Golf
Matthias Schwabs Golf-Ausrufezeichen im Jahr 2019
Die erfolgreichste Saison seiner Karriere als Boost für kommende Aufgaben.
Es entspricht so gar nicht dem Naturell von Matthias Schwab, nach einem Jahr wie es 2019 war, den Jahresrückblick übermäßig euphorisch anzugehen. „Es ist heuer ganz gut gelaufen“, bleibt der junge Steirer auch nach der besten Saison seiner Karriere ganz cool.
Aber lassen wir uns seine Stats noch einmal auf der Zunge zergehen: Weltranglistenplatz 80, Platz 17 im Race to Dubai 2019, zehn Top10-Plätze. Mit den beiden zweiten Plätzen in Hamburg und beim Turkish Airlines Open in Belek sowie dem dritten Platz in München war er ganz knapp dran an seinem ersten Turniersieg auf der European Tour. Und für alle Statistik-Fans hier noch ein paar sehenswerte Details: Matthias Schwab war in der abgelaufenen Saison die Nummer 2 beim Scrambling rund ums Grün und lag auch beim Par 5-Scoring unter den Jahresbesten auf der European Tour. Respekt!
Matthias Schwab stellt sich dem Instagram Roulette.
© Markus Berger
Top100 und noch mehr
Ein weiteres Ausrufezeichen des 25-jährigen Golf-Profis war der sensationelle vierte Platz bei seinem Debüt auf WGC-Ebene in Shanghai, wo er sich mit den Größen der Szene wie Olympiasieger Justin Rose, Major-Sieger Rory McIlroy, Francesco Molinari oder Phil Mickelson maß. Es war die beste Platzierung eines Österreichers überhaupt bei einem WGC-Turnier.
„Das zweite Halbjahr war richtig gut. Es haben Schwung, Technik und Fitness sehr gut harmoniert, da ist mir der Knopf aufgegangen“, erklärt Matthias Schwab, um gleich im nächsten Augenblick wieder auf die Euphoriebremse zu treten: „Es war ein Schritt in die richtige Richtung, aber ich habe in allen Bereichen noch viel Verbesserungspotential, daran feile ich mit meinem Trainerteam jeden Tag.“
Beat the Schwab: Urban Edition
Beat the Schwab: Urban Editon
© Matthias Heschl/Red Bull Content Pool
Ein weiteres Highlight 2019 war für Matthias Schwab auf jeden Fall auch die "Beat the Schwab: Urban Edition" mit 10 Golfspielern in einer aufgelassenen Fabrikshalle in Wien und BMX Pro Rider Senad Grosic als Special Guest beim Golfevent der etwas anderen Art. "Es hat richtig Spaß gemacht, auch abseits des Golfplatzes kreative Challenges zu suchen."
"Es hat richtig Spaß gemacht, auch abseits des Golfplatzes kreative Challenges zu suchen."
Vorbereitungen für 2020 laufen auf vollen Touren
Um sein großes Talent auch 2020 auf das Green zu bringen, arbeitet er über Weihnachten intensiv an seiner Fitness. Nach einem überstandenen grippalen Infekt ist er seit wenigen Tagen wieder voll im Training im Red Bull Trainingszentrum Thalgau, bevor es am 28. Dezember weitergeht nach Florida, um sich mit Technik- und Schwungtraining optimal auf die ersten Turniere in Abu Dhabi und Dubai vorzubereiten.
Auch wenn vor allem die „Niederlage“ im 6er-Stechen am vierten Extraloch an Tyrell Hatton sehr schmerzte, zieht Matthias Schwab seine Lehren aus diesen für ihn neuen Erfahrungen. „Ich will 2020 meine Spielweise wieder weiterentwickeln und noch offensiver und aggressiver agieren. Vor allem in entscheidenden Situationen, wenn es um den Turniersieg geht.“
Matthias Schwab im Training
© Alexander Schwarz / Red Bull Content Pool
"Ich will 2020 meine Spielweise wieder weiterentwickeln und noch offensiver und aggressiver agieren. Vor allem in entscheidenden Situationen, wenn es um den Turniersieg geht.“
„Von Turnier zu Turnier denken“
2020 klopft Matthias Schwab ganz laut an den Top50 an – das wäre der Türöffner für viele prestigeträchtige Turniere und für die US-PGA-Tour. Aber der Steirer plant ungern so weit in die Zukunft „Ich denke nur von Turnier zu Turnier“, beschreibt Matthias Schwab seine Herangehensweise an die neue Saison. Die ersten drei Turnier der European Tour in Abu Dhabi, Dubai und Saudi-Arabien sind fix eingeplant, ebenso das erste WGC-Event des Jahres in Mexiko, für das er fix qualifiziert ist. Alles weitere liegt wohl auch daran, wie gut der Saisonstart verläuft.
Mit dem Fixplatz bei den British Open im Juli hat sich Matthias Schwab durch seine konstant guten Leistungen 2019 bereits sein Major-Debüt gesichert. Doch natürlich hat man es im Hinterkopf, dass mit einem optimalen Saisonverlauf sogar ein Start beim Masters in Augusta möglich wäre. Aber es wäre nicht Matthias Schwab, wenn er nicht gleich wieder relativiert: „Ich denke von Turnier zu Turnier, es wird sich zeigen, ob die Zeit schon 2020 reif ist für das Masters.“