Mafia: The Old Country
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Mafia: The Old Country Test - Zurück zu alter Stärke

Neun Jahre nach dem dritten Serienteil kehrt die Open-World-Actionspielserie mit Mafia: The Old Country endlich zurück. Mit frischem Ansatz, Prequel-Story und gelungenem Gameplay.
Autor: Phil Briel
4 min readPublished on
Die ersten beiden Mafia-Games aus dem Hause 2K genießen völlig zurecht Kult-Status. Immerhin begeistern die Titel mit einer gelungenen Mischung aus Open-World-Action und packendem Gangster-Epos. Nach dem etwas enttäuschenden dritten Ableger kehrt die Reihe nun mit dem Prequel Mafia: The Old Country fulminant zurück.
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Gangster-Epos der alten Schule

Nachdem Mafia III sich zu sehr auf eine Open-World-Ansatz versteifte, orientiert sich Mafia: The Old Country wieder mehr an den Ursprüngen der Reihe. Mehr Story-Fokus, lineareres Gameplay und eine offene Spielwelt, deren freie Erkundung nicht den Kern der Spielerfahrung ausmacht.
Screenshot aus Mafia: The Old Country

Mafia: The Old Country erzählt eine packende, emotionale Story.

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The Old Country inszeniert dabei eine dramatische und filmreif inszenierte Ganger-Story, die auch als TV-Serie oder Kinostreifen ausgezeichnet funktionieren würde. Der neueste Ableger setzt zeitlich noch vor dem ersten Serienteil an und entführt euch in das Sizilien zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Im "alten Land" schlüpft ihr in die Haut von Enzo Favara, der ein trauriges Schattendasein als Minenarbeiter fristet, bis Verbrecherboss Don Torrisi ihn unter seine Fittiche und in seine Familie aufnimmt. Die packende und emotional erzählte Geschichte erfüllt dabei die typischen Gangster-Klischees, vermag es aber, über die gesamte Spielzeit von rund 15-20 Stunden hervorragend zu unterhalten.
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15 Min

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Englisch

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Kernige Action

Neben der spannenden Handlung konzentriert sich Mafia: The Old Country vor allem auf das Gameplay, das deutlich geradliniger daherkommt als noch im Vorgänger. Euch erwartet ein klassisches Actionspiel aus der Third-Person-Ansicht mit Deckungsmechaniken, wie sie in den 2010er-Jahren Gand und Gäbe waren.
Screenshot aus Mafia: The Old Country

Messer hatten im alten Sizilien eine wichtige kulturelle Bedeutung

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Das erinnert in vielerlei Hinsicht an den ersten Serienteil und spielt sich absolut überzeugend, was auch auf die abwechslungsreichen Actionsequenzen und das zeitgenössische Arsenal zurückzuführen ist.
Neu hinzu kommen die Nahkampf-Items in Form verschiedener Messer die, je nach Kategorisierung, mit eigenen Spezialeffekten daherkommen. Da sich die Utensilien aber schnell abnutzen, müssen diese nach intensiver Nutzung an einem Wetzstein erst wieder geschärft werden. Das ist aber nicht nur nette Spielerei, sondern ermöglicht auch ganz unterschiedliche Spielstile - vom leisen Stealth-Gameplay bis zum gezielten Wurf. Passend, dass den Küchenutensilien im alten Sizilien eine wichtige kulturelle Rolle zuteil wurde.
Grundsätzlich nimmt das Schleichen in Mafia: The Old Country ohnehin einen wichtigen Stellenwert ein. Stealth ist in vielen Missionen Grundvoraussetzung, um erfolgreich zu sein und das funktioniert im Game erfreulich gut. Lediglich die etwas dröge Gegner-KI dürfte an einigen Stellen etwas smarter agieren.
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Open-World Light

Zwar setzt auch Mafia: The Old Country wieder auf eine offene Spielwelt, diese markiert aber eher nettes Beiwerk zum Kern-Gameplay. Die meiste Zeit seid ihr von Mission zu Mission unterwegs und kommt nur selten dazu, abseits der gesteckten Pfade auf Erkundungstour zu gehen. Ähnlich wie in Mafia 1 also.
Screenshot aus Mafia: The Old Country

Die Spielwelt ist atmosphärisch umgesetzt.

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Und doch könnt ihr jederzeit vom Hauptpfad abweichen. Allzu viel zu tun gibt es in Sizilien aber nicht. The Old Country verzichtet konsequent auf Nebenaufgaben, dafür hält der Titel zahlreiche Sammelgegenstände bereit, um die Motivation auch abseits der Hauptmissionen hochzuhalten.
Neue Outfits, Schießeisen, Pferde und Autos lassen sich durch das Aufsammeln von Objekten innerhalb der offenen Welt freischalten, wirklich notwendig ist das erfreulicherweise aber nicht. Lediglich der Ausbau des Rosenkranz bietet spielerische Vorteile, da sich durch verschiedene Bestandteile wie Medaillons und Perlen neue Fähigkeiten freischalten lassen. Dazu zählen beispielsweise mehr Gesundheit und ein schnelleres Nachladetempo.
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Atmosphärisches Gangster-Epos

Story und Atmosphäre sind zweifellos die größten Stärken von Mafia: The Old Country. Hier brilliert das Actionspiel mit einer hervorragend umgesetzten, packenden und intensiven Atmosphäre, die stellenweise sogar an die Red Dead-Spiele von Rockstar Games erinnert. Nur eben in deutlich kleinerem Rahmen.
Screenshot aus Mafia: The Old Country

Mafia: The Old Country wird Fans der Reihe gefallen.

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Dem Titel gelingt es dabei ausgezeichnet, die frühen 1900er-Jahre in Italien gekonnt wiederzugeben und den Charme ikonischer Mafia-Filme und -Serien einzufangen. Wirkliche Innovationen oder dramatische Wendungen sollte man zwar nicht erwarten, wer die ersten Serienteile gemocht hat, kommt aber auch mit The Old Country wieder voll auf seine Kosten.

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