Wintersports
Mein Motto ist: Was ich nicht kann, kann ich lernen.
Auf der Waage
- 82 kg – Höchstes Startgewicht: „G’wampert bin ich auch schon mal mit diesem Gewicht in die Saison gegangen.
- 80 kg – Reguläres Startgewicht: Normalerweise starte ich mit 80 Kilo in die Saison, das ist für mich ideal. Während der vier- bis fünfmonatigen Wettkampfphase verliert jeder Fahrer an Gewicht.
- 76 kg – Normales Endgewicht: „Im Frühjahr, nach dem letzten Rennen, wiege ich meistens so um die 76 Kilo. Nach der letzten Saison, also im März 2018, brachte ich lediglich 75 Kilo auf die Waage. Das gute Leben nach der Saison sorgte dann relativ schnell wieder für 78 Kilo – und die verbleibenden 2 Kilo, damit ich wieder auf meine 82 komme, sind: Train. Eat. Sleep. Repeat.
- 15% Körperfettanteil: „Ein Boulevardblatt hat mal geschrieben, ich hätte lediglich fünf Prozent Körperfett. Dazu druckten sie ein Foto von mir, auf dem meine Muskeln übertrieben dramatisch ausgeleuchtet waren. ‚Ist das noch normal?‘ war die Headline. Das hat mich geärgert. Weil es einfach nicht stimmt: Ich habe und hatte nie fünf Prozent Körperfettanteil. Es sind eher so 15 Prozent. Außerdem propagieren Muskelfotos mit übertriebenen Lichteffekten völlig unrealistische Körperbilder.“
Marcels Körper ist ungewöhnlich ausbalanciert und fast spiegelgleich.
Hebelwirkung
Von Natur aus: „Es heißt, meine Oberschenkelknochen wären auffallend kurz. Das wiederum sorge für eine ideale Hebelwirkung und dafür, dass der Schwerpunkt meines Oberkörpers beim Skifahren nie zu weit nach hinten komme. Ich halte das für Blabla. Jeder kann gewinnen, unabhängig vom Körperbau. Wir müssen alle mit dem zurechtkommen, was wir haben. Ein Beispiel: In der Abfahrt haben schwerere Fahrer Vorteile, da verliere ich durch mein Gewicht eine halbe Sekunde – ohne etwas richtig oder falsch gemacht zu haben. Dafür tue ich mir mit weniger Gewicht in den Kurven wesentlich leichter.“
Verletzungen
Zwei Verletzungen, mehr waren es nicht. Ich kann mich echt glücklich schätzen.
2011 – Kahnbeinbruch: Drei Monate Gips
„Mit 21, kurz vor der WM in Garmisch-Partenkirchen, bin ich beim Riesentorlauf gestürzt und habe mir das Kahnbein im linken Fuß gebrochen. Diese Verletzung, die erste meiner Profikarriere überhaupt, hat meinen Körper verändert. Das gewohnte Ausdauertraining am Ergometer war nicht mehr möglich, also bin ich mit meinem Gipshaxen mit Freunden in ein stinknormales Fitnessstudio gegangen: klassisches Bankdrücken, Pumpen, Vollgas. Ich habe schnell bemerkt, wie das Krafttraining anschlägt. Später kam dann CrossFit dazu. Man braucht es nicht zwingend, um Gesamtweltcupsieger zu werden. Aber bei mir hat es viel bewegt.“
2017 – Knöchelbruch: Zwangspause
„Mit 28 dann die zweite Verletzung, wieder der linke Fuß. Diesmal: Bruch des Außenknöchels. Passiert ist das Ganze beim ersten Gletschertraining im August 2017. Man kann alles operieren, aber ich habe mich letztlich bewusst dagegen entschieden. Ich wollte keine Platte eingesetzt bekommen, so was drückt später im Skischuh, man weiß ja nie. Also gab’s eine zweimonatige Zwangspause und einen dicken Gips. Zurück auf der Trainingspiste war ich dann so wirklich erst im November. Nach sieben Tagen bin ich das erste Rennen gefahren. Ich spüre den Bruch heute nicht mehr – nur nach der Saison im Frühjahr hat er sich ein bissl bemerkbar gemacht, im Trainingsmodus hingegen nicht.“
Der Coach hinter dem Top-Athleten
Marcel ist nicht nur körperlich ein Modellathlet, er ist es vor allem kraft seiner inneren Einstellung.
Physiotherapeut und Fitnesscoach Gernot Schweizer ist seit sieben Jahren im Trainerteam von Marcel Hirscher. Wie er den besten Skifahrer der Welt immer wieder neu motiviert? „Es geht primär um Abwechslung. Kein Tag ist wie der andere, ich baue regelmäßig neue Herausforderungen und Bewegungsaufgaben, etwa Boxen, in Marcels Training ein.“ Dieser Ansatz habe über die Jahre gleichermaßen Ausdauer, Kraft sowie seine koordinativen Fähigkeiten geschult: „Marcel ist nicht nur physisch ein Modellathlet, er ist es vor allem auch kraft seiner inneren Einstellung. Damit wird er immer und überall erfolgreich sein.“
- 120 Zentimeter: „Mit meiner Sprungkraft bin ich zufrieden. Ich schaffe mittlerweile 1,20 Meter aus dem Stand, ohne Anlauf. Die Sprungkraft bewirkt auch eine höhere Beschleunigung am Schwungausgang beim Skifahren.“
- 70 Prozent: Ich bin 1,73 Meter groß. 1,20 Meter aus dem Stand zu springen kommt 70 Prozent meiner Körpergröße gleich.
- 161 Zentimeter: Den Rekord für den höchsten Sprung aus dem Stand hält laut Guinness-Buch der Rekorde der kanadische Fitnesstrainer Evan Ungar, der 1,79 Meter groß ist.
- 54 Zentimeter: „Für die Sprungkraft ist die Muskulatur in Oberschenkel, Waden und Gesäß essentiell. Ich habe genug Schmalz in den Beinen. Mein Oberschenkelumfang beträgt 54 Zentimeter, das ist im Skirennsport eher ein schmaler Wert. Ebenso wichtig fürs Springen: starke seitliche, obere und untere Bauchmuskeln sowie ein trainierter Rücken. Beides hält die Wirbelsäule und Hüfte während des Sprungs stabil.“
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