Marvel Cosmic Invastion ist eine moderne Beat 'em Up-Perle
© Tribute Games / Marvel
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Marvel Cosmic Invasion mischt Tag-Fighting mit Sidescroll-Prügelei

Nach den Teenage Mutant Ninja Turtles bringen Tribute Games nun noch mehr Comic-Helden in Beat ‘em Up-Form auf Konsolen und PC.
Autor: Matthias Regge (@PrinnyTonic
5 min readPublished on
Ein Genre, welches in den letzten Jahren immer wieder mit hochkarätigen Spielen versorgt wird sind die klassischen Beat 'em Ups. Titel dieser Art waren vor allem in Arcades zuhause, haben aber auch in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren zahlreiche Konsolen-Releases erhalten. Mittlerweile sind wir förmlich in der goldenen Ära der Sidescroll-Prügler angekommen. Unter anderem dank der grandiosen Games aus der Schmiede von Tribute Games.

Marvel und Beat 'em Ups - Eine Kombination mit Geschichte

Helden und Schurken aus der Welt der Marvel-Comics haben dabei nicht ihren ersten Beat ‘em Up-Auftritt. Auf dem Super Nintendo gab es zum Beispiel das großartige X-Men: Mutant Apocalypse und in den Spielhallen fesselte Konamis X-Men-Arcade-Game Spieler:innen an die Cabinets. Und wer könnte die zahlreichen Fighting-Games aus der Feder von Capcom vergessen, die innerhalb dieses Genres ein absolutes Kulturgut geworden sind.
Marvel Cosmic Invasion knüpft hier also nicht nur an eine Tradition an, sondern weiß um seine spielerischen Wurzeln, ehrt diese und bietet nicht nur eine Hand voll Anlehnungen an die Titel vergangener Zeiten. Dabei schafft es das Spiel aber dennoch, das Beat ‘em Up-Genre durch schneidiges Gameplay auch für ein modernes Publikum interessant zu gestalten. Etwas, das Tribute Games auch bereits mit Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge vollbracht hatten.
In Marvel Cosmic Invasion prügelt ihr euch entweder in einem Kampagnen- oder Arcade-Modus durch unterschiedliche Stages innerhalb des Marvel-Universums, um euch den Weg zu Annihilus zu ebnen, der mit seiner namensgebenden Invasion die Welt mit außerirdischen Eindringlingen überschwemmt. Euer Abenteuer führt euch dabei unter anderem zu ikonischen Orten wie Genosha, Wakanda und Asgard.
Das Kampfsystem von Cosmic Invasion fetzt

Das Kampfsystem von Cosmic Invasion fetzt

© Tribute Games / Marvel

Am Ende jeder Stage erwartet euch ein passender Bosskampf. Ihr könnt euch auf Schlagabtäusche mit legendären Bösewichten wie Taskmaster oder mental manipulierten Superhelden wie Jean Grey einstellen. Nachdem ihr diese Duelle überstanden habt, geht es dann direkt in das nächste Level. Während ihr im Arcade-Modus an vielen Stellen zwischen zwei unterschiedlichen Pfaden wählen müsst, könnt ihr die unterschiedlichen Orte in der Kampagne frei wählen.

Befriedigendes Button-Mashing

Auf den ersten Blick hebt sich das Gameplay von Marvel Cosmic Invasion nicht großartig von seinen Genre-Kollegen ab: Mit simplem Button-Mashing vermöbelt ihr Horden von Gegnern. Allerdings fällt einem hierbei schnell auf, wie gut sich dieses einfache Kampfsystem anfühlt. Tribute Games erreichen das vor allem durch ein befriedigendes Hit-Gefühl und die Möglichkeit, Gegner mit Combos lange in der Luft zu halten. Zusätzlich zu euren regulären Attacken verfügt jeder Charakter außerdem über eine limitierte Anzahl von Spezialangriffen, deren Ladungen sich von selbst wieder regenerieren. Mit diesen feuert Nova zum Beispiel einen Energieladung ab, oder Captain America wirft seinen Schild. Diese Special-Moves lassen sich natürlich fließend in eure Combos einbauen und fördern damit das fließende Spielgefühl des Titels noch mehr.
Manche Charaktere können auch in der Luft kämpfen

Manche Charaktere können auch in der Luft kämpfen

© Tribute Games / Marvel

Wer etwas mehr Wumms benötigt, der kann auch einen Bildschirm-leerenden Super-Move nutzen, sobald die Fokusleiste eures Helden komplett gefüllt ist. Diese sind besonders hilfreich, wenn ihr von Feinden umzingelt seid. Müsst ihr euch ohne den Einsatz eures Superangriffs verteidigen, verfügen die Marvel-Held:innen auch über eine defensive Mechanik. Eingehende Attacken können auf Knopfdruck pariert werden. Manche nutzen aber stattdessen eine Ausweichrolle, um Schaden zu entgehen.
Gruppen könnt ihr mit Flächenangriffen erledigen

Gruppen könnt ihr mit Flächenangriffen erledigen

© Tribute Games / Marvel

Und all das klingt relativ gewöhnlich. Fairerweise muss erwähnt werden, dass Marvel Cosmic Invasion selbst mit diesen Genre-typischen Mechaniken dank seines exzellenten Game-Feels punkten kann und sich von der breiten Masse abhebt, die stellenweise wesentlich steifer daherkommt. Allerdings setzt der Titel spielerisch noch einen drauf: Ihr wählt nämlich nicht nur einen Charakter zu Spielbeginn, sondern stellt ein Team aus zwei Held:innen zusammen. Ähnlich wie in Fighting-Games wie Marvel vs. Capcom könnt ihr dann während der Action frei zwischen euren beiden Teammitgliedern wechseln, oder diese für einen Assist-Angriff aus der Reserve rufen. Das bedeutet, dass bei einer Multiplayer-Session mit drei weiteren Spieler:innen bis zu 8 Charaktere auf dem Bildschirm sein können. Gloreiches Beat ‘em Up-Chaos!
Mit Freunden wird der Bildschirm in Chaos getränkt

Mit Freunden wird der Bildschirm in Chaos getränkt

© Tribute Games / Marvel

Perfekter Pixel-Look

Zum Glück bietet Marvel Cosmic Invasion auch eine solide Auswahl an spielbaren Recken, damit ihr euch auch in Koop-Runden nicht zu sehr um eure Favoriten prügeln müsst. Neben Allstars wie Iron Man, Wolverine und Captain America bietet der Titel auch andere MCU-Lieblinge wie Starlord oder Rocket Raccoon. Insgesamt stehen euch zu Beginn 15 Kämpfer:innen zur Auswahl. Weitere können freigespielt werden, wenn ihr die Kampagne spielt. Zusätzlich lassen sich auch für in-Game-Währung Goodies wie weitere Farbpaletten für die Charaktere freispielen.
Rocket Raccoon ist ebenfalls am Start

Rocket Raccoon ist ebenfalls am Start

© Tribute Games / Marvel

Optisch zündet Marvel Cosmic Invasion eine echte Pixel-Art-Bombe. Die unterschiedlichen Level sind teilweise atemberaubend und die Charaktere sind ausdrucksstark und zeigen ein paar wirklich großartige Animationen. Visuell ist dieser Titel vermutlich einer der stärksten Vertreter des Genres. Und die Musik, wenn auch nicht ganz auf dem extrem hohen Niveau der Grafik, untermalt die Action mit poppigen Chiptunes, die gut ins Ohr gehen. Hit-Sounds sind saftig und die One-Liner der Charaktere, die sich auch je nach Team-Komposition variieren, sorgen für allem bei Fans für ein Schmunzeln, ohne jemals auf die Nerven zu gehen.
Die Action ist hervorragend animiert

Die Action ist hervorragend animiert

© Tribute Games / Marvel

Am Ende ist Marvel Cosmic Invasion eine leichte Empfehlung für alle, die sich gerne durch seitwärts scrollende Level boxen. Selbst wenn ihr mit dem Marvel-Universum nichts anfangen könnt, steht euch hier einer der besten Genre-Vertreter ins Haus. Gerade wenn ihr an und wann gemeinsam mit Freunden böse Buben vermöbeln wollt, führt aktuell kein Weg an diesem Titel vorbei.