kann kompliziert sein“.
Auf die Frage ob sie Stress mit Polizei oder Betreibern hatten antwortet Dom: „Eigentlich gab es nie Stress mit den Wehr-Bediensteten. Am besten immer fragen und vorwarnen, dann schauen sie begeistert zu. Das gleiche gilt für Badegäste und Angler. Generell ist es in Österreich und Bayern in den schnapsklaren Flüssen Premium – 1st class winching sozusagen.“
Wichtigstes Ausrüstungstool neben der Sculpture Winch waren ein bis zwei Ersatzboards im Gepäck, denn selbst die geduldigste Sliderbase geht keine dauerhafte Beziehung mit Concrete Ledges ein. Auch sieht man Dom und Felix immer mit Helm bei ihren Stunts. „Der Helm ist unser wichtigstes Safety Gadget beim winchen. Oft ist das Wasser nur wenige Zentimeter tief und bei 30 km/h geht schnell mal etwas schief“, erklärt Felix.
Auf die Frage nach dem persönlichen Highlight meint Dom: „Für mich ist es der Ledge to Ledge Transfer, vermutlich ein first timer beim Winchen. So einen Spot, an dem ein Travel möglich ist, habe ich schon lange gesucht. Die Schwierigkeit besteht darin, sich gut einzuloggen, denn darüber hinausspringen ist keine Option."
„Mein Lieblingstrick im Video ist der Wallride to Boardslide auf der Gurk in Kärnten. Es ist nicht leicht von der Wall in den Boardslide zu gehen, auch wenn der Nollie Back Tail optisch vielleicht mehr hergibt“
Nach über 15 Jahren im Wake-Business stellt sich die Frage, wie es Felix und Dom schaffen, immer wieder mit neuen Projekten für Aufsehen zu sorgen, das Level nach oben zu pushen und nicht von den jungen Kids überrannt zu werden.
„Wir sind mit Street-Skaten, Snowboarden und Surfen sowie den dazugehörigen Videos aufgewachsen. Unsere Inspiration ziehen wir vielfach aus diesen Sportarten, denn auch dort ist man immer auf der Suche nach neuen Settings." Beide sind sich einig:
Der Reiz ist es, eine neue Location zu finden und diese fahrbar zu machen. Es fühlt sich besser an, seine Tricks an einem besonderen Ort und unter besonderen Umständen hinzustellen.
FOAMA zeigt sieben Minuten lang wie Dom Hernler und Felix Georgii Wakeboarden persönlich interpretieren, in einem Look, ganz anders als klassischer Cable oder Boot Style. Urbane Wakeboard Street Action mit jeder Menge Lifestyle Shots im Abspann, in denen die Passion der beiden perfekt transportiert wird.