Australiens Surf-Legende Mick Fanning surft in Tasmanien am Big Wave Spot Shipstern's Bluff.
© Adam Gibson/Red Bull Content Pool
Surfen

Die 7 gefährlichsten Wellen auf diesem Planeten

Du denkst du bist furchtlos? Dann schau dir mal diese rollenden, wassergewordenen Biester an!
Autor: Josh Sampiero / Astrid Heinz
4 min readaktualisiert am
Große Wellen sind ein großes Abenteuer und bannen Zuschauer und Surfer gleichermaßen. Das ist einer der Gründe, warum es Red Bull Cape Fear gibt. Neben Shipstern Bluff (wo Cape Fear im Jahr 2020 stattfand) haben wir die 7 größten Wellen der Welt noch einmal genauer unter die Lupe genommen.

Ours – Sydneys Fürchterliche

Location: Sydney, Australien
Angstfaktor: 8
Möglich? Fast nicht
Bekannt wurde der Spot vor allem durch die Bra Boys, die berüchtigte Surfgang aus Sidney. Ours war der Schauplatz von Red Bull Cape Fear 2014 – für „normale“ Surfer ist es aber ein Ding der Unmöglichkeit, diese Wellen zu reiten. Denn hier rollen kräftige Pazifik-Lines in eine Bucht, treffen dann auf eine superseichte Felskante und bauen sich mit atemberaubender Geschwindigkeit zu einer 10-Fuß-Slab auf, die ihre fette Lippe gierig nach vorne wirft.

Mavericks - die erste Monsterwelle Mittelamerikas

Eine leere Welle am Mavericks Break in der Half Moon Bay (Kalifornien)

Eine klassische Schönheit

© Nelly

Location: Half Moon Bay, Kalifornien, USA
Angstfaktor: 9
Möglich?: Wenn du keine Angst vor kaltem Wasser und gefährlichen Felsen hast...
Es heißt, dass der Ortsansässige Jeff Clark dort jahrelang gesurft hatte, bevor ein anderer sich endlich dazu entschloss, sich mit ihm in die kalten Wassermassen zu werfen. Ab diesem Zeitpunkt war der Bann gebrochen. Anfang der 1990er-Jahre katapultierte sich Mavericks an die Spitze des Radars der Big-Wave-Surfing-Welt. Etwas später verschwand der Spot aber etwas aus dem Rampenlicht, nachdem mit Maui's Jaws und Tahiti's Teahupo'o andere Locations beliebter wurden. In den 2000er-Jahren stand dann Nazaré im Rampenlicht. Auch wenn es diese Konkurrenz gibt, bleibt Mavericks ein beliebtes Pilgerziel für alle angehenden Big-Wave-Surfer wie Pros.

Teahupo’o – die berühmteste Welle der Welt

Carlos Nogales in einer XXL-Welle auf Tahiti

Carlos Nogales in einer XXL-Welle auf Tahiti

© Tim McKenna/Red Bull Content Pool

Location: Tahiti
Angstfaktor: 9
Möglich? Unwahrscheinlich
Teahupo’o bedeutet frei übersetzt so viel wie „Wand der Schädel“, der beste Beweis dafür, dass sich hier die Spreu vom Weizen trennt. Die Wellen gelten zwar als die perfektesten, aber auch die gefährlichsten der Welt.
Warum? Der Ozean ist hier unglaublich tief, das für die Wellenbildung verantwortliche Korallenriff ist aber sehr seicht. Dadurch entstehen die kraftvollen, hohl brechenden Wellen. Einer, der hier schon gesurft ist, ist der Big Wave-Jäger Jason Polakow.

Pipeline – die tödlichste Welle der Welt

All eyes on Pipeline during This Is Live

All eyes on Pipeline during This Is Live

© Trevor Moran

Location: Nordküste, Oahu, Hawaii
Angstfaktor: 8
Möglich?: Wenn du den Einheimischen eine Welle wegschnappen kannst...
Es gab eine Zeit im frühen 20. Jahrhundert, da waren sich die Einheimischen und die zugereisten Surfer einig darüber, dass die Wellen von Pipeline an der Nordküste Oahus nicht surfbar sind. Sie brachen schnell und waren so steil, dass die Wasserwände invertiert wirkten. Mit einem damaligen Surfboard glich das Ganze einem Ding der Unmöglichkeit.
Jungs wie Phil Edwards und Gerry Lopez versuchten sich trotzdem daran. Mit Fortlauf der Zeit wurden außerdem die Surfboards immer kürzer, leichter und technisch ausgefuchster, womit Pipeline zum Mekka des Tube-Ridings wurde. Die Gefahren haben jedoch niemals abgenommen. Bis heute findest du dort die tödlichsten Wellen der Welt, der ultimative Test also für jeden Surfer.

Nazaré – Europas größte Surf-Bühne

Die Brachialgewalt des Meeres in Nazaré

Die Brachialgewalt des Meeres in Nazaré

© Alex Papis

Location: Nazaré, Portugal
Angstfaktor: 9
Möglich? Vielleicht, wenn du mutig genug bist
2011 hat der hawaiianische Höllenreiter Garrett McNamara hier sein großes Glück gefunden: In Form einer 24 Meter hohen Welle, aus der er den bis heute offiziell gültigen Weltrekord im Big-Wave-Surfen gezaubert hat. Seitdem ist der Spot die Surfattraktion schlechthin. Und von den Klippen aus kann man die Show aus sicherer Entfernung bewundern.

Jaws – das Original

Shane Dorian nimmt eine weitere Monsterwelle von Jaws.

Shane Dorian surft die Wellen von Jaws.

© Adam Carbajal

Location: Maui, Hawaii
Angstfaktor: 6
Möglich? Eventuell …
Diese Megawelle vor der Nordküste von Maui, wurde in den 1990er Jahren offiziell von Windsurfern entdeckt. Es waren aber Männer wie Laird Hamilton, Dave Kalama und Darrick Doerner, die im Norden der hawaiianischen Insel Maui erstmals das von den Einheimischen Pe’ahi genannte Monster surften. Das war vor rund 25 Jahren – inzwischen hat sich das Tow-in-Surfen stetig weiterentwickelt. Dennoch bleibt dieser Spot bei guten Bedingungen so etwas wie die Blaupause für Big-Wave-Surfer: An solchen Tagen lässt es sich kaum einer der ganz Großen des Sports nehmen, hier die 20-Meter-Riesen zu bezwingen.
Die Wellen können Höhen von über 20 m an der Frontseite und Geschwindigkeiten von bis zu 48 km/h erreichen. Der Name Jaws (englisch für Kiefer, Rachen) passt also irgendwie.

Shipstern’s Bluff – der Mutant

Australiens Surf-Legende Mick Fanning surft in Tasmanien am Big Wave Spot Shipstern's Bluff.

Mick Fanning in Action: Jetzt bloß keinen Fehler machen!

© Adam Gibson/Red Bull Content Pool

Location: Tasmanien, Australien
Angstfaktor: 10
Möglich? Wir raten dir es gar nicht erst zu probieren
Ein so gut wie nicht machbarer Drop und eine Tube, deren Stufen so berechenbar sind wie die Lottozahlen – noch Fragen? Shipstern Bluff zeigt vor allem eines: Das Surfen definiert sich durch die mutigen Seelen, die den Willen aufbringen, Double-Lips, vertikale Drops und alles dazwischen zu erkunden. Eines der berühmtesten Beispiele? Mick Fanning in Shipstern Bluff, den du im Bild oben siehst, während er einen wahren Knochenbrecher zähmt.

Teil dieser Story

Red Bull Cape Fear

The world’s most extreme surfing event comes to Shipstern Bluff, Tasmania's home of slab surfing.

2 Stopps

Mick Fanning

Mick Fanning is a three-time surfing world champion who’s now stepping away from the WSL Championship Tour and looking forward to new challenges

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