Befreiter Jubel nach 8.300 harten Kilometern
© José Mário Dias / photosdakar.com
Rallye Raid

Wahnsinn!!! Hiasi – du bist der Beste (Rallye-Biker der Welt)!

Matthias Walkner hat Geschichte(n) geschrieben – hier der komplette Hiasi-Blog von seinem sensationellen Sieg bei der Rallye Dakar 2018
Autor: Eugen Waidhofer
13 min readPublished on

Etappe 14: Triumphfahrt nach Córdoba

Matthias Walkner hat als erster Österreicher die Rallye Dakar (in der Kategorie Bike) gewonnen! Nach 8.276 Rally-Kilometern durch Peru, Bolivien und Argentinien genügte dem KTM-Werksfahrer ein 8. Platz auf der finalen 14. Etappe, um als Gesamtsieger in Cordoba anzukommen und den größten Triumph seiner Karriere zu feiern. Danke Hiasi! Wir verneigen uns vor deiner großartigen Leistung.
Hier das Endergebnis:
Großartig: Das Endergebnis der Rallye Dakar 2018

Großartig: Das Endergebnis der Rallye Dakar 2018

© Red Bull

Die Bilanz von Matthias Walkner nach 14 harten Tagen:
Dieses Jahr war die Navigation wirklich schwierig! Alle Top-Piloten sind die längste Zeit extrem eng beisammen gewesen. Ich habe einfach versucht, keine Fehler oder irgendetwas Dummes zu machen. Bis zu meinem Etappensieg habe ich nie besonders viel Zeit gewonnen und auch nie besonders viel Zeit verloren. Ich habe einfach versucht, in der Spitzengruppe zu bleiben. Am Ende ist meine Taktik voll aufgegangen. Auch wenn man beim größten Event unseres Sports mit einem derart großen Vorsprung führt: der Gedanke, dass man gewinnen kann, fühlt sich bis zum Schluss unwirklich an. Ich hab es aber geschafft!
Grenzenloser Jubel in Córdoba

Grenzenloser Jubel in Córdoba

© José Mário Dias / photosdakar.com

Zwei Siegertypen: Hiasi und seine KTM Rally 450

Zwei Siegertypen: Hiasi und seine KTM Rally 450

© José Mário Dias / photosdakar.com

Etappe 13: Die längste Etappe als vorletzte Hürde vor dem Sieg

  • Nur noch 284 Kilometer liegen zwischen Matthias Walkner und der historischen Chance, als erster Österreicher die Motorrad-Wertung der legendärsten und härtesten Langstrecken-Rallye der Welt zu gewinnen!
Die 13. und vorletzte Etappe von San Juan nach Córdoba beendet Matthias auf dem 4. Platz – mit insgesamt 904 Kilometern war dies die längste Einzeletappe der Dakar. Viel Zeit also für Hiasi über seinen möglichen Triumph nachzudenken... Was ihm durch den Kopf gegangen ist verrät er in seinem Audio-Blog aus Argentinien:
Wie schaut es jetzt in der Gesamtwertung aus?
Matthias Walkner geht als Spitzenreiter ins Finale am Samstag. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Benavides beträgt 22.31 Minuten. Der Gesamt-Dritte Toby Price liegt 27.45 Minuten hinter ihm.
284 Kilometer trennen Matthias also noch vom Ziel – 284 Kilometer, die keine Spazierfahrt werden. Die letzte Etappe führt die Fahrer in einer Schleife rund um Córdoba, 119 Kilometer werden als Sonderprüfung gezeitet. Dieser letzte Tagesabschnitt wird den Charakter einer WRC-Rallye haben, wie es heißt – rasant, mit vielen Vollgas-Passagen.
Matthias Walkner schreibt schon jetzt Dakar-Geschichte

Matthias Walkner schreibt schon jetzt Dakar-Geschichte

© Josh Sampiero / Red Bull Content Pool

Etappe 12: Nur noch 1.188 Kilometer fehlen zum Triumph

  • Die zweite wetterbedingte Absage bei der Dakar 2018. Die 600 Kilometer nach San Juan werden neutralisiert gefahren. Jetzt trennen Mattias Walkner nur noch zwei Etappen bzw. 1.188 Kilometern vom Ziel in Cordoba.
Matthias Walkner ist voll fokussiert auf das große Ziel: der Sieg bei der Rallye Dakar 2018! Deshalb lassen wir ausnahmsweise Alex Doringer im Hiasi-Blog zu Wort kommen. Von KTM-Teammanager kommen gute Nachrichten aus Südamerika:
Matthias hat unglaublich gute Arbeit geleistet hier, er hat das echt super gemacht. Natürlich sind wir in einer guten Position. Das Motorrad ist in gutem Zustand. Matthias ist körperlich in einer guten Verfassung, speziell in der zweiten Woche der Dakar hat er sich besser und stärker gefühlt. Wir müssen jetzt versuchen, dass wir seine Team-Kollegen Toby Price und Antoine Meo möglichst gut an Matthias heranbringen, um die Führung abzusichern. Doch wir wissen, bei der Dakar kann sich jederzeit schlagartig alles ändern. Wir bleiben also wachsam.
(Auch) die neue KTM 450 Rally leistet bei der Dakar hervorragende Arbeit

(Auch) die neue KTM 450 Rally leistet bei der Dakar hervorragende Arbeit

© José Mário Dias / photosdakar.com

Etappe 11: Hiasi verteidigt kontrolliert die Führung

Etappe 11: Hiasi verteidigt kontrolliert die Führung

© Marcelo Maragni / Red Bull Content Pool

Wie schaut es jetzt in der Gesamtwertung aus?
Zwei Wertungstage mit insgesamt 1.188 Kilometern liegen noch zwischen dem Salzburger und dem Ziel der "Dakar". Mit seinem sehr komfortablen Vorsprung von rund 30 Minuten hat Matthias Walkner die historische Chance, als erster österreichischer Motorradpilot die "Rallye Dakar" zu gewinnen.
Die vorletzte Etappe der "40. Rallye Dakar" bringt in Summe den längsten Tag. Von den geplanten 904 Kilometern nach Córdoba werden 423 Kilometer als Sonderprüfung geführt. Am Samstag steht dann die finale 284km-Etappe rund um Córdoba auf dem Programm.
Etappe 11: Hiasi verteidigt kontrolliert die Führung

Etappe 11: Hiasi verteidigt kontrolliert die Führung

© Marcelo Maragni / Red Bull Content Pool

Etappe 11: Hiasi bleibt souverän in Führung

  • Der große Favorit auf den Dakar-Sieg 2018 zeigt ein bisschen Nerven und gesteht: "Ich war nervös." Aber keine Sorge: Hiasi bleibt souverän in Führung und kommt nach 484 Kilometern von Belén nach Chilecito als Tagesfünfter ins Ziel. Was er danach zu sagen hatte, liest du hier:
Es war heute gar nicht so schlecht. Ich war ein bisschen nervös. Weil ich mich natürlich nicht verfahren und keine Fehler machen wollte. Später bin ich auf einer Piste im Staub hinter einem Auto festgehangen, ich wollte aber nicht zu viel riskieren und habe nicht um jeden Preis überholt. Insgesamt bin ich zufrieden. Ich fühle mich gut, auch körperlich fühle ich mich besser. Mein Körper hat sich jetzt gut an die Belastung gewöhnt. Drei Tage geht's noch! Ich will einfach fokussiert und konzentriert weitermachen wie bisher.
Der Gesamtführende Hiasi Walkner nach Etappe 11
Matthias Walkner als "lonesome Rider" in der Wüste

Matthias Walkner als "lonesome Rider" in der Wüste

© Marcelo Maragni / Red Bull Content Pool

Wie schaut es jetzt in der Gesamtwertung aus?
In der Motorrad-Gesamtwertung liegt Matthias Walkner nach 11 von 14 Etappen klar in Führung. Der zweitplatzierte Kevin Benavides (Honda) hat 32 Minuten Rückstand. Auf Platz 3 liegt nach seinem heutigen Etappensieg KTM-Werkspilot Toby Price, ihm fehlen 39.17 Minuten auf Matthias Walkner.
Und für alle, die sich zwischendurch mal fragen, was Matthias Walkner auf den langen Verbindungsetappen musikalisch denn so hört... Hier die Antwort auf diese Frage:
Etappe 10: Matthias Walkner – der neue Gesamtführende

Etappe 10: Matthias Walkner – der neue Gesamtführende

© photodakar.com

Etappe 10: Walkner geht in Führung – #endlichvollaufgegangen

  • 372 Kilometer Speciale und 423 Kilometer Verbindung – von Salta – Belén. Hiasi ist einem "Verfahrer" ziemlich knapp entgangen und hat dann den Rest des Feldes regelrecht entzaubert. Aus 6 Minuten Rückstand sind fast 40 Minuten Vorsprung geworden! Hier sein Audio-Blog direkt aus Südamerika.
Platz 1 und 3 ... was der Hiasi alles kann ;-)
Matthias Walkner war auf der zehnten Etappe eine Klasse für sich, aber so gut, dass er gleich auf Platz 1 und 3 gelistet wird, kann nicht einmal der Hiasi gefahren sein... Hier der kuriose Wertungs-Irrtum der Zeitnehmer:
Matthias Walkner wird auf Platz 1 und 3 gelistet...

Matthias Walkner wird auf Platz 1 und 3 gelistet...

© Red Bull

Wie schaut es jetzt in der Gesamtwertung aus?
Vier Tage vor dem Ende der Dakar führt Matthias Walkner die Motorradwertung mit deutlichem Vorsprung an. Der Österreicher im österreichischen Red Bull KTM Rally Factory Racing Team hat 39.42 Minuten Vorsprung auf Joan Barreda Bort (ESP/Honda) und 41.23 Minuten auf Kevin Benavides (ESP/Honda). Walkner gilt nun als der große Favorit auf den Dakar-Sieg. Er selbst will daran aber noch nicht denken, sondern "versuchen, keinen Blödsinn zu machen."
Das Zwischenklassement nach 9 Etappen

Das Zwischenklassement nach 9 Etappen

© Red Bull

Etappe 9: Abgesagt – neutralisiert gefahren

Etappe 8: Mit 498 km die längste "Speciale" bei der Dakar

Etappe 8: Mit 498 km die längste "Speciale" bei der Dakar

© trackingdakar.com

Etappe 8: „Dran bleiben, nix Wahnsinniges machen

  • Die erste Marathon-Etappe ist erledigt und Matthias Walkner hat auf der längsten Etappe in diesem Jahr (498 Kilometer) Platz 6 eingefahren und sich damit in der Gesamwertung wieder in die Top 3 gekämpft. Wie es ihm dabei ergangen ist? Verrät er in seinem Audio-Blog direkt aus Südamerika:
Wie schaut es jetzt in der Gesamtwertung aus?
6.34 Minuten fehlen Matthias Walkner nach der 8. Etappe auf den führenden Franzosen Adrien van Beveren (Yamaha). Gesamt-Zweiter ist der Argentinier Kevin Benavides (Honda), der 6.12 Minuten vor Matthias Walkner liegt. Knapp eine Minute hinter dem 31jährigen Salzburger liegt als Gesamt-Vierter nun der Australier Toby Price, Walkners Teamkollege im österreichischen „Red Bull KTM Rally Factory Racing Team“.
Aber: Bis zum Ziel der Dakar am 20. Jänner in Cordoba sind es noch knapp 4.000 Kilometer. Angesichts dieser nach wie vor enormen Renn-Distanz sind 6 Minuten und 34 Sekunden sicher kein unüberwindbar großer Rückstand.
Im Gesamtklassement wird sich am Montag nichts ändern. Die über 754 Kilometer geplante 9. Etappe von Tupiza in Bolivien nach Salta in Argentinien wird neutralisiert geführt. Die Wettersituation sei sehr gefährlich, heißt es von Seiten der Organisatoren. Aus Sorge vor Unwettern und Überflutungen hat man daher die Sonderprüfung des Tages abgesagt.
Etappe 7: Ein 425 Kilometer langer Kampf

Etappe 7: Ein 425 Kilometer langer Kampf

© Daniel Halac / photosdakar.com

Etappe 7: Ein Kampf gegen die Natur & die Schmerzen

  • Tagesrang 8 auf dem ersten Teil der ersten Marathon-Etappe. Matthias Walkner bleibt bester KTM-Pilot.
Das war wieder ein sehr langer Tag. Es hat zu Beginn sehr stark geregnet. Ich habe mich beim Start nicht ganz wohl gefühlt. Ich hatte auch ziemliche Magenschmerzen. Drum war der erste Teil des Tages schon auch frustrierend, weil ich langsamer war als ich sein wollte. Gegen Ende sind mir die Pisten mehr entgegengekommen und meine Zeiten sind auch besser geworden. Am Motorrad ist eigentlich nichts zu tun, das passt so weit. Ich war heute schon am recht am Limit unterwegs. Aber ich werde weiter mein Bestes geben und mich weiter auf die Navigation konzentrieren.
Marathon-Etappe auf über 4.000 Meter Seehöhe

Marathon-Etappe auf über 4.000 Meter Seehöhe

© Marcelo Maragni / Red Bull Content Pool

Wie schaut es jetzt in der Gesamtwertung aus?
Der Salzburger liegt nun auf Position 4 – 8.18 Minuten hinter Spitzenreiter Adrien van Beveren (FRA, Yamaha). Die Plätze 2 und 3 besetzen derzeit die beiden Honda-Piloten Kevin Benavides (ARG) und Joan Barreda.
Etappe 6: "Der Rast-Tag kommt gerade richtig für mich"

Etappe 6: "Der Rast-Tag kommt gerade richtig für mich"

© Flavien Duhamel / Red Bull Content Pool

Etappe 6: Hiasi bleibt in den Top 3 – und macht jetzt mal Pause...

  • Tagesrang 8 auf der gekürzten Etappe von Arequipa in Peru nach La Paz in Bolivien. In der Gesamwertung bleibt Hiasi in den Top 3.
Was Matthias Walkner heute erlebt hat? Das erzählt er dir persönlich in seinem Audio-Blog aus Südamerika:
Nach dem Ruhetag startet die erste Marathon-Etappe dieser Dakar. Der 7. Tagesabschnitt am Samstag führt über 726 Kilometer nach Uyuni, die 8. Etappe dann am Sonntag über 584 Kilometer von Uyuni nach Tupiza. Zwischen diesen beiden Etappen dürfen die Piloten keine Hilfe von außen in Anspruch nehmen, sie müssen allfällige Schäden alleine beheben und sind somit mehr als 1.300 Kilometer komplett auf sich alleine gestellt.
Wie schaut es jetzt in der Gesamtwertung aus?
Honda-Pilot Kevin Benavides (ARG) hat mit seinem zweiten Tagesrang die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Er hat für die ersten 6 von 14 Sonderprüfungen insgesamt 16 Stunden, 33 Minuten und 20 Sekunden benötigt. Der zweitplatzierte Adrien van Beveren (FRA/Yamaha) liegt 1.57 Minuten zurück, Matthias Walkner 2.50 Minuten.
Etappe 5: Der nächste wirklich harte Tag

Etappe 5: Der nächste wirklich harte Tag

© Flavien Duhamel / Red Bull Content Pool

Etappe 5: Trotz Überschlag auf Gesamtrang 3

  • Nach 264 gezeiteten Kilometern fährt der Salzburger auf Tagesrang 2 und verbessert sich in der Gesamtwertung auf Platz 3.
Das war wieder ein ausgesprochen harter und anstrengender Tag. Ich habe relativ viel Zeit auf Tagessieger Joan Barreda aufgerissen. Das ist immer so eine Gratwanderung zwischen navigieren und kontrollieren auf der einen Seite – und auf der anderen Seite volles Risiko nehmen und einfach den bestehenden Spuren nachjagen. Ich versuche halt, einigermaßen Tempo zu machen und trotzdem am Roadbook immer mitzulesen. Nach fünf Tagen bin ich jetzt auch schon ein wenig ramponiert. Ich spüre das Genick momentan ziemlich stark. Und kurz vor dem ersten Checkpoint heute habe ich einen Sandhügel übersehen und einen ziemlichen Überschlag fabriziert. Der Fuß, das Knie und das Handgelenk tun jetzt ziemlich weh. Sicherlich nicht tragisch, aber momentan halt ordentlich geschwollen. Das Motorrad hat auch einiges abbekommen. Ich musste alles wieder geradebiegen, das hat sicher einiges an Zeit gekostet. Grundsätzlich ist noch alles drin. Diese Rally wird noch richtig lang. Wenn sie vor der Dakar versprochen haben, dass sie so hart wie nie zuvor wird, dann haben sie recht. Für mich ist es mit Abstand die härteste Dakar bis jetzt.
Dakar: Ständige Gratwanderung zwischen Navigieren und Risiko

Dakar: Ständige Gratwanderung zwischen Navigieren und Risiko

© photodakar.com

Wie schaut es jetzt in der Gesamtwertung aus?
Mit Platz 2 auf der fünften Etappe verbessert sich  31jährige Salzburger in der Gesamtwertung auf Rang 3. In Führung liegt der Franzose Adrien van Beveren (Yamaha) vor dem Spanier Kevin Benavides (Honda). Die Top 3 trennen nur 1.14 Minuten. Das ist nach knapp mehr als einem Drittel der Dakar 2018 praktisch ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Zwischenrang 4 für Matthias Walkner – die Strategie stimmt

Zwischenrang 4 für Matthias Walkner – die Strategie stimmt

© Marcelo Maragni / Red Bull Content Pool

Etappe 4: Hart, aber hurra – Hiasi ist zurück in der Erfolgsspur!

  • Platz 3 auf der anspruchsvollen 4. Etappe rund um San Juan de Marcona
Endlich vorbei! Das war heute ein extrem harter Tag. Wir sind am Strand im Motocross-Stil gestartet. Immer 15 zusammen. Das schaut sicher lässig aus, aber da haben wir auch schon mit Händen und Füßen gekämpft. Jeder ist um's Leben gefahren, um eine halbwegs gute Position zu kriegen. Im Grunde will keiner die Führungsarbeit und damit die Navigation machen, aber jeder will die zweite, dritte oder vierte Position gleich hinter dem Führenden. Ich habe mir zuerst die zweite Position geschnappt, habe mich dann aber ein bisschen verfahren. Im Laufe der Etappe war ich dann in einer guten Gruppe und es lief auch gut, bis wir zu einem extrem langen Dünenabschnitt kamen. Da hatten alle richtig was zu tun. So weiche Dünen habe ich noch nie erlebt! Mein Motorrad hat sich in einer kleinen Grube eingegraben, ich bin fast nicht mehr rausgekommen. Die Warnlichter für Öldruck und Wassertemperatur haben nicht mehr zu leuchten aufgehört. Es war echt am Limit! Als ich mich dann wieder an die Gruppe herangekämpft hatte, ist der 'Worst Case' passiert: dass nämlich der Erste weiter gefahren ist, als wir laut Roadbook eigentlich hätten fahren sollen. Also sind jetzt 20 Mann kreuz und quer gefahren, um nach der richtigen Spur zu suchen. Im Endeffekt hat's dann eh gepasst, ich habe dadurch aber gut eine viertel Stunde verloren und habe dann mächtig Gas gegeben. Mit der Wut im Bauch bin ich die letzten 100 Kilometer eigentlich viel zu schnell gefahren. Im Ziel hat's dann gepasst. Aber ich hoffe, ich muss nicht mehr allzu oft derart ans Limit gehen. Es war ein bisschen ein Chaoten-Tag, einer der Tage, die man lieber vermeiden würde. Heute hatten alle zu kämpfen
Wie schaut es jetzt in der Gesamtwertung aus?
Matthias Walkner schiebt sich in der Gesamtwertung auf den 4. Platz und ist damit der bestplatzierte Pilot des österreichischen „Red Bull KTM Rally Factory Racing Team“. Der bisher Gesamtführende, Walkners KTM-Teamkollege Sam Sunderland, musste bei der Dakar 2018 aufgeben. Der Vorjahressieger aus Großbritannien klagte nach einem Sturz über starke Rückenschmerzen. Neuer Gesamtführender ist Adrien van Beveren (FRA/Yamaha), er hat 5.23 Minuten Vorsprung auf Hiasi Walkner.
Etappe 3: Matthias Walkner als Spurensucher

Etappe 3: Matthias Walkner als Spurensucher

© Andre Chaco / photosdakar.com

Etappe 3: Schwierige Spurensuche im Sand

  • Platz 12 in der Tageswertung auf den 501 Kilometern von Pisco nach San Juan de Marcona
Als Dritter des Vortages musste ich als einer der Ersten in die Etappe starten und hab' als Spurensucher zunächst einiges an Zeit verloren. Das war heute einer der Tage, an denen du dir mit einem kleinen Navigationsfehler gleich eine halbe Stunde Zeitverlust holen kannst. Drum sind meine 9 Minuten Rückstand jetzt nicht berauschend, aber ich kann ganz gut damit leben. Wenn man bedenkt, dass Joan Barreda als Tagessieger von gestern heute fast 28 Minuten angeschrieben hat. Morgen gibt’s einen motocross-mäßigen Massenstart. Das ist sicher interessant und spektakulär. Obwohl ich lieber auf die „klassische“ Art von hinten angegriffen hätte. Die Dakar ist noch lang und es ist noch alles drin.
Zach war’s heute. Die Position ist nicht so übermäßig gut heute. Ich bin aber trotzdem recht zufrieden, weil es heute extrem schwer zu navigieren war. Off-Piste ohne Ende, viele Dünen und lauter kleine Täler, wo du nie sicher sein kannst, dass du im richtigen bist.
Wie schaut es derzeit in der Gesamtwertung aus?
Walkners KTM-Teamkollege Sam Sunderland liegt 4.38 Minuten vor Kevin Benavides (ARG/Honda) und 5.00 Minuten vor dem Chilenen Pablo Quintanilla, der mit Husqvarna ebenfalls ein Motorrad aus österreichischer Produktion fährt. Matthias Walkner liegt in der Gesamtwertung auf dem 6. Rang, 8.50 Minuten hinter dem Führenden.
Dakar 2018: Matthias Walkner auf der zweiten Etappe

Dakar 2018: Matthias Walkner auf der zweiten Etappe

© PhotosDakar.com

Etappe 2: "Heiß ist es, anstrengend ist es, aber a Gaudi ist es auch..."

  • Platz 3 auf der 267 km langen Sonderprüfung rund um Pisco – und damit bester KTM-Fahrer.
Was Matthias Walkner heute erlebt hat? Das erzählt er dir persönlich in seinem Audio-Blog aus Südamerika:
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Etappe 1: Zufrieden mit dem Start ins Abenteuer

  • Platz 6 bei der ersten Etappe von Lima nach Pisco. Der Rückstand hält sich mit 1.22 Minuten.
Gleich am Anfang hatte ich auf der Verbindungsetappe eine gewaltige Schrecksekunde. Hier in Peru hat der Straßenverkehr seine ganz eigenen Gesetze - oder eben keine. Es ist teilweise unvorstellbar chaotisch. Auf der Autobahn ist ein parkendes Auto plötzlich losgefahren und ein LKW musste verreißen. Ich war dann plötzlich zwischen dem LKW und der Leitschiene! Mit dem Knie habe ich die Leitschiene gestreift, mit dem Ellenbogen den LKW. Es ist sich so grad und grad ausgegangen. Spätestens da war ich dann richtig munter. Die Sonderprüfung war 30 Kilometer ziemlich schnell auf Sand. Ich wollte nicht zu großes Risiko nehmen, weil die Dünen teilweise extreme Abrisskanten haben. Im Großen und Ganzen ein guter Tag und ich bin gut in die Rally gekommen.
Etappe 1: Mit Startnummer 2 in die Wüste geschickt

Etappe 1: Mit Startnummer 2 in die Wüste geschickt

© KTM Images

Hiasi im Ziel – Etappe 1 erfolgreich erledigt

Hiasi im Ziel – Etappe 1 erfolgreich erledigt

© Heinz Kinigadner

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Matthias Walkner

Matthias Walkner ist ein begnadeter Offroader mit einem richtig dosierten Mut zum Risiko. Das hat ihn zur Legende gemacht – als erster Dakar-Sieger Österreichs in der Kategorie Bikes.

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