Red Bull BC One Camp
© Jean-Christophe Dupasquier
Breaking

Die besten Breakdance Schulen der Schweiz

Von am Boden ausgebreiteten Kartons zur professionellen Tanzschule. Der Einstieg ins Breaking hat sich verändert.
Autor: Patrick Sigrist
4 min readveröffentlicht am
Die ersten Generationen von Schweizer B-Boys und B-Girls gingen im wahrsten Sinne des Wortes durch die Schule der harten Schläge. Ihr Einstieg ins Breaking passierte auf den glatten Steinböden von Einkaufspassagen, auf in der Fussgängerzone ausgelegten Kartons, auf dem Linoleum-Boden im Luftschutzkeller oder bestenfalls auf dem Parkettboden des lokalen Jugendzentrums. Begriffe wie Kinetik und Biomechanik waren genauso unbekannt wie gedämpfte Mattenböden. Kräftigung, Aufwärmen und Dehnen galten im absolut autodidaktischen Approach ans Breaking als uncool. Beim über Monate andauernden Erlernen des ersten Standard-Powermoves - der Windmill - gehörten Schürfwunden und verhärtetes Gewebe an der Schulter und am Beckenknochen einfach dazu. Das Resultat: kaum einer der Schweizer-Breaking-Pioniere aus den 80er Jahren der heute nicht an Arthrose leidet oder bereits mit künstlichen Hüft- oder Schultergelenken ausgestattet ist.
Breaking beim 2Face Battle

Breaking beim 2Face Battle

© 2 Face Battle Press

Was früher ohne fundiertes Wissen nervenaufreibende und die Physis arg in Mitleidenschaft ziehende Fleissarbeit war, geht heute einfacher und nachhaltiger. Video-Tutorials und Tanzschulen helfen ins Breaking einzusteigen, erste Erfolgserlebnisse zu generieren und im besten Fall sogar eine Karriere auf dem Tanzen aufzubauen.
Artur, seines Zeichens Schweizer Red Bull BC One Champ 2014, gründete vor 16 Jahren gemeinsam mit seinem Partner Paulo «Groove», eine von B-Boys geführte Tanzschule mit Fokus aufs Breaking. Mit über 200 Schüler:innen gehört «Groove» zu den grössten und professionellsten Breaking-Schulen im Land. Yu-Seng fördert mit seiner KFM Dance School seit Jahren Talente in Aigle und Jazzy Jes und EZ Mike betreiben im Thuner Yard Dance & Culture District ebenfalls seit mehreren Jahren Talentförderung. Neben all diesen Red Bull BC One Champs gibt es verteilt über die Schweiz eine Vielzahl weiterer etablierter B-Girls und B-Boys die ihre Kompetenzen frei nach dem Motto «Each one teach one» in eigenen Tanzschulen weitergeben.
Swiss Breaking Lab in Biel

Swiss Breaking Lab in Biel

© Jean-Christophe Dupasquier

Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie die Individualität und Kreativiität ihrer Schüler:innen fördern und dabei Rücksicht auf das Stadium der körperlichen Entwicklung nehmen. Artur: «Es gab Phasen da haben alle B-Boys und B-Girls welche aus Tanzschulen kamen exakt gleich getanzt.» Um dem entgegen zu wirken sind unterschiedlichste didaktische Ansätze gefragt. Dafür hat Artur vor einigen Jahren das Swiss Breaking Lab zum Austausch zwischen Tanzlehrer:innen ins Leben gerufen. «Wir aktuellen Coaches gehören meist zur Genration welche Breaking komplett autodidaktisch gelernt hat, wir müssen unsere Erfahrungen austauschen», meint er und ergänzt, dass er enorm davon profitiere am Erfahrungsschatz seiner Kolleg:innen teilhaben zu können.
Artur hat das Swiss Breaking Lab  gerufen

Artur hat das Swiss Breaking Lab gerufen

© Jean-Christophe Dupasquier

Auch wenn die Infrastruktur, die Werkzeuge und das Wissen heute einfacher verfügbar sind, bleibt der Weg für B-Boys und B-Girls anspruchsvoll. « Wer es schaffen will, soll unbedingt von diesen Errungenschaften profitieren. Austausch, Durchhaltewillen und harte Arbeit auf dem Weg zum eigenen Stil sind aber nach wie vor unabdingbar».
Einige der Tanzschulen welche junge Talente nachhaltig auf ihrem Weg begleiten sind:
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KFM Dance School, Aigle

In der südlichsten Ecke des Kanton Waadt trainieren Yu Seng und seine KFM Crew junge Talente.
02

Capsule Academy, Biel

Das neue Lokal am Bieler Rennweg ist eine ausgezeichnete Tanzschule und gleichzeitig Homebase der Capsule Crew, der Index Crew und FlowDue.
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DPC Academy, Dübendorf

Die Macher der DPC Jam haben bieten neben Breaking-Kursen auf allen Niveaus auch Open Trainings an.
04

The Get Down, Genf

Atis, Calle, Zohair und Bosco sind dope B-Boys welche bei The Get Down ihr Wissen teilen und ihre Skills weiter geben.
05

Breaking Flavor, Genf

Das Genfer Urgestein Eldro betreibt mit Breaking Flavor eine eigene Tanzschule.
06

Groove, Neuenburg

Groove, Neuenburg

Groove, Neuenburg

© Groove

Artur und Paulo gehören zu den Trailblazern in der Förderung der jungen Schweizer Breaking-Szene. Groove.
07

Movement Spot, Pratteln

Im Movement Spot, treffen Sport und Kreativität aufeinander. Diese Breaking-Schule arbeitet in enger Kollaboration mit der Rennbahnklinik Muttenz.
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In2Dance, Sion

Celien sorgt dafür, dass auch im Wallis von Dienstag bis Donnerstag unter fachkundiger Anleitung trainiert werden kann. In2Dance.
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All In 1 Dance, St. Gallen

Der Inhaber Michel aka 99 Moves und sein Team stellen ihr Wissen und Können in der Ostschweiz zur Verfügung. All in 1 Dance.
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The Yard, Thune

«Jazzy Jes» und «Ez Mike» sind Teil der «Rock Steady Crew»

«Jazzy Jes» und «Ez Mike» sind Teil der «Rock Steady Crew»

© The Yard

Jazzy Jes, EZ Mike und ihre Kolleg:innen im Thuner Yard sind Spitzenklasse wenn es darum geht Style zu vermitteln.
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Lordz, Wetzikon

Philippe, Richi und ihr Team betreiben in Wetzikon die wahrscheinlich am längsten bestehende Breaking-Schule der Schweiz. Lordz
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Dirty Hands, Zug

Die Dirty Hands Crew spannt schon seit über 20 Jahren zusammen um Breaking in der Zentralschweiz zu fördern.
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MKZ, in Zürich

Neben seinen überaus lehrreichen Youtube-Tutorials coacht My-Key77 mit viel Engagement Schüler:innen innerhalb der Infrastrukturen des Zürcher Konservaioriums. MKZ.
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BreakingSchool, Zürich

Wer Breaking von einer absoluten Legende der Schweizer Szene erlernen will, ist bei Buz in der BreakingSchool an der richtigen Adresse.