Wingsuit Flying
Ein Wingsuit-Flug für die Geschichtsbücher durch die Tower Bridge in London
"Wings Through Tower Bridge": Marco Fürst und Marco Waltenspiel sind die ersten Menschen der Welt, die mit einem Wingsuit durch Londons Wahrzeichen geflogen sind.
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Mit 246 km/h Geschichte schreiben: In ihrer unnachahmlichen Art haben die beiden Wingsuit-Piloten Marco Fürst and Marco Waltenspiel etwas geschafft, was davor noch nie einem Menschen gelungen ist: Sie haben mit ihren Wingsuits die berühmte Tower Bridge in London durchflogen und mit "Wings Through Tower Bridge" einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt.
Marco Fürst und Marco Waltenspiel vor der Tower Bridge in London
© Joerg Mitter
Die beiden Skydive-Pioniere hoben mit dem Helikopter um 5.20 Uhr ab, um kurze Zeit später aus 914 Metern über Englands Hauptstadt mit ihren Wingsuits abzuspringen. Nur 30 Sekunden später landeten die beiden Extremsportler sicher auf einer temporären Landeplattform auf der Themse – oder in der Themse, denn Marco Fürst legte noch eine spontane kurze Schwimmeinheit ein. Aber das tat der Freunde keinen Abbruch. Denn diese einmalige Erfahrung der Wingsuit-Durchquerung der Tower Bridge zwischen ihren beiden ikonischen Türmen kann Marco Fürst und Marco Waltenspiel niemand mehr nehmen – und der Eintrag in die Geschichtsbücher Londons ist ihnen sicher.
Wingsuit-Pilot Marco Fürst
© Joerg Mitter
Wir haben Wingsuit-Geschichte geschrieben! Durch die Tower Bridge in London zu fliegen, bedeutet mir extrem viel!
Sie sprangen aus einer Höhe von 914 Metern, 804 Meter von der Tower Brücke entfernt aus dem Jet Ranger 206 Hubschrauber ab und erreichten Geschwindigkeiten von mehr als 246 km/h. In diesem Topspeed mussten Marco Waltenspiel und Marco Fürst hochkonzentriert sein, um das 61m x 58m Meter große "Fenster" zwischen den beiden ikonischen Türmen der Tower Bridge zu durchfliegen. Nur für den Vergleich, dass ihr euch das vorstellen könnt: Sie sprangen aus einer Höhe ab, sieben Mal so hoch wie der Stephansdom, sie flogen ungefähr mit der doppelten Geschwindigkeit wie ihr auf der österreichischen Autobahn fahren dürft, um dann zwischen den beiden Türmen der Tower Bridge hindurchzugleiten, das einen Durchmesser von der Höhe des Wiener Riesenrads und der Breite eines Fußballplatzes hat.
Es ist ein ganz besonderes Gefühl, diese einmalige Gelegenheit zu bekommen, durch ein so ikonisches Wahrzeichen zu fliegen. Solche "Stunts" sieht man eigentlich nur in Kinofilmen ... aber so etwas in der Realität zu schaffen, ist einfach einzigartig.
Aber nach dem Durchfliegen der Tower Bridge waren noch nicht alle Hausaufgaben der beiden Wingsuit-Rekordmänner erledigt. Denn nachdem sie die legendäre Brücke in London in einer Höhe von etwa 35 Metern passiert hatten, ging es darum, zu "bremsen" und sich genug Lufthöhe und für eine sichere Landung zu schaffen. Dazu führten Marco Waltenspiel und Marco Fürst ein sogenanntes 'Flare'-Manöver durch. Das bedeutet: Sie nutzten reduzierten ihren Speed und machten wichtige Höhenmeter, um eine Chance auf eine optimale Landung zu haben. Sie stiegen schnell wieder auf etwa 85 Meter an, um ihre Fallschirme für eine sichere Landung zu öffnen.
„Diese Brücke ist einzigartig. Es ist unmöglich, sie irgendwo nachzubauen. Wir haben rund 200 Trainingssprünge gemacht, nur für diesen Tag, nur für diese Minute", beschreibt Marco Waltenspiel die besondere Herausforderung. "Der Unterschied zwischen dem Training und heute war natürlich gewaltig. Es war kein gewöhnlicher Sprung, er war wirklich einmalig. Es war alles sehr intensiv, und jetzt bin ich super glücklich.“
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Scrollt nach unten, um dem historischen Flug von Marco Waltenspiel und Marco Fürst zu folgen 👇
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Übung macht den Meister
Windgeschwindigkeit: Für einen sicheren Flug muss sie unter 19 km/h sein
© FormBrands
Flugsicherheit: Sie brauchen vom Hubschrauber aus klare Sicht auf das Ziel
© FormBrands
Der einzigartige Flug am 12. Mai 2024 durch die Tower Bridge in London markiert den Höhepunkt von über einem Jahr harter (Detail-)Arbeit. Die Vorbereitungen für den Flug begannen im Juli 2022. Nachdem die Planung abgeschlossen war, zogen Marco Fürst und Marco Waltenspiel im April 2023 zu einem Übungsgelände in Oxfordshire um, wo sie die Dimensionen der Tower Bridge nachbildeten, indem sie zwischen zwei sorgfältig positionierten Kränen flogen. Diese Trainingsflüge halfen ihnen, die Details des Projekts zu definieren – und die optimalen Rahmenbedingungen zu finden. So kristallisierte sich heraus, dass die optimalen Höhe für den Absprung aus dem Jet Ranger 206 Hubschrauber etwa 914 Metern wäre.
Höhe: Im Training hat sich die Absprunghöhe von 914 Metern ergeben
© FormBrands
Squirrel Suits: Mit diesen drei Hauptflügel können die Skydiver steuern
© FormBrands
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Der Sprung
Absprung: 804 Meter von der Tower Bridge entfernt erfolgt der Drop
© FormBrands
Flugfähigkeiten: Die Flugkurve der Wingsuit-Piloten ist genau berechnet
© FormBrands
Um diesen Flug für die Geschichtsbücher überhaupt zu starten, musste auch das Wetter perfekt sein. Denn ohne ideale Bedingungen wäre es für Marco Fürst und Marco Waltenspiel nicht möglich, diese einzigartige Herausforderung zu meistern. Denn jedes Detail musste passen: Die Höhe von 914 Metern, kombiniert mit einem Absprungpunkt genau 1,2 Kilometer von der Tower Bridge entfernt, ermöglichte es ihnen, genau die richtige Geschwindigkeit und den richtigen Winkel für "Wings Through the Tower Bridge" zu erreichen. Diesen auf den Millimeter genau berechneten Präzisionsflug machen die dünnen ‘squirrel suits’ möglich: Diese sind aus reißfestem Nylon gefertigt und ermöglichen es den Wingsuit-Piloten, ihre Flugkurve genau zu steuern. Ihr Plan: Je drei Meter horizontalem Flug einen Höhenmeter zu verlieren – und dieser Plan ging bei "Wings Through Tower Bridge" perfekt auf!
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Die Brücke
Tower Bridge: Das „Fenster“ zum Durchfliegen ist 61m x 58m groß.
© FormBrands
Landezone: Zwei 30m x 5m große Podeste in der Themse waren der Landeplatz
© FormBrands
Neben den Herausforderungen des Präzisionsfliegens bei "Wings Through Tower Bridge", um das "Fenster" zwischen den beiden Türmen der Tower Bridge in London zu treffen, ging es auch um eine sichere Landung. Nachdem Marco Fürst und Marco Waltenspiel durch die Tower Brücke geflogen waren, machten die beiden in einen steilen Anstieg, einen sogenannten 'Flare', um zu Speed abzubauen und genügend Höhe für eine sichere Landung mit ihren Fallschirme zu erreichen. Dieses Flare-Manöver brachte sie schnell von einer Höhe von 35 Meter auf etwa 85 Meter. Ganz nebenbei zum Rekordflug durch die Tower Bridge war dies auch einer der niedrigsten Flares, die jemals mit Wingsuits durchgeführt wurden.
"Eine der Hauptgefahren war die Landung im Wasser. Die Themse ist extrem kalt und fließt sehr schnell, daher hätten wir diesen Flug niemals ohne spezielles Sicherheitstraining im Wasser und die Unterstützung der Begleitboote unternommen", sagte Marco Fürst, nachdem er den Landing-Spot ganz knapp verpasst hatte.
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