Gaming
Viele Spieler schauen interessiert auf den Bereich des Game-Moddings. Die Gründe können vielfältig sein. Manche haben einfach Spaß daran sich tiefer mit der Funktionsweise ihrer Lieblingsspiele zu beschäftigen; andere möchten Funktionen schaffen, die ihnen oder anderen fehlen und das Spiel angenehmer oder besser bedienbar machen würden. Der erste Schritt zum Start der eigenen Modding-Karriere ist es herauszufinden, was man erreichen möchte.
Eventuell ist euch auch das Spiel, das ihr modden wollt, vollkommen egal. Euch geht es einzig um den Aspekt des Bastelns und des Schaffens. In diesem Fall gibt es eine Menge Guides im Netz, die euch anhand von kostenlosen Titeln das werkeln an Spieldateien näherbringen:
Was ist euer Wissensstand?
Sollte man wissen warum, und mit was, man startet, ist es wichtig sich klar zu machen, was der eigene Wissensstand ist. Startet man gerade frisch in ein Hobby, ist dieser vermutlich Null. Allerdings gibt es viele Fähigkeiten, die ihr eventuell bereits besitzt, die euch bei euren ersten Schritten helfen werden. Darunter fallen zum Beispiel Programmieren, Design oder Audio-/Video-Bearbeitung.
Es ist immer möglich sich einen Wissensschatz von Grund auf aufzubauen, aber durch das reflektieren der eigenen Möglichkeiten, kann man eventuell ein erstes Projekt auswählen, das dem eigenen Skillset entspricht. Mit den dadurch gesammelten Erfahrungen können dann größere, herausfordernde Aufgaben in Angriff genommen werden. Sollte man sich zum Beispiel bereits mit dem Bearbeiten von Audio-Files auskennen, wäre ein möglicher Startpunkt das Austauschen von Hintergrundmusik oder Voice Samples innerhalb des Spiels.
Ist euer Spiel mod-freundlich? Gibt es eine Plattform mit Ressourcen?
Nicht jedes Spiel ist gleich, wenn es um Zugänglichkeit im Bereich des Moddings geht. Eventuell legt der Entwickler euch aktiv Steine in den Weg oder der Titel ist einfach sehr verschlossen und schwer zu bearbeiten.
Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Spiele, die interne Werkzeuge oder direkte Anbindung an Communities bieten. Eine Verknüpfung mit dem Steam Workshop ist ein Paradebeispiel dafür. Mods können hier einfach gesucht und angeboten werden.
Spiele, die als sehr mod-freundlich gelten sind unter anderem: Minecraft, Doom (Original), World of Warcraft, Half-Life, ARMA und die aktuellen Elder Scrolls-Titel. Besonders Doom, als einer der Game-Modding-Wurzeln, eignet sich optimal für den Start. Der Titel ist günstig, gut verfügbar und hinlänglich dokumentiert. Ein optimaler Startpunkt wäre der Artikel “The ultimate Guide to modding Doom” von Techradar.
Baut etwas nach, bevor ihr etwas Eigenes schafft
Jedem juckt es natürlich in den Fingern, die eigene, großartige Idee umzusetzen. Aber gerade bei komplexeren Mods ist es gut, erst einmal ein Gefühl für die Materie zu erlangen. Am einfachsten gewinnt man diese, in dem man die Arbeit eines anderen kopiert. Für diesen Zweck sucht man sich einen Mod der gut dokumentiert ist (am besten in Form eines Video-Guides) und arbeitet diesen Schritt für Schritt ab.
Wichtig ist dabei nicht nur blind den Anweisungen des Guides zu folgen, als würde man ein Lego-Set zusammenbauen. Nutzt die Chance und versucht zu verstehen wie die Funktionen und Dateien zusammenarbeiten.
Im nächsten Schritt könnt ihr den auf diese Weise geschaffenen Mod als Grundlage für eine eigene Variation nutzen. Beginnt klein. Tauscht ein Icon aus, ändert einen Soundeffekt oder Text. Auf diese Weise könnt ihr noch mehr verstehen, wie die einzelnen Zahnräder ineinandergreifen. Vielleicht entsteht auf diese Weise etwas komplett Neues auf der Basis etwas Alten.
Spielwiesen und Mod-Training
Manchmal muss es (noch) kein vollwertiger Mod sein. Eventuell gibt es für euch eine andere Möglichkeit eure Ziele zu erreichen oder die Füße nass zu machen. Hier haben wir euch ein paar Alternativen zum “echten” Game-Modding:
Map-Editoren
Manche Spiele kommen mit eingebauten Editoren. Ein Feature, dass man vor allem im Strategie-Genre sieht. Oft gehen diese dabei weit über das Erstellen von Leveln oder Karten hinaus. In Starcraft 2 erstellt man dadurch komplett neue Spielmodi oder Conversions; die Rundenstrategie Wargroove lässt den Nutzer ganze Kampagnen erstellen.
Garry’s Mod
Garry’s Mod ist zwar als Spiel gelistet, ein Ziel gibt es allerdings nicht. Es ist eine gigantische Sandbox, in der euch mehrere Bausteine der Source-Engine zur Verfügung stehen, um damit gemeinsam mit Freunden, oder alleine, die Möglichkeiten zu erkunden. Der erste Schritt, um zu verstehen wie gewisse Elemente der Engine zusammenarbeiten und mit der internen Physik interagieren.
Dreams
Der neue Titel der Little Big Planet-Schöpfer ist mittlerweile im Eary Access verfügbar und geht noch einen Schritt weiter als der Kreativ-Plattformer. In Dreams erstellt ihr komplette Welten und Spielideen, die ihr dann über das Internet mit anderen teilen könnt. Die Early Access-Version beinhaltet ausschließlich den kreativen Teil des Spiels, aber wer nun zuschlägt bekommt bei Release ein kostenloses Upgrade zum vollen Inhalt.
Super Mario Maker
Etwas fokusierter ist hingegen Super Mario Maker. Anstelle von kompletten Spielen können hier eigene Level für Super Mario Bros., Super Mario Bros. 3, Super Mario World und New Super Mario Bros. U gebaut werden. Das bedeutet aber nicht, dass der Titel limitiert ist. Es ist unglaublich was man mit den vorhandenen Werkzeugen konstruieren kann. Super Mario Maker ist der perfekte Ort, wenn man seine eigene Kreativität auf die Probe stellen mag.
RPG Maker
Der RPG Maker ist seit Jahren ein wertvolles Werkzeug, um erste Erfahrungen im Bereich Game Design zu sammeln. Viele Kniffe, die man beim Benutzen dieses mächtigen Editors benötigt können auch direkt auf die Entwicklung von Mods übertragen werden. Sei es nun das Erstellen eigener Sprites und Interfaces, oder das Programmieren von Sequenzen durch unterschiedliche Auslöser in der Spielwelt.