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Meta Quest 3s - Die VR-Brille im Test
Keine Kabel, keine weitere Hardware - einfach Brille auf und ab in die Virtual Reality. Noch nie war VR so zugänglich wie mit der Meta Quest 3s.
Virtual Reality wird immer einsteigerfreundlicher. Früher benötigte man für das Gaming-Hobby nicht nur die entsprechende VR-Hardware, sondern auch noch einen leistungsstarken Rechner. Nun kann man dank Stand-Alone-Lösungen wie der Meta Quest 3s ohne weitere Gerätschaften in die virtuelle Realität eintauchen. Ich konnte mir als relativer VR-Neuling die aktuelle Mix-Reality-Brille von Meta einmal genauer ansehen.
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Meine bisherige VR-Erfahrung
Virtual Reality ist für mich schon immer spannend gewesen. Es gibt zahlreiche Spiele, die ich bereits mit anderen VR-Brillen erleben durfte und ich bin ein großer Fan davon, wie sehr man sich in diesen Erlebnissen verlieren kann und wie natürlich und intuitiv sich alles in (gut designten) VR-Titeln anfühlt.
Die VR-Hardware, die ich bis jetzt primär genutzt habe, war die erste Version der PSVR, auch wenn ich in der Vergangenheit mehrfach die Chance hatte, die zweite Version der Sony-Brille zu testen.
Und ein Umstand, der mich immer davon abgehalten mehr Zeit mit der PSVR zu verbringen war der damit verbundene Aufwand: Mehrere Kabel, eine Kamera, die immer auf das Spielfeld zeigen muss - Dinge, die zum Glück mit der PSVR2 besser wurden, aber dennoch oft als Hürde zwischen mir und einer Runde VR-Gaming standen. Vor allem da ich diese eher als kurzweilige Lückenfüller genutzt hatte. Ich tendiere in Virtual Reality schnell dazu, Motion-Sick zu werden, wodurch meine Spielzeit in VR meist automatisch limitiert wird. Wenn das dann auch noch mit einem Setup mit mehreren Schritten verbunden ist, war der Enthusiasmus für die Nutzung der Brille schnell verschwunden.
Als ich dann die Chance bekam, die Meta Quest 3 ausführlich zu testen, war ich sehr interessiert. Ich hatte bisher noch nie ein VR-Headset in den Händen, welches ohne Kabel oder jegliche andere Hardware auskommt.
Take a virtual reality cliff dive
Experience Red Bull Cliff Diving as never before in this 360º VR action clip from Polignano a Mare.
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Meta Quest 3s - Was ist in der Box?
Die Meta Quest 3s kommt in einer kompakten Box. In dieser findet ihr den folgenden Inhalte:
- Die Meta Quest 3s VR-Brille
- 2 kabellose Controller ink. einer AA-Batterie pro Einheit
- Ein USB-C Ladekabel samt Adapter für die Steckdose
- Abstand-Inlay für Brillenträger
Damit ist der Umfang des Pakets genauso einfach gehalten wie die versprochene Nutzung der Meta Quest 3s. Natürlich gibt es noch optionale Zusatz-Hardware wie eine Dockingstation oder ein Link-Kabel zur Verknüpfung mit einem PC.
Beim Kauf kann man sich zwischen einer Version mit 128 GB oder 256 GB internem Speicher entscheiden. Optional gibt es auch die reguläre Meta Quest 3 mit einer Kapazität von 512 GB. Abgesehen von der Speichergröße unterscheidet sich die Meta Quest 3s von der “normalen” Meta Quest 3 zusätzlich in den folgenden Aspekten.
- Auflösung: Die 3s bietet pro Auge eine Auflösung von 1.832 x 1.920 Pixel pro Auge, während der große Bruder 2.064 x 2.208 Pixel pro Auge darstellen kann. 30% mehr.
- Das Sichtfeld der Meta Quest 3s ist horizontal auf 96° und vertikal auf 90° limitiert. Die Meta Quest 3 bietet einen Winkel von 110° horizontal und 96° vertikal.
In Punkto Performance gibt es keinen Unterschied zwischen den Geräten. Sie alle kommen mit 8 GB Arbeitsspeicher und einem Snapdragon XR2 Gen2 als Prozessor.
Erste Schritte mit der Meta Quest 3s
Das erste, was mir - als jemand, der bisher primär die PSVR gewohnt war - positiv aufgefallen ist: Die Meta Quest 3s ist sehr leicht und sitzt mit den Standard-Riemen gut auf dem Kopf. Auch wenn ich kurz gebraucht habe, um zu verstehen, wie man diese richtig einstellt. Der gesamte Setup-Prozess geht relativ flott, ein Meta-Account ist allerdings zwingend notwendig. Ihr werdet nach der initialen Einstellung dann auf eine kleine Tour genommen, die euch die Features der Meta Quest 3s näher bringt.
Im Rahmen dieses Tutorials lernt ihr unter anderem die alternative Steuerung des Interfaces mit euren Händen anstatt die beiliegenden Controller zu nutzen, was sehr einfach funktioniert und euch wird gezeigt, wie ihr einfach zwischen einem echten Virtual Reality-Raum und der Mixed Reality wechseln könnt.
In der Mixed Reality könnt ihr eure Umgebung dank der in der Brille verbauten Kameras immer noch regulär wahrnehmen, könnt aber ganz einfach Menüs und Apps frei im Raum platzieren. So könnt ihr Videos schauen oder Browser-Fenster öffnen und dabei nicht die “echte Welt” verlassen. Eine Funktion, die auch von manchen Spielen unterstützt wird.
Etwas, das ich an der PSVR immer sehr angenehm fand, war die Möglichkeit das Gameplay der Brille auf den Fernseher gespiegelt zu bekommen, so dass andere Personen im Raum immer sehen können, was der/die Spielende in VR sieht.
Da ich davon ausging, dass diese Funktion mit der Meta Quest 3s nicht zur Verfügung stehen würde, war ich dann sehr glücklich, als ich in der Companion-App auf meinem Smartphone einfach einen direkten Stream der Brille empfangen konnte. So können andere Personen jederzeit sehen, was sich in der virtuellen Realität abspielt. Es war auch ohne Probleme möglich, den Stream auf meinen Smart TV zu werfen.
Allgemein ist die App, in der ihr dann einfach eure VR-Brille verknüpft, sehr nützlich, um den Shop zu durchstöbern, Spiele und Apps zu kaufen und diese dann direkt auf der Brille zu installieren.
Nachdem ich die Meta Quest 3s nun einige Zeit ausprobieren konnte, habe ich festgestellt, dass der Umstand, dass ich die Brille einfach aufsetzen und losspielen kann, ein absoluter Segen ist. Die meisten meiner liebsten VR-Spiele sind ohnehin eher im Arcade-Style gehalten, was natürlich für kurze Sessions optimal ist. Und da hier kein anderes Gerät involviert ist, kann ich die Meta Quest 3s einfach von ihrem Ladekabel nehmen, aufsetzen, ein paar Runden spielen und wieder anstöpseln.
Das ist auch wichtig. Denn der Akku hält leider nur für etwa 2,5 Stunden. Natürlich kann das je nach der Belastung eurer gewählten Anwendung auch variieren. Allerdings war es auch kein Problem, sitzend auf der Couch zu spielen, während die Brille am Ladekabel hängt.
Damit ist die Meta Quest 3 für mich als jemand, der eher Gelegenheitsnutzer ist, die perfekte Lösung. Ich kann mir vorstellen, dass sich VR-Enthusiasten vermutlich an der limitierten Leistung und Bildauflösung stören. Aber als jemand, der eher hin und wieder mal ein paar Stunden in Virtual Reality verbringen möchte, ohne davor erst ein anderes Gerät einzuschalten oder zig Kabel zu verwalten, ist der direkte Zugang zu VR wesentlich wertvoller als stärkere Hardware.
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Spielempfehlungen für die Meta Quest 3s
Im Rahmen meines Tests der Meta Quest 3s habe ich mir natürlich auch ein paar Spiele angesehen. Und natürlich könnte ich nun die üblichen Verdächtigen empfehlen, in die ich bereits auf anderen VR-Geräten Zeit investiert habe. Allerdings muss ich glaube ich keinem mehr erzählen, wie großartig Beat Saber ist, oder wie genial sich Tetris Effect und Rez Infinite in VR anfühlen.
Steam Link
Vielleicht aber eines noch vorweg: Es ist möglich mit der Steam Link-App jede Steam-Library, die sich im selben Netzwerk wie die Meta Quest 3s befindet, mit dieser zu verbinden. Auf diese Weise könnt ihr jedes VR-Game auf der Brille spielen, welches ihr bereits auf Steam besitzt. Dieses wird dann direkt von eurem PC oder Laptop auf die Meta Quest 3s gestreamt. Je nach Leitung und Leistung eures Ausgabegeräts kann es hier natürlich zu Einbusen in Bildqualität und Spielbarkeit kommen.
Batman: Arkham Shadow
Für viele wohl der System-Seller der Meta Quest 3. Batman: Arkham Shadows spielt 6 Monate nach Batman: Arkham Origins und ist lediglich für die VR-Brille von Meta erhältlich. Wer die Spiele der Arkham-Reihe kennt, weiß ungefähr, was ihn in Punkte Atmosphäre hier erwartet. Natürlich ist der Titel aufgrund der VR-Ableger etwas gemächlicher und linearer als Spiele wie Arkham City oder Arkham Knight, versprüht aber dieselbe Energie.
Schon die Spiele von Rocksteady haben das Batman-Feeling super rüber gebracht. Aber durch die Vorzüge von VR kann euch Arkham Shadow natürlich noch viel mehr in seine Welt ziehen. Ihr bewegt euch dabei völlig frei durch die Stages und gleitet, box und beschattet in der Rolle des legendären Detektivs die bösen Buben, die dem Rat King folgen.
Durch das offene Movement war Arkham Shadow leider ein Titel, den ich nie lange am Stück genießen konnte. Die zahlreichen Accessibility-Optionen haben dabei geholfen ein Steuerungsschema zu finden, das für ich einigermaßen funktioniert hat - und vermutlich ist es auch eine Sache der Gewöhnung - aber ich musste meine Erkundung von Gotham für’s erste immer wieder pausieren, da mir doch relativ schnell übel wurde. Allerdings war das Gameplay und vor allem die Story spannend genug, dass ich nach einer kurzen Regenerationsphase immer wieder zurück in die Welt von Arkham Shadow eingetaucht bin. Wer also schon etwas mehr VR-Fest ist, wird hier vermutlich eines der besten Action-Adventure für das System finden.
Red Matter 2
Mit Red Matter 2 hatte ich ähnliche Probleme wie mit Batman: Arkham Shadow. Auch hier handelt es sich um ein Action-Adventure mit freier Steuerung. Allerdings liegt der Fokus bei Red Matter 2 wesentlich mehr auf Erkundung und Rätseln. Damit ist das Spieltempo schon einmal wesentlich langsamer als beim geflügelten Rächer. Zudem hatte ich das Gefühl, dass sich der Titel wesentlich besser im Sitzen spielen lässt, was die Session-Länge für mich positiv beeinflusst hat.
Die große Stärke von Red Matter 2 liegt zum einen in seinen zuvor erwähnten Rätsel, die an klassische Adventure-Spiele erinnern und seine dichte Atmosphäre. Wer ein Spiel vom Schlag eines Arkham Shadow sucht, aber es gerne etwas gemächlicher angehen möchte, ist hier genau richtig.
Walkabout Mini Golf
Als großer Fan von Golf-Games konnte ich mir natürlich auch nicht Walkabout Mini Golf entgehen lassen. Und auch wenn mich der Titel jetzt nicht vom Hocker gerissen hat, bot er dennoch genau das, was ich von ihm erwartet hatte. Auf unterschiedlichen Kursen - alle mit farbenfrohen Themen wie “Piraten” oder “Japan”, puttet ihr euch durch 18 Löcher.
In meinen Augen eignet sich Walkabout Mini Golf nicht nur perfekt für Spieler:innen, die wie ich schnell mit Schwindel auf schnelle VR-Spiele reagieren, sondern ist auch ein optimaler Showcase-Titel für jeden VR-Neuling. Man muss keinen Gamer-Sinn haben, um sich sofort in dem Spiel zurechtzufinden. Hier hat jeder Spaß, vom eingesessen Shooter-Profi, bis hin zur Oma, die auch mal sehen möchte, was es mit der obskuren Spiele-Brille auf sich hat.
Pistol Whip
Ganz klar das Highlight unter den Titeln, die ich mir für diesen Test angesehen habe. Ich liebe alles an Pistol Whip. Hier erwartet euch eine Mischung aus Musik-Spiel und Lightgun-Shootern, wie aus der Arcade. Das Gameplay ist dabei, wie in letzterem Genre, relativ simpel: Ihr bewegt euch auf einer geraden Linie von allein durch eine stilisierte Spielwelt und schießt mit eurer Wumme auf Roboter-ähnliche Feinde. Dabei passt sich das Thema der Umgebung der Musik an. Einmal seid bewegt ihr euch zu Synth-Beats durch eine Cyberpunkt-Welt, in der nächsten Stage lasst ihr im wilden Westen den Colt rauchen.
Dabei setzt Pistol Whip auch großen Wert darauf, dass ihr euer Spielerlebnis anpassen könnt. Für jede Stage stehen unterschiedliche Voreinstellungen zur Verfügung. So könnt ihr beispielsweise ein Level auch im Akimbo-Style durchlaufen oder sogar auf Schusswaffen verzichten und nur die Fäuste sprechen lassen.
Außerdem bietet euch der Titel auch die Option, kleine Geschichten in Form von Kampagnen zu erleben. Diese sind mehr ein Gerüst, an dem sich die unterschiedlichen Level orientieren und werden euch nicht mit großen Wow-Momenten versorgen. Aber es ist einfach eine weitere Möglichkeit Pistol Whip zu erleben. Ansonsten jagt ihr im Arcade-Modus nach dem Highscore oder reicht im Party-Mode die VR-Brille weiter.