Voller Energie: die Cataratas del Iguazú!
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Exploration

Die 7 Weltwunder der Natur

Dieser wunderschöne Planet, den wir unsere Heimat nennen, schafft es, uns tagtäglich zu verzaubern. Es gibt unzählige Weltwunder, die uns beeindrucken - und auch diese 7 offiziellen!
Autor: Thomas Wernhart
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1. Amazonas, Südamerika

Der Amazonas, der aus mehreren Quellflüsse in den peruanischen Anden gespeist wird, ist mit Abstand der wasserreichste Fluss der Erde, der unzähligen Tier- und Pflanzenart einen Lebensraum bietet und für die ansässigen Menschen seit Jahrhunderten die Lebensgrundlage bildet. Im Gebiet des Amazonas trifft man heute noch auf etwa 150 indigene Völker, die ca. eine Million Angehörige zählen – ihr Lebensraum ist leider massiv bedroht, immer wieder kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen mit eindringenden Goldsuchern und Holzunternehmern. Goldgräber haben in den vergangenen zehn Jahren, vor allem in Bolivien, Suriname, Guyana und Französisch-Guyana, mehr als 2.000 Tonnen Quecksilber in den Amazonas geleitet und so das Ökosystem empfindlich geschädigt. Neben dem Schäden im Wasser gibt es auch an Land erhebliche Probleme. Industrielle Interessen wie Rinderzucht oder Sojafelder bedrohen den Urwald hier so stark wie sonst fast nirgendwo - die Fläche von zwei Fußballfeldern wird im Amazonas pro Minute abgeholzt!
Neben den Problemen gibt es aber sehr vieles, das mit seiner Schönheit beeindruckt und das es zu bewahren gilt! Unzählige beeindruckend Wasserfälle reihen sich aneinander, Wildtiertouren bringen dich ganz nah an pinke Amazonasdelfine, Aras, Faultiere und Kaimane heran und der „Encontro das Aguas“, der Zusammenfluss von Rio Solimões und Rio Negro, an dem man sehen kann, wie sich zwei Flüsse mit verschiedenen Farben verbinden, imponiert. Ein weiteres Phänomen, das im Amazonas auftritt ist die bis zu vier Meter hohe Gezeitenwelle, genannt „Pororoca“. In der Tupi-Sprache etwa „großer, zerstörerischer Lärm“ und von den Anwohnern wegen ihrer Zerstörungskraft gefürchtet, zieht die Welle Surfer aus aller Welt an. Das Zusammentreffen von niedrigem Wasserstand mit einer Springflut bei Neu- oder Vollmond kreiert eine Welle, die man viele Kilometer lang reiten kann. Der Brasilianer Picuruta Salazar surfte zum Beispiel 37 Minuten und über zirka 12 km auf der Pororoca-Welle – wenn man keine Angst vor Krokodilen, Piranhas und brutalem Treibholz hat, sollte man sich dieser Herausforderung stellen.

2. Halong-Bucht, Vietnam

Dieses Naturwunder verschwindet nach und nach und niemand kann etwas dagegen tun – also ab nach Vietnam! Im rund 1500 km² großen Gebiet im Golf von Tonkin im Norden Vietnams ragen nach eigenen Angaben 1969 Kalkfelsen in den Himmel, die jedes Jahr eine Menge Touristen in eine andere Welt entführen. Zum Teil ragen diese in der „Bucht des untertauchenden Drachen“ mehrere hundert Meter hoch aus dem Wasser - der Legende nach entstand die Bucht durch einen Drachen, der nahe am Meer in den Bergen lebte. Als dieser zur Küste lief, riss er mit seinem Schwanz tiefe Furchen in das Land, das dann vom Meer überflutet wurde, nachdem er ins Wasser abgetaucht war.
Seit 1994 gehört die Ha Long Bucht zum UNESCO Weltnaturerbe und ist das Ziel vieler Reisender, die sich diesen magischen Ort mit seinen Grotten (Trommelgrotte) und Höhlen (Höhle der hölzernen Pfähle) und ihren bizarr anmutende Stalaktiten und Stalagmiten aus nächster Nähe ansehen wollen. Meist wird auf den Booten übernachtet, um auch die Magie der Nächte in dieser beeindruckenden Bucht in sich aufzusaugen. Heute hat sich der Tourismus auch auf Cat Ba Island übertragen, das mit seiner Schönheit durchaus mithalten kann.
Fun Fact: In dem Film „James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie“ spielt der Showdown in der Halong-Bucht.

3. Iguazú-Wasserfälle, Argentinien und Brasilien

Wasserfälle haben etwas, das man schwer beschreiben kann. Hier herrscht eine ganz besondere Energie, die von den herab stürzenden Wassermassen ausgeht, die aber auch etwas leichtes und befreiendes hat. Die Iguazú-Wasserfälle an der Grenze zwischen dem brasilianischen Bundesstaat Paraná und der argentinischen Provinz Misiones sind da keine Ausnahme, mit insgesamt 20 größeren sowie 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern bekommt man hier einiges geboten. Aus einer Höhe von bis zu 82 Metern findet hier das Wasser seinen Weg nach unten und macht dabei einen ohrenbetäubenden Lärm und kreiert an allen Ecken und Enden farbenprächtige Regenbögen.
Zwischen den Wasserfällen verläuft die Grenze von Brasilien und Argentinien und wir wir empfehlen bei einem Besuch mehrere Tage einzuplanen, um beide Seiten mit all ihren Vorzügen zu erkunden. Von der brasilianischen Seite aus hast du ein unglaubliches Panorama auf die Wasserfälle und bekommst einen Überblick über das gesamte Gebiet, außerdem ist auch der riesige Vogelpark einen Besuch wert. Von der argentinischen Seite aus kommst du dann über den „Cirquito Inferior e Superior“ bzw. die Hauptattraktion, den „Garganta del Diabolo“ (Teufelsschlund), ganz nah an die Wasserfälle heran. Die Bootsfahrten sind ebenfalls sehr beeindruckend, mach dich darauf gefasst, dass du danach von oben bis unten nass sein wirst. Wenn du einen etwa zweistündigen Marsch auf dich nehmen möchtest, kannst du sogar in einem der kleinen Wasserfälle baden.
Tipp: Bei Vollmond gibt es eine spezielle Tour zum Garganta del Diablo!

4. Jejudo, Südkorea

Eine Insel von der man noch kaum gehört hat als Naturwunder? Jejudo, das durch vulkanische Aktivitäten vor etwa 1,5 Millionen Jahren entstanden ist, liegt rund 85 km südlich der Koreanischen Halbinsel und ist einer der wenigen Ort wo die Natur, der Mensch und das prähistorische Erbe so harmonisch kombiniert sind. Jejudo hat von der UNESCO eine Triple-Auszeichnung bekommen: als Biosphärenreservat, wie in Österreich der Neusiedler See oder der Wienerwald, als Weltnaturerbe und als Global Geopark – und das ist auch der Grund, warum hier viele Menschen herkommen, um diese Insel zu bewundern. Ein „Must-Do“ ist der 1950 Meter hohe Hallasan-Vulkan, der höchste Berg Südkoreas. Der ruhende Vulkan mit dem Kratersee Baengnokdam (See des weißen Hirschs) kann über zwei verschiedene Routen, den Soengpanak-Trail und den Gwaneumsa-Trail, erklommen werden. Ein weiteres beeindruckendes Naturwunder auf der Insel ist das Geomunoreum-Lavaröhrensystem im Nordosten, das sich vom Vulkan aus nach Nordnordwest bis zum Meer erstreckt. Die Röhren beeindrucken durch ihre farbenprächtigen Decken und Böden, die durch verschiedene Karbonate hervorgerufen werden. Das System besteht aus acht verschiedenen Röhren, die bis zu 7416 Länge erreichen und einer Unmenge an Fledermäusen und anderen Lebewesen Unterschlupf bieten.
Die dritte Attraktion ist der vor der Küste im Meer liegenden Tuffkegel Seongsan Ilchulbong, der vor allem aus der Luft sehr beeindruckend ist. Der „Sunrise Peak“ soll zwischen einer Zeitspanne von vor 5000 Jahren bis vor 120.000 Jahren entstanden sein, sicher ist, dass es eine hydromagmatischen Eruption, bei der Magma mit dem Meer- oder Grundwasser in Kontakt gekommen ist, verantwortlich war – das alles tritt jedoch in den Hintergrund, wenn man zu Tagesanbruch ganz oben steht und den spektakulären Sonnenaufgang genießt.
Eine weitere Besonderheit hier sind die „haenyo“, die „Seefrauen“, die als lebende Wahrzeichen der Insel gelten. Die Frauen tauchen lukrative Schalentiere und Meeresfrüchte aus den tiefen Gewässern und das bis sie etwa 70 Jahre alt sind – ihre Tauchgänge führen sie in bis zu 20 Meter Tiefe und dauern 3-4 Minuten.

5. Komodo, Indonesien

Komodo liegt in der Kette der Kleinen Sundainseln in Indonesien und wurde vor allem durch den Komodowaran, die größte gegenwärtig lebende Echsenart bekannt, Die Inseln sind sehr lange vom Einfluss der Menschen verschont geblieben und so konnte sich hier ein einzigartiges Ökosystem entwickeln. Heute kommen viele Touristen in den streng regulierten Nationalpark Komodo, um die Flora und Fauna an Land und unter Wasser zu bestaunen, was jedoch nur in Begleitung von örtlichen Führern der Naturschutzbehörde PKA möglich ist. Die nur hier ansässigen Komodowarane werden bis zu drei Meter lang und erinnern stark an die längst ausgestorbenen Dinosaurier. Die Tiere sind flinke Jäger, die auch Säugetiere wie Hirsche und Wildschweine auf ihrer Speisekarte haben.
Neben der Flora und Fauna hat Komodo auch landschaftlich einiges zu bieten, den „Pink Beach“ zum Beispiel. Der Pantai Merah ist einer von sieben pinken Stränden auf der ganzen Welt und vor allem bei Pärchen sehr beliebt – die Farbe entsteht durch ein rotes Pigment, das von mikroskopisch kleinen Lebewesen mit dem Namen Foraminifera produziert wird.

6. Tafelberg, Südafrika

Wer kennt ihn nicht, diesen Berg, der die Silhouette Kapstadts prägt, wie nur das Matterhorn oder Ayers Rock es in der Schweiz und Australien tun. Der Tafelberg umfasst eine Gesamtfläche von rund 6500 Hektar und ist jedes Jahr das Ziel unzähliger Touristen, die den Berg über eine große Zahl an Wanderwegen oder der Seilbahn besuchen. Der 1085 Meter hohe Table Mountain bietet einen wunderschönen Ausblick über Kapstadt und Umgebung – doch man sollte wachsam sein, denn das Wetter hier ist unbeständig. Ist der Himmel blau, sollte man sich sofort auf den Weg machen, denn nur mit etwas Glück erwischt man einen nebel- und wolkenfreien Tag.
Neben der spektakulären Aussicht kommen vor allem Pflanzenliebhaber auf ihre Kosten. Etwa 1400 Pflanzenarten sind hier heimisch und viele von ihnen auch noch endemisch, das heißt nirgendwo sonst auf der Welt zu finden. Wer etwas Action sucht, wer hätte das gedacht, wird hier auch fündig. Hier gibt es die höchste „Abseiling“ Tour der Welt – 112 Meter geht es für die Mutigen in die Tiefe.

7. Puerto-Princesa-Subterranean-River-Nationalpark, Philippinen

Seit 1999 zählt der Puerto-Princesa-Subterranean-River-Nationalpark zum UNESCO Weltnaturerbe und das nicht nur wegen dem längsten unterirdischen Fluss und dem beeindruckenden Höhlensystem, das man hier per Boot erkunden kann. Der Nationalpark bietet eine Ökotourismus-Abenteuer, das man selten findet. Streift man durch den Park, kann man hier eine Fauna und Flora beobachten, die diverser nicht sein könnte. 800 Pflanzenarten, 95 Vogelarten (15 sind endemisch), 41 Schmetterlingsarten, darunter der mit 18 cm Flügelspannweite größte, der schwarze, schwalbenschwanzartige Trogonoptera Trojana mit leuchtend grünen Dreiecken auf dem hinteren Rand seiner Flügel und knapp 24.000 Arten von Insekten, Mollusken und Arthropoden bewohnen das Gebiet.
30 bekannte Säugetierarten wie der Langschwanzmakake, der nachtaktive Binturong oder das Palawan-Hörnchen mit seinem buschig roten Schwanz, sind hier anzutreffen. Wie auch auf Komodo, gibt es hier eine Waranart, den Bindenwaran, der eine Länge von bis zu zwei Metern erreichen und 50 kg schwer werden kann. Er stellt eine der 19 Reptilienarten dar, zu denen auch die Königskobra und die Netzpython gehören. Hier herrscht eine riesige Artenvielfalt, die eine Geräuschkulissen erzeugt, die bunte Bilder im Kopf entstehen lässt.
Die touristische Hauptattraktion ist der Sabang-Untergrundfluss, der mit etwa sieben Kilometern Länge der längste schiffbare Untergrundfluss der Welt ist. Er führt unter dem 1027 Meter hohen Mt. St. Paul durch und fließt dann ins Südchinesische Meer. Touristen dürfen die ersten 1,2 km des Systems befahren und hier in eine andere Welt eintauchen. Durch das eingestürzte Deckgebirge bildete sich ein bis zu 45 m hoher Dom, der dir den Atem raubt. Schätzungsweise leben hier auch 40.000 Zwergfledermäuse, die das System täglich aufsuchen und gerne einmal ein paar Touristen erschrecken.