Gaming
Die Yakuza-Spiele sind in Japan schon seit langem ein essenzieller Bestandteil der Gaming-Kultur. Mit jedem neuen Teil der Reihe steigt auch der Einfluss im Westen. Mittlerweile haben es die aktuellen Titel geschafft, sich aus der Nische zu befreien. Immer mehr Spieler werden neugierig. Sei es durch Erzählungen von Freunden oder die durchgängigen, positiven Reviews der Fachpresse - viele möchten den Einstieg in die Welt von Yakuza wagen.
Bei 8 verfügbaren Spielen - teilweise mit Remakes versehen - und möglichen Spin-Offs, sieht man aber oft die Brühe vor lauter Ramen nicht. Wir helfen euch den ersten Schritt zu tun und beantworten die Frage: Wie steige ich am besten in die Yakuza-Reihe ein?
Yakuza 0 - Start mit dem Prequel
Der erste Schritt, der Yakuza mehr in das Rampenlicht der breiten Spielerschaft gebracht hat, ist Yakuza 0. Der Titel ist 2015 erschienen und dient als Prequel zum ersten Teil der Reihe. Der aktuellste Titel, vor dem Release von 0, war Yakuza 5, das auf der PlayStation 3 erschienen ist. Yakuza 0 machte also damals den Sprung auf eine neue Konsolengeneration. Auch mit dem festen Ziel, neue Spieler zu gewinnen.
Mit Yakuza 0 zu starten ergibt also bereits aus Story-Sicht Sinn. Aber ein weiterer Vorteil ist, dass dieser Teil das erste Mal war, das die Reihe eine Modernisierung erhalten hatte. Gameplay ist wesentlich raffinierter und zugänglicher als in den Vorgängern. Außerdem bietet die Geschichte einen schönen Querschnitt durch die Charaktere und Orte, die euch im Laufe der Serie begleiten werden.
Wer bereits mit dem Yakuza-Universum vertraut ist, bekommt in 0 als Bonus eine Portion Fan-Service. Es ist immer spannend zu erleben, wie die Charaktere, mit denen man bereits Zeit verbracht hat dorthin kamen, wo sie nun stehen. Wenn ihr dieses Gefühl erleben wollt, bietet es sich an, Yakuza 0 als eine Art Rückblick zu spielen, und stattdessen mit dem folgenden Titel zu beginnen:
Yakuza Kiwami - Remake des ersten Spiels
Nach dem Erfolg von Yakuza 0 folgte Yakuza Kiwami. Der Titel ist ein Remake des ersten Spiels, dass einst auf der PlayStation 2 erschienen ist. Doch nicht nur die Optik und Cutscenes wurden ordentlich aufpoliert; auch das Gameplay wurde erweitert, um näher an das heranzukommen, was Spieler durch Yakuza 0 erlebt haben.
Das ändert nicht daran, dass das Gerüst von Kiwami immer noch dem des Originals ähnelt. Solltet ihr also von Yakuza 0 kommen, könnte der Titel etwas steifer und undynamischer wirken als das Prequel.
Auch der zweite Teil der Reihe hat ein Remake im selben Stil erhalten. Allerdings nutzt Yakuza Kiwami 2 bereits die Dragon Engine, auf der auch die aktuellen Titel der Serie basieren. Dadurch wirkt Teil 2 noch ein gutes Stück moderner als Kiwami (und stellen weise Yakuza 0).
Wer also gewillt ist noch tiefer in die Geschichte von Kazuma Kiryu einzutauchen, kann sich überlegen die Titel in der folgenden Reihenfolge zu spielen: Yakuza Kiwami, Yakuza 0, Yakuza Kiwami 2. Auf diese Weise nimmt die Gameplay-Qualität der Teile stetig zu, ohne dass man Teile der Geschichte opfert oder den Kontext verliert.
Sollte euch die authentische, japanische Spielewelt der Yakuza-Reihe gefallen, können wir euch dieses Video ans Herz legen, dass euch mit ähnlichen, optischen Vibes versorgt:
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Yakuza: Like a Dragon - Neustart mit Teil 7
Auf dem Papier klingt es verrückt in eine Spielereihe mit dem 7. Teil einzusteigen. Es hat aber seinen Grund, warum der Name dieses Spiels im Westen zu Yakuza: Like a Dragon geändert wurde: Hier handelt es sich um ein komplettes Story-Reboot. Die Geschichte spielt nach den Ereignissen von Yakuza 6 und drehen sich um einen komplett neuen Hauptcharakter: Kasuga Ichiban.
Doch die Innovationen enden hier nicht: Während die übrigen Teile der Reihe auf Beat ‘em Up-Mechaniken gesetzt haben, bietet Like a Dragon ein komplett ausgereiftes jRPG-System. Komplett mit rundenbasierten Kämpfen, einer Party aus Helden und zugehörigem Job-System.
Wer sich allerdings dazu entscheidet mit Teil 7 seine Reise in die Welt von Yakuza zu beginnen, sollte sich im klaren sein, dass dieser Bruch im Gameplay dazu führen könnte, dass man andere Erwartungen an die früheren Ableger der Serie hat. Das Tempo und die Haptik von Kämpfen unterscheiden sich drastisch. und da diese einen großen Teil des Spiels ausmachen, sollte man sich im klaren sein, dass Like a Dragon hier nicht die Reihe als Ganzes repräsentiert.
Alle anderen Aspekte, die auch die Vorgänger ausgemacht haben sind allerdings unverändert vorhanden: Eine authentische, japanische Spielwelt, zahlreiche Nebenquests, absurde Situationen und eine mitreißende Geschichte.
Judgment - Einstieg mit dem Spin-Off
Was, wenn man die Welt einem die Welt von Yakuza zusagt, aber man gerne einen anderen Blickwinkel erhalten mag? Oder was, wenn man einfach einmal einen Eindruck erhalten möchte, ohne sich groß in die Story von Kiryu und Co. zu investieren? Hier bietet sich Judgment an.
Judgment nutzt wie die aktuellsten Teile der Hauptreihe die Dragon Engine und ist daher technisch auf einem identischen Level. Allerdings übernehmt ihr hier nicht die Rolle eines Yakuza, sondern spielt als Takayuki Yagami, ein ehemaliger Anwalt, der sich nun als Privatdetektiv mit den zwielichtigen Gestalten von Kamurocho herumschlägt. Die Spielewelt ist also identisch mit einem Großteil der übrigen Titel. Hier geht euch nichts verloren.
Auch in Sachen Gameplay werdet ihr mit derselben, rasanten Prügel-Action versorgt, die euch auch in "echten" Teilen der Yakuza-Reihe erwarten würde. Solltet ihr euch dazu entscheiden mit einem der anderen Spiele zu beginnen, lohnt es sich aber auf jeden Fall Judgment zu irgendeinem Zeitpunkt eine Chance zu geben.
Die übrigen Teile der Reihe
Es ist nun passiert: Ihr habt euch in die Yakuza-Reihe gestürzt. Und fragt euch irgendwann “Was als nächstes”? Glücklicherweise haben alle Teile der Serie Versionen für die aktuelle Generation bekommen. Yakuza 3 bis 5 haben zwar nicht dasselbe Maß an Aufpolierung erhalten, wie Kiwami und Kiwami 2, sind aber immerhin als eine Remaster-Collection verfügbar. Dadurch könnten sie aber - vor allem nach Yakuza Kiwami 2 - etwas altbacken wirken.
Yakuza 6 hingegen ist einer der aktuelleren Titel und lohnt sich selbst dann, wenn man ein paar vorherige Titel ausgelassen hat. Natürlich fehlen dadurch einige Story-Elemente, aber wirklich verloren ist man nicht, da das Spiel sein bestes tut, um den Spieler auf den neuesten Stand zu bringen. Selbst wenn ihr lediglich Kiwami oder Yakuza 0 gespielt habt, lohnt es sich die Saga von Kiryu mit Teil 6 abzuschließen.