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NIHILS: „Wir lernen, grösser zu denken"
Die Alternativpop-Band startet gerade durch. Der Gitarrist von 30 Seconds To Mars ist bereits Fan.
Autor: Manuel Kurzmann
4 min readPublished on
NIHILS
NIHILS© [unknown]
Der 1. Juli 2014 steht irgendwie sinnbildlich für die rasante Erfolgsstory des Tiroler Alternativpop-Quartetts NIHILS. Drummer Thomas Lackner erinnert sich:
8.000 Leute in der Wiener Marx Halle, wir auf der Bühne – als Vorband von 30 Seconds To Mars! Das war für uns eine unfassbare Sache.
Die Vorgeschichte: Jared Leto und Co. suchten im Juni via Online-Voting eine Vorgruppe für ihre beiden Österreich-Shows in Wien und Klam. Viele heimische Bands bewarben sich, das Rennen machten aber die vier Jungs aus dem 2.000-Einwohner-Dorf Waidring. Die finale Entscheidung traf ein Band-Mitglied von 30 Seconds To Mars.
„Tomo Milicevic, der Gitarrist, hat uns Backstage erzählt, dass er unsere Sachen super findet und er uns deshalb ausgewählt hat – irre“, sagt Lackner.
Auch sonst läuft bei NIHILS alles nach Plan. Ein Remix ihres Songs „Help Our Souls“ belegt gerade Platz 26 der Ö3-Hörercharts, Platz 36 in den Online-Charts und wurde auf YouTube bereits über 476.000 Mal geklickt. Außerdem freuen sich Frontmann Ramon und Co. auf ihr nächstes Konzert-Highlight: Am Freitag (3. Oktober) treten sie im Rahmen des „Waves Festival“ im Wiener Flex auf. Start: 19:30 Uhr.
Im Interview sprechen Ramon Riezouw, Thomas Lackner, Florian Nothegger und Dominik Brunner über ihr Debüt-Album, ihr Selfmade-Studio in Waidring und ihren bevorstehenden Umzug nach Berlin.
Ihr habt vor einigen Monaten in mehreren Interviews gemeint, dass euer Debütalbum im Oktober erscheint.
Thomas: Haha. Äh ja, das wird sich verzögern. Sorry.
Warum?
Thomas: Der Zeitpunkt wäre nicht richtig gewesen. Es hat ja auch gedauert, bis die ersten Singles anliefen. Jetzt sind wir im Radio auf Rotation zu hören, sind in den Charts – da wär´s nicht so ideal, das Album direkt nachzuschießen.
Ramon: Genau, Timing ist alles. In diesem Fall war´s besser, geduldig zu sein und alles aufzubauen, Schritt für Schritt. Mit der Verschiebung können wir leben – ein verpatzter, weil schlecht geplanter Release wäre schwieriger zu verdauen gewesen.
Ist nach dem Erfolg der ersten Singles nicht einiges an Druck abgefallen?
Florian: Klar. Teilweise ist alles surreal für uns, weil sich alles immer mehr nach oben schaukelt. Und wir lernen schön langsam, größer zu denken.
„Größer denken“ stelle ich mir schwierig vor, wenn man in einer 2.000-Einwohner-Gemeinde lebt, wo nicht viel passiert...
Ramon: Klar ist das manchmal ein Nachteil, zum Beispiel weil wir für Gigs und Termine in Wien halt vier Stunden im Auto sitzen. Dafür haben wir den Luxus eines eigenen Studios, in einem Dorf, wo man völlig isoliert, ohne Ablenkungen und ohne Stress arbeiten kann.
Wie kann man sich euer Studio vorstellen? Ich sehe grad ein altes Bauernhaus in idyllischer Lage vor mir...
Ramon: Haha, du bist nah dran. Neben dem Haus gibt´s sogar einen schönen Bach...
Thomas: ... und eine grüne Wiese. Außerdem haben wir einen Tennisplatz in der Nähe.
Klingt alles super...
Florian: Ist es auch. Wirklich negativ war bisher nur das Hochwasser im Sommer 2013. Neben dem Haus ist ja ein Bach – der ist übergegangen und im Haus stand alles unter Wasser.
... und das ganze Equipment war hinüber?
Thomas: Nein. Wir hatten das Glück, dass wir damals gerade von einem Gig zurückkamen, wo wir das meiste Zeug mithatten. Hätte viel schlimmer sein können.
Habt ihr Nachbarn?
Dominik: Ja. Manchmal haben wir ein schlechtes Gewissen, weil´s hin und wieder halt lauter wird. Wir fragen dann manchmal: „Hey, wie schaut´s aus. Stört euch das?“ Die Nachbarn meinen aber immer, dass alles okay ist. Sie freuen sich sogar, weil sonst eh nicht viel passiert.
Sind eure Nachbarn Pensionisten?
Thomas: Nicht nur, nebenan lebt zum Beispiel eine junge Familie. Aber auch eine Pensionistin, die sich manchmal extra zum Rauchen rausstellt wenn wir proben, um zuzuhören.
Das klingt alles ganz so als ob Waidring für immer euer Band-Mittelpunkt bleiben wird...
Dominik: Naja. Wir denken mittlerweile in einem größeren Rahmen. Deshalb müssen wir über kurz oder lang sicher aus Waidring wegziehen.
Gibt es schon Umzugs-Pläne?
Ramon: Ab November gehen wir für zwei Monate nach Berlin. Wir wollen mal was anderes sehen, neue Inspiration finden. Wenn´s uns taugt – wer weiß?
Thomas: Das Lustige ist ja, dass es mittlerweile in Musik-Kreisen oft heißt, die Zeit von Berlin sei vorbei und die Leute suchen sich ein neues Mekka.
Ramon: Haha, stimmt. Wir bringen dort aber sicher neuen Schwung rein....
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