F1
Das sind die besten Formel 1-Rennen von Max Verstappen
Max Verstappen ist viermaliger Weltmeister. Doch während der niederländische Pilot neue Rekorde in der Formel 1 aufstellt, stellt sich die Frage: Welche sind seine besten Rennen?
Max Verstappen fackelte bei seinem Debüt in der Formel 1 nicht lange: Ab Tag eins bewies er sich als eines der größten Talente seiner Generation. Dem nicht genug, auf seinem Weg an die Spitze des Motorsports brach er einen Rekord nach dem anderen -- und so viel ist klar: Er ist damit noch lange nicht fertig! Wir liefern dir einen Überblick über seine besten Rennen in einem Formel 1-Auto, angefangen bei den dominanten Rennen an der Front bis hin zu jenen Performances, durch die er sich gnadenlos seinen Weg durch die Konkurrenz pflügte.
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Großer Preis von Malaysia 2015 – P6 in der Qualifikation, P7 im Endklassement
So etwas wie einen Konsens gibt es in der Formel 1 in der Regel nicht, als jedoch Max Verstappen für die Saison 2015 als neuer Fahrer von Toro Rosso -- heute als Scuderia AlphaTauri bekannt -- bekanntgegeben wurde, kam man einem solchen ziemlich nahe. Er sei zu jung und habe nicht genug Erfahrung für die Königsklasse, so die einhellige Meinung im Paddock. Er war 17 Jahre und 166 Tage alt, als er debütierte, beinahe zwei Jahre jünger als Jaime Alguesuari, der den Rekord als jüngster Debütant in der Formel 1 gehalten hatte. Daneben war Verstappen zuvor über die Formel 3 nicht hinausgekommen. Noch vor Verstappens erstem Rennen in der F1 wetzte die Formel 1-Welt ihre Messer...
Doch der Niederländer ignorierte all die Geräusche im Hintergrund und feierte ein exzellentes Debüt, in dem er sich als Elfter qualifizierte und in den Punkterängen mitfuhr, bevor er einen Motorschaden erlitt. Dann kam das zweite Saisonrennen, der Große Preis von Malaysia, wo er sich als Sechster qualifizierte und das Rennen als Siebenter beendete. Dabei ließ er auch seinen Teamkollegen Carlos Sainz und die Red Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat hinter sich.
Bei herausfordernden Bedingungen mit schwerem Regen und hohen Temperaturen wurde Verstappen zum jüngsten Formel 1-Fahrer, der bei einem Rennen Punkte holte. Er war sogar etwas unzufrieden über das Ergebnis, da er in den ersten 15 Runden Performanceprobleme mit den Bremsen hatte. Und die Kritiker? Von denen war ab diesem Zeitpunkt nichts mehr zu hören...
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Großer Preis von Spanien 2016 – Sieg
Nachdem Sebastian Vettel das Team 2014 verließ, war das Rennen im Red Bull Junior Team um den vakanten Sitz bei Red Bull Racing eröffnet. Verstappen trat nicht nur gegen seinen Toro Rosso-Teamkollegen Carlos Sainz an, sondern auch gegen den Vettel-Nachfolger Daniil Kvyat. Letzterer spürte den Druck: Verstappens herausragende Leistungen machten es unvermeidlich, dass die beiden für den Großen Preis von Spanien 2016 die Autos tauschten.
Mit relativ wenig Vorbereitungszeit setzte sich Verstappen in den RB12 und gewann das Rennen. Klassisch Verstappen spielte er den Erfolg im Nachhinein herunter, meinte, es sei okay gewesen und er habe Glück gehabt, dass sich die Mercedes-Piloten gegenseitig ausgeschaltet haben. Und auch die "gute" Strategie im Vergleich zur "nicht so guten" von Daniel Ricciardo habe dazu beigetragen. Es bleibt aber ein Fakt, dass er seinen Debüt-Sieg holte, indem er zwei schnelle Ferraris in einem neuen Auto von sich hielt und das, obwohl er noch nicht wusste, was all die Knöpfe auf seinem Lenkrad zu bedeuten hatten. Schwierigere Bedingungen sind kaum vorstellbar, und dennoch wurde Max Verstappen zum jüngsten Sieger eines Grand Prix' in der Formel 1-Geschichte.
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Großer Preis von Brasilien 2016 – von P4 auf P3 (über P16)
Vergleichbar mit Ayrton Sennas legendärer Fahrt für Lotus im Nassen in Monaco 1984 war das der Moment, als die Welt sich zum ersten Mal bewusst wurde, dass sie es hier mit einem einzigartigem Talent zu tun haben. Verstappens Team pokerte hoch und verlor, nachdem sie die Inters montiert hatten; daneben gelang es Verstappen selbst sein Auto auf der Hauptgeraden nach einem Spin doch noch auf wundersame Art und Weise zu retten -- all das führte dazu, dass er sich plötzlich auf P16 wiederfand, nur 14 Runden vor Schluss.
In diesen 14 Runden aber arbeitete sich Verstappen bis auf Platz drei vor, indem er dort den Grip fand, wo die anderen diesen sträflich vermissten. Er war schlicht nicht aufzuhalten und es sah fast so aus, als würde Verstappen auf einem anderen Untergrund fahren als seine Konkurrenz. Er war in den Bremszonen unheimlich präzise und bei den Überholmanövern gnadenlos. Hier spielte er seine gesamten Star-Qualitäten aus.
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Großer Preis der USA 2017 – Von P16 auf P4
Verstappen hatte selten ein Rennen auf dem COTA, das nicht ereignisreich war. Im Jahr 2015 kämpfte er sich durch die Nässe von P9 auf P4 vor und 2021 jagte er Lewis Hamilton in den letzten drei Runden, um wertvolle Punkte einzufahren und das Momentum zu generieren, mit dem er sich schlussendlich seine erste Weltmeisterschaft holte. Im Jahr 2017 fuhr er ein brillantes Rennen mit einem kleinen Schönheitsfehler: Sein Überholmanöver gegen Kimi Räikkönen in der letzten Runde wurde als nicht den Regeln entsprechend gewertet, weshalb er am Ende von P3 auf P4 rückgereiht wurde. Die 55 Runden davor waren dafür hingegen Weltklasse.
Nach einem Power-Unit-Penalty startete er damals von Platz 16 weg und verbrachte den Nachmittag damit, seine Rivalen zu überholen. In Runde 21 führte er, bevor er mit einem zweiten Stopp in Runde 37 pokerte. Das kostete ihm 20 Sekunden, doch hatte er 19 Runden und ein schnelles Auto zur Verfügung, um etwas daraus zu machen. Er schluckte Bottas und setzte sich auf P4; vier Runden waren an diesem Punkt noch zu fahren und er hatte seine Augen fest auf Räikkönen gerichtet. Die Crowd (und die Garage) ging in Jubelstürme auf, als er drei Kurven vor Schluss das Überholmanöver absolvierte. Schade, dass es letztlich nicht zählte, doch war die Gesamtperformance in diesem Rennen wirklich überragend.
Im Folgejahr kehrte er zurück und lieferte eine weitere herausragende Fahrt ab. Dieses Mal landete er auf dem Podium.
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Großer Preis von Österreich 2018 – Von P4 zum Sieg
Verstappen ist der King auf dem Red Bull Ring mit fünf Siegen auf der bergigen Strecke -- vier davon beim Großen Preis von Österreich und ein zusätzlicher beim Grand Slam im Jahr 2021, bei dem der Große Preis der Steiermark auf derselben Strecke ausgetragen wurde. Der Sieg des Niederländers im Jahr 2018 war aber definitiv einer, der zeigte, was von ihm noch kommen sollte. Wie in Spanien 2016 schieden beide Mercedes-Piloten aus, aber als Lewis Hamilton sein Auto dieses Mal abstellte, hatte Verstappen bereits 30 Sekunden Vorsprung.
Er erwischte einen herausragenden Start und überholte Kimi Räikkönen mit einem Wheel-Bang in der Rindt-Kurve, um sich Platz drei zu sichern. Dann übernahm er Platz zwei von Valtteri Bottas, der in Runde 13 immer langsamer wurde und letztlich ausschied. In Führung ging er, nachdem Mercedes die fatale strategische Entscheidung traf, Lewis Hamilton unter dem Virtual Safety Car nicht an die Box zu holen. "Ich bin so glücklich, hier auf dem Red Bull Ring gewonnen zu haben, mit so vielen niederländischen Fans, die hierher gereist sind", meinte Verstappen nach dem Rennen. "Der Sieg gelang auch so unerwartet und das macht es noch besser. Es war ein großartiges Wochenende. Wenn du ein Rennen gewinnen willst, dann ist das der perfekte Ort, in einem Red Bull Auto auf dem Red Bull Ring."
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Großer Preis von Mexiko 2018 – von P2 zum Sieg
Verstappen hatte bereits 2017 einen meisterhaften Sieg in Mexiko hingelegt, indem er Sebastian Vettel mit einem verrückten Überholmanöver hinter sich ließ und im Horizont verschwand. 2018 war dann die Kopie von 2017, nur stand dieses Mal Teamkollege Daniel Ricciardo auf der Pole-Position (dieser war im Qualifying um nur 0,026 Sekunden schneller). Verstappen ging also von P2 aus ins Rennen und erneut übernahm er unmittelbar die Führung.
Von da an war er eine wahre Macht! Er fuhr fehlerlos bis ins Ziel und baute einen 30-Sekunden-Polster auf den nächsten Verfolger Vettel im Ferrari auf. Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton, der sich am selben Nachmittag seinen fünften Weltmeistertitel sicherte, waren neben Vettel die einzigen anderen Piloten, die auf derselben Runde wie Verstappen über die Ziellinie gingen.
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Großer Preis der Emilia Romagna 2021 – von P3 zum Sieg
Mercedes hatte eine Periode der unbestreitbaren Dominanz in der Formel 1, aber alles änderte sich in den feurigen F1-Tagen des Jahres 2021 -- dieser Grand Prix war der Startpunkt. Verstappen hatte sich beim Eröffnungsrennen in Bahrain bereits die Pole gesichert, jedoch dort den Sieg noch knapp verfehlt. In Imola sah es zunächst auch nicht unbedingt vielversprechend aus, nachdem Hamilton die Pole und Sergio Pérez Startplatz 2 in Anspruch nahmen.
Doch der schwere Regen kam den Skills von Verstappen entgegen und er überholte seinen Teamkollegen am Start, um mit Hamilton um die Führung zu kämpfen. Verstappen gelang es, am Mercedes-Piloten vorbeizugehen und er behauptete die Führung sowohl nach einer Safety-Car-Phase als auch beim Restart nach einer roten Flagge. Das war ein klares Signal an Hamilton, dass ihn ernste Konkurrenz im Kampf um den Weltmeistertitel erwartete.
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Großer Preis von Ungarn 2022 – Von P10 zum Sieg
Probleme im Qualifying mit der Power-Unit sorgten dafür, dass Verstappen im Q3 auf dem Hungaroring keine Zeit setzen konnte, womit er mit Startplatz 10 vorliebnehmen musste -- und das auf einer engen Strecke, auf der Überholen nicht gerade einfach ist. Aber nichts davon dürfte ihn beeindruckt haben, denn vom Start weg bahnte er sich seinen Weg durch die Rivalen und machte Position für Position gut. Die Boxenstoppstrategie des Teams half ihm dabei Hamilton und Fernando Alonso zu undercutten, um sich P5 zu sichern.
Und als wäre das noch nicht genügend dramatisch gewesen, drehte er sich, nachdem er Charles Leclerc überholt hatte. Aber er fand schnell wieder in die Spur und ging erneut am Ferrari-Piloten vorbei. Mit dem zweiten Boxenstopp übernahm er dann in Runde 51 von 70 die Führung und ging vorne weg, um sich den Sieg mit acht Sekunden Vorsprung zu sichern. Verstappen meinte nach dem Rennen: "Es fühlt sich verrückt an, das Rennen heute von Platz 10 weg gewonnen zu haben; vor allem auf einer Strecke wie dieser, wo das Überholen so schwierig ist. Wir haben heute alle richtigen Entscheidungen getroffen, haben einige gute Undercuts hingelegt und gut als Team zusammengearbeitet. Das war definitiv eines meiner besseren Rennen, trotz dieses 360°-Drehers."
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Großer Preis von Belgien 2023 – von P14 zum Sieg
Verstappen war der Schnellste im Qualifying, wurde jedoch dank einiger Penaltys aufgrund von gewechselter Komponenten auf P14 rückversetzt. Ein weiteres Mal pflügte er sich während des Rennens durch das Feld und nach einer Runde lag er bereits auf P8. Mit Runde 12 übernahm der dann die Führung von Teamkollegen Sergio Pérez und ging an die Box. Danach musste er nur mehr an Carlos Sainz vorbeigehen, um letztlich erneut mit einem souveränen Triumph mit über 17 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie zu kommen. Daneben sicherte er sich den Bonuspunkt für die schnellste Runde. Ein wahres Highlight in seinem Geburtsland -- und das auf einer der härtesten Strecken auf dem F1-Kalender.
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Großer Preis von Spanien 2023 – Grand Slam!
Verstappen hat bisher drei "Grand Slams" auf dem Konto: Österreich 2021, Emilia-Romagna 2022 und Spanien 2023. Das bedeutet, dass er ebendort sowohl die Pole-Position und die schnellste Runde geholt, als auch jede Runde des Rennen angeführt hat. Mit seinem dritten Gand Slam zieht er mit Nelson Piquet gleich. 2023 war bisher eine dominante Saison für Verstappen und Oracle Red Bull Racing. Schon zu Beginn des Jahres meinte George Russell, Red Bull könne jedes Rennen gewinnen und so abwegig ist das vielleicht gar nicht.
Gerade in Spanien ist es nämlich gar nicht selten der Fall, dass rivalisierende Teams aufschließen, nachdem sie Updates brachten, aber Verstappen machte in diesem Jahr wirklich keinen einzigen Fehler und fuhr einen dermaßen hohen Vorsprung auf den zweitplatzierten Teamkollegen Sergio Pérez heraus, dass er noch einmal an die Box gehen konnte, ohne die Führung abgeben zu müssen. Nach dem Rennen meinte er: "Hier zu gewinnen fühlt sich unglaublich an. Es ist ein großartiges Vergnügen, ein Auto wie dieses fahren zu dürfen."
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Großer Preis von Brasilien 2024 - Einfach unglaublich
Vielleicht der beste Fahrer aller Zeiten bei nassen Bedingungen und eine wahrhaft herausragende Leistung von Max Verstappen. Der amtierende Weltmeister zeigte hier seine außergewöhnlichen Fähigkeiten unter den schwierigsten Bedingungen. Nach der dominanten Saison 2023 rückten seine Konkurrenten 2024 deutlich näher heran und über weite Strecken der Saison verfügte Max nicht mehr über das schnellste Auto. Gegen Ende des Jahres wuchs der Druck, denn das Momentum schien bei Lando Norris von McLaren zu liegen, der sich nach dem Sieg im Sprintrennen am Samstag die Pole Position sicherte. Nach einer vom starken Regen unterbrochenen und von fünf roten Flaggen geprägten Qualifying-Session erhielt Max zudem eine Strafe für einen Motorwechsel und musste somit von Startplatz 17 ins Rennen gehen.
Am Renntag hörte der Regen nicht auf, was zu Fehlstarts, Unfällen, Neustarts, weiteren Kollisionen und schließlich sogar zu einer schwarzen Flagge für Nico Hülkenberg führte, der das Rennen aufgeben musste. Doch Max Verstappens außergewöhnliches Talent im Nassen zeigte sich erneut: Der Niederländer fand den Grip, wo kein anderer welchen hatte, und kämpfte sich durchs Feld, überholte Lewis Hamilton, Pierre Gasly, Oscar Piastri und schließlich den Führenden Esteban Ocon. Damit sicherte er sich einen Sieg, der seine Stellung als bester Fahrer im Feld und vierfacher Weltmeister eindrucksvoll unterstrich.
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Großer Preis von Japan 2025 - Von der Pole zum Sieg
Der Große Preis von Japan gehört zu Max Verstappens Lieblingsrennen und er kam in der Saison 2025 nach Suzuka, um seinen vierten Sieg in Folge auf dieser Strecke zu holen. Doch das Team befand sich in einem Tief: Der launische RB21 war so schwer zu beherrschen, dass Rookie Liam Lawson in den ersten beiden Rennen kaum an seine eigentlichen Fähigkeiten anknüpfen konnte. Noch schlimmer: McLaren schien unschlagbar, und es sah so aus, als würde der vierfache Weltmeister bald den Anschluss verlieren. Max musste nicht nur das Auto in Balance bringen, sondern auch seinen neuen Teamkollegen Yuki Tsunoda ins Team integrieren.
Als Führung gefragt war, lieferte Max eine fehlerfreie Vorstellung und trotzte allen Widrigkeiten: Er sicherte sich die Poleposition, indem er Lando Norris um eine Hundertstel Sekunde schlug und stellte seinen RB21 in die erste Startreihe. Jetzt musste er ihn nur noch bis zur Zielflagge dort halten. McLarens Norris und Oscar Piastri setzten ihn mit Angriffen unter Druck, doch Max machte keinen einzigen Fehler und fuhr sein Auto „wie auf Schienen“ über die Linie. Weniger als eine Sekunde vor den beiden orangefarbenen Boliden. Red Bull Racing war zurück im Rennen.
Der Sieg hatte außerdem eine besondere Symbolik: Er gelang in einer einmaligen weißen Lackierung zu Ehren des scheidenden Motorenpartners Honda und des RA272, der der Marke 1965 den ersten F1-Sieg bescherte. „Das Wochenende begann ziemlich schwierig, aber wir haben nicht aufgegeben. Von der Pole zu starten, machte es möglich, dieses Rennen zu gewinnen“, sagte Max. „Wir haben noch Arbeit vor uns, aber es zeigt, dass wir ganz vorne mitfahren können, wenn wirklich alles zusammenpasst.“
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Großer Preis von Brasilien 2025 - Vom Ende auf das Podium
Vom Ende des Feldes aufs Podium: Max Verstappen in Brasilien 2025.
© Getty Images / Red Bull Content Pool
Max Verstappen reihte sich in Brasilien 2025 erneut in die Geschichtsbücher ein. Er ist einer der Fahrer denen es gelang, vom Ende des Feldes weit nach vorne zu fahren.
Sein Auftritt im Jahr 2025 übertrifft sogar noch den spektakulären Sieg im Jahr 2024, weil die Chancen so ganz gegen ihn standen. Nachdem ihn der RB21 in zwei der letzten drei Rennen zum Sieg geführt hatte, funktionierte das Auto im Qualifying einfach nicht. Mit Max auf Platz 16 im Grid entschied das Team, die Verluste zu begrenzen und das Auto aus dem Parc fermé zu nehmen. Indem Max als Letzter aus der Boxengasse startete, konnten sie eine neue Antriebseinheit installieren und eine Reihe von Set-up-Änderungen vornehmen, um die Leistung des Autos zu optimieren. Ein früher Safety Car und eine VSC brachten Max auf Rang 16, aber sein Fortschritt wurde durch einen Reifenschaden gestoppt.
Mit neuen Reifen kam er schnell durchs Feld. In Runde 17 überholte er Nico Hülkenberg und dann Fernando Alonso in der nächsten Runde. Während die Autos vor ihm zum Boxenstopp kamen, nahm er Rang 5 von seinem ehemaligen Teamkollegen Alex Albon ein und als die Spitzenfahrer an der Box waren, übernahm Max die Führung. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde Max, aber du bist jetzt von der Pitlane aus der Führende“, sagte sein Renningenieur Gianpiero Lambiase.
Aber in Runde 54 waren Max’ Medium-Reifen abgefahren, also entschied das Team sich für Softs: sie wären schnell, aber würden sie bis zum Ende halten? Er kam auf Rang 5 aus der Box und verfolgte George Russell, um den letzten Podiumsplatz zu erobern. Es blieb noch Zeit für einen Versuch, den zweiten Platz von Kimi Antonelli zu übernehmen, aber da waren Max’ Reifen schon „verraucht“. „Das Rennen war ziemlich intensiv – viel Action!“, sagte Max. „Auf dem Podium zu stehen, nachdem ich aus der Boxengasse gestartet bin, hätte ich überhaupt nicht erwartet.“ Er fügte hinzu: „Wir geben niemals auf. Wir versuchen immer, uns zu verbessern und mehr Rundenzeit zu finden. Und zum Glück haben wir das heute wieder geschafft.“
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Und schließlich...
Max Verstappen sieht Dinge aber gerne mal ein Bisschen anders. Würde man ihn nach dem für ihn besten Rennen seiner Karriere frage, erhielte man eine andere Antwort: Laut seiner eigenen Aussage muss man ins Jahr 2013 zurückgehen, zur Weltmeisterschaft der KZ-Klasse in Varennes-sur-Allier, Frankreich. Dort gewann Verstappen den begehrten KZ1-Titel. Die höchste Kategorie im Kartsport, die nur Fahrern ab 15 Jahren offensteht. Er war damals, natürlich, 15 Jahre alt.