Wintersports
Kreuzbandriss, OP, Reha – und viele offene Fragen. Doch für Marcel Hirscher war dieser schmerzhafte Cut nur der Anfang einer neuen Mission. Sechseinhalb Monate nach der schweren Knieverletzung meldet sich der achtfache Gesamtweltcupsieger eindrucksvoll zurück – und hat ein großes Ziel: Er will in der Saison 2025/26 zurück in den Weltcup-Zirkus. Mit viel Energie, ungebrochener Entschlossenheit, dem ärztlichem Go und 17 Wildcards in der Tasche nimmt er Kurs auf seine Rückkehr in den Ski-Weltcup – das ist mehr als nur ein sportliches Statement. Es ist ein Zeichen. An alle, die glaubten, es sei vorbei. "Der Heilungsverlauf hat seine Zeit gebraucht und meine Geduld, da gibt es keine Abkürzung" erklärt Marcel Hirscher: "Ich habe zuletzt eine Reihe medizinischer Checks absolviert – und kann jetzt sagen: "Ich war verletzt, ich komme zurück: Now call it a comeback!"
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Der Weg zurück
Nach dem Kreuzbandriss vor sechseinhalb Monaten schien für Marcel Hirscher der Weg zurück weit. Zu weit? Nicht für jemanden, der Rückschläge als Teil der Reise begreift, zusätzliche Energie daraus ziehen kann. Alle vorgesehenen medizinischen Tests hat der Ski-Star soeben mit Bravour absolviert. Es war ein entscheidender Meilenstein auf seinem Weg zurück in den Weltcup. „Mehr als tausend Stunden Reha, Therapie und Aufbautraining in 197 Tagen seit meiner OP, das war viel Zeit zum Nachdenken. Am Ende stellen sich zwei Fragen: Was will ich vom Leben? Was will das Leben von mir? Selbst in schwierigen Momenten ist meine Antwort darauf immer die gleiche geblieben: Wieder Rennen fahren!“
Eine Verletzung, reflektiert der Gründer von VAN DEER-Red Bull Sports, bringe einem bei, dass vermeintlich Selbstverständliches nicht selbstverständlich sei: Gesundheit. Heilung. Motivation. Wegbegleiter. „Bei allem, was ich im Skirennsport schon erlebt habe: Diese Erfahrung hat mir noch gefehlt – und sie gibt mir Kraft", betont der 36-jährige Salzburger. "Denn das Gute, das da in den vergangenen Jahren entstanden ist – aus Ideen Marken, aus Marken Unternehmen und Communities – ist auch ein Auftrag. Bei VAN DEER-Red Bull Sports stehen wir jetzt vor einem Winter mit unseren ersten Olympischen Spielen. Wir arbeiten alle für diese gemeinsame Vision: Unsere Ski und Schuhe im Rennsport besser zu machen, damit unsere Kunden davon profitieren. Deshalb ist auch klar, wo ich am besten eingesetzt bin: mitten im Renngeschehen, als Teil des Athletenteams.“
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Comeback-Roadmap
"Der Plan ist, im September wieder mit dem Skifahren zu beginnen, sobald die Ärzte grünes Licht geben."
Nach der Entscheidung des FIS Council, dass Marcel Hirscher auf die 17 verbliebenen Wild Cards aus dem vergangenen Winter zurückgreifen kann, läuft der Countdown für seine Rückkehr in den Weltcup-Zirkus in der Saison 2025/26. Und das macht für ihn auch den Begriff passender, den er nach mehr als fünf Jahren Absenz im Skirennsport zunächst bewusst vermieden hatte: „Es ist jetzt eine neue Situation. Ich komme aus einer Verletzung zurück: Now call it a comeback“, gibt Marcel Hirscher als Devise aus und hat natürlich bereits seine Roadmap back auf die große Weltcup-Bühne im Kopf.
Marcel Hirscher will in der kommenden Saison wieder im Weltcup starten
© Johann Groder / Red Bull Content Pool
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Marcel Hirscher ist wieder im Athleten-Modus
"Aktuell geht es aus der Reha-Phase in den Athleten-Modus. Höhere Trainingsumfänge, höhere Belastungen – es sieht nicht wie Krankengymnastik aus und fühlt sich nicht so an", betont Marcel Hirscher, dem ein sportlicher Sommer bevorsteht. Das Zeitmanagement mit Family, Firmen, Ferien und Freunden bleibt straff, hat sich aber gut eingespielt. Weil ich privat wie beruflich bei meiner Mission 'Back to Racing' großartig unterstützt werde, wofür ich sehr dankbar bin."
Im September will Marcel Hirscher wieder auf Schnee trainieren
© Joerg Mitter / Red Bull Content Pool
Dass es Marcel Hirscher selbst kaum erwarten kann, sich wieder mit den besten Skifahrern der Welt zu messen, spürt man bei jedem Satz des Salzburgers. "Der Plan ist, im September wieder mit dem Skifahren zu beginnen, sobald die Ärzte grünes Licht geben. Das ist dann der nächste Reality-Check und davon leiten sich alle weiteren Schritte und Timings ab. Wann ich endlich wieder am Start eines Weltcuprennens stehen kann, ist noch nicht mit Sicherheit zu beantworten. Aber, wenn es nach mir geht, dann lieber früher als später.“