Mala Rodríguez
© Juan Naharro Gimenez/Getty Images
Event & Festival

Spanische Hip-Hop-Namen, die man kennen muss

Vor den Red Bull Batalla de los Gallos World Finals präsentieren wir Acts, die ihr hören solltet.
Autor: Óscar Broc
3 min readPublished on
Tote King

Tote King

© Maria Macipe

Die Red Bull Batalla de los Gallos World Finals finden in diesem Jahr in Spanien statt, wo auch sonst? Das Land hat eine lange Freestyle-Battling-Tradition und zählt zu den produktivsten Nationen im Hip-Hop. Vor dem großen Rap-Battle-Showdown, den ihr am Samstag live auf RedBull.com/Music sehen könnt, huldigen wir den spanischen MCs, die seit 25 Jahren Generationen neuer Rapper inspirieren.
Die spanischen Hip-Hop-Stars El Club de los Poetas Violentos

El Club de los Poetas Violentos

© El Club de los Poetas Violentos

Madrid und Barcelona

Madrid ist das Zentrum. Ende der 80er-Jahre entstand hier dank El Club de los Poetas Violentos (Der Club der brutalen Dichter) die Hip-Hop-Szene. Ihr Album „Madrid Zona Bruta“ (1994) gilt als die erste in Spanien produzierte Rap-LP. Die CPV-MCs schufen puren Rap – keinen Bulls**t – und thematisierten dabei das Leben in den Außenbezirken von Madrid. Roher Rap, der direkt ins Gehirn geht, wettbewerbsfähig.
Drei Jahre später sorgten 7 Notas 7 Colores aus Barcelona mit ihrer LP „Hecho Es Simple“ für einen historischen Meilenstein in der spanischen Musik. Die von Mucho Muchacho angeführte Gruppe präsentierte einen neuen Rap-Stil und reflektierte den Lifestyle in den Außenbezirken von Barcelona. Sowohl CPV als auch 7N7C waren entscheidend für Spaniens MC-Entwicklung: Sie verzichteten auf US-amerikanische Klischees, wandten sich direkt an ein spanisches Publikum und berührten die Herzen tausender Jugendlicher.
Spanische Hip-Hop-Stars: 7 Notas 7 Colores

7 Notas 7 Colores

© 7 Notas 7 Colores

Andalusien

Die andalusische Schule, angeführt von Bands wie Siempre Fuertes De Konciencia aus Sevilla, setzte auf Southern Rap und ergänzte ihn um frischen, geistreichen Hip-Hop aus den Arbeitervororten von Andalusien. Mit einer ähnlichen Herangehensweise wurde ToteKing aus Sevilla zu einem der einflussreichsten spanischen MCs des 20. Jahrhunderts. Er präsentierte clevere, aggressive Knaller inklusive zahlreicher Kommentare zur Kulturlandschaft – ein Gewittersturm aus schlichten Reimen, trockenem Humor und Sozialkritik.
Aus Sevilla stammt zudem Mala Rodríguez (La Mala), ebenfalls eine Rapperin von Rang. Sie ist nicht die erste Spanierin, die gerappt hat, aber die populärste. In Lateinamerika hat sie eine riesige Anhängerschaft. Mit ihrem Flow und ihren Lyrics inspirierte sie eine ganze Generation von Hip-Hop-Ladies. In einer männerdominierten Szene ist Malas Erfolg die Geschichte eines ganz normalen Mädchens mit einer Menge Selbstbewusstsein. Sie ist seit nunmehr 15 Jahren Spaniens Rap-Queen.
Mala Rodríguez

Mala Rodríguez

© Juan Naharro Gimenez/Getty Images

Saragossa

Saragossa war schon immer ein Hip-Hop-Mekka für Tausende von B-Boys, die es nach rohen Geschichten und harten Rhythmen verlangt. Violadores del Verso (Vers-Verletzer) sind DIE Band, ein Hip-Hop-Phänomen. Die Reime ihrer drei MCs sind Hymnen für junge Rapper, die ihre Tricks nachahmen und dasselbe gebildete Spanisch sprechen. Violadores del Verso schreiben knallharte, apokalyptische Texte und man findet keinen spanischen MC, der nicht mindestens einen ihrer Verse auswendig kennt.
Andalusien, Katalonien, Madrid und Saragossa sind die nicht einzigen Orte, die Top-MCs hervorgebracht haben. Es gibt weitere Namen außer den bisher genannten - Solo Los Solo, Morodo, VKR, Nach, Xhelazz, Tremendo, El Chojín, die Liste ist endlos. Aber ohne CPV, 7N7C, ToteKing, La Mala und Violadores del Verso würde die spanische Rap-Szene deutlich anders aussehen.
Spanische Hip-Hop-Stars: Violadores del Verso

Violadores del Verso

© Violadores del Verso

ToteKing performt bei den diesjährigen Batalla de los Gallos World Finals live in einer Supergroup, zu der auch Juan Solo von Solo Los Solo und Cookin‘ Soul zählen.
Die Batalla de los Gallos World Finals starten am Samstag, den 1. November, um 21 Uhr (CET). Den Livestream seht ihr auf RedBull.com/Music.