Stardew Valley avancierte Dank seiner exzellenten Mischung aus Ressourcen-Management, Exploration, Quests und Dating zu einem der ganz großen Indie-Hits in jüngster Zeit. Egal, ob auf PC oder Konsolen, die Zeichen deuten auf einen wahren Spieleklassiker. Dies bringt Publisher Chucklefish ins Rampenlicht.
Finn Brice gründete das in London basierte Studio 2011. Das besondere an dem Team ist, dass sie nicht nur eigenen Content produzieren - wie Starbound (2016) - sondern auch anderen Indies als Publisher zur Seite stehen, was Hits wie Risk of Rain (2013) und Pocket Rumble (2017) hervorgebracht hat. Anderen Studios unter die Arme zu greifen hat sich für Chucklefish in Anbetracht des Erfolges von Stardew Valley besonders ausgezahlt. Dies sichert nämlich ihrem neuen hauseigenen Projekt Spellbound (neuer Titel: Witchbrook) viel Aufmerksamkeit vor Release.
"Wenn wir ein Spiel veröffentlichen, stellen wir sicher, dass die Vision des Entwicklers gewahrt bleibt", antwortet Brice auf die Frage wie die Zusammenarbeit mit Indies funktioniert. "Obwohl wir oft eng zusammenarbeiten, versuchen wir eine gewisse Distanz zu bewahren, damit das finale Produkt den Vorstellungen des Entwicklers entspricht. Stardew Valley ist das perfekte Beispiel dafür; entwickelt von nur einer Person - Eric Barone. Wir lieferten kritisches Feedback und das Testen, doch Eric behielt die Kontrolle über das Projekt. Auch die Weiterentwicklung des Mehrspieler-Modus unterliegt Erics Führung."
Was ist Spellbound und wie kam es zur Entwicklung?
"Spellbound enstand aus einer Begeisterung für Magier und Zauberer, welche viele Leute bei Chucklefish teilten. Zwischen unseren Projekten darf jedes Mitglied eigene Ideen vorstellen und für Spellbound wurde sofort die Mehrheit gewonnen. Am besten beschreibt man es als Zauberschule-Simulation. Wer würde sich nicht gerne in eine Zauberschule einschreiben?"
Nun, wo der Begriff "Zauberschule" ist, kann der Name Harry Potter nicht weit sein. Tatsächlich ist J.K. Rowlings Literaturvorlage eine der Hauptquellen an Inspiration für das Team: "Wir sind große Fans von Harry Potter und nach dem Lesen der Bücher wollten wir unseren eigenen Weg durch das magische Schulwesen gehen", so Brice.
Obwohl die Vorlage um Harry Potter den Anstoß bot, bleibt sie nicht der alleinige Ideengeber. "Die magische Welt, die wir kreieren, unterscheidet sich grundlegend von Hogwarts. Magie ist bei uns eine sehr praktische Angelegenheit, eher angeleitet von Terry Pratchetts Tiffany Aching-Serie, sowie von Garth Nix und Studio Ghibli Filmen. Selbst Elemente aus der Zeichentrickserie Steven Universe sind dabei", erklärt uns Brice. Dieser Mix soll sicherstellen, dass es sich bei dem Spiel nicht um einen Harry Potter-Klon ohne Lizenz handelt.
Was passiert in der "Zauberschule"?
Die Spielenden haben vielfältige Aufgaben zu bewältigen, nachdem sie sich in die Spellbound-Schule einschreiben. Doch nicht alles dreht sich um Magie, auch das eigentliche Schulleben ist von großer Wichtigkeit. Brice erklärt es uns so: "Auf eurem Weg durch die Ausbildung werdet ihr unterschiedliche Beziehungen zu den anderen Charakteren aufbauen, während ihr die verschiedenen Schulen der Magie zu meistern versucht. Eure magischen Fähigkeiten könnt ihr verbessern, indem ihr euch für Schulprojekte meldet, sei es das Züchten von magischen Pflanzen oder das Herausfordern der Waldbewohner in elementarer Zauberei - jede Aktivität steigert entsprechende Fähigkeiten."
"Was das Schulleben angeht, werdet ihr viel Zeit damit verbringen, andere Schüler zu treffen und Freundschaften zu schließen, Herausforderungen und Nebenmissionen mit ihnen zu durchschreiten, und lustige Versuche im Dating zu unternehmen", so Brice.
Beziehungen spielen eine Schlüsselrolle in Stardew Valley und so wird es auch in Spellbound sein. Doch man sollte sich darauf gefasst machen, das nicht alles so rennt, wie man es plant. "Wir versuchen eine Spielwelt zu erschaffen, in der Charaktere ihre eigene Agenda verfolgen, anstatt sich an den Bedürfnissen des Spielers zu orientieren. Also macht euch auf den ersten Herzschmerz gefasst", so Brice.
Trotz mancher Schocks, die die Spieler erwarten, werden sie auf ein ähnlich süchtig-machendes Spielprinzip stoßen wie bei Stardew Valley. "Wir haben an jeder Ecke überraschende und vergnügliche Momente eingebaut, die einen angenehmen und charmanten Spielfluss gewähren."
Von Zeit zu Zeit wird es natürlich auch heiß hergehen. Kämpfe stellen neben den Schulaufgaben und dem Beziehungen knüpfen eine weitere Säule des Spiels dar. "Die Kämpfe in Spellbound erinnern sehr an Zelda-artige Retro-RPGs, nur dass sie mit Zaubersprüchen anstatt Schwerten, Bögen und Bomben geführt werden. Verschiedene Elemente können kombiniert werden, um zahlreiche neue Sprüche generieren zu können. So können zunehmend gefährlichere Dungeons im Wald aufgesucht werden, die wertvolle Belohnungen versprechen.
Spellbound verspricht Chucklefishs Magnum Opus zu werden, mit ähnlicher Langzeit-Motivation wie in Stardew Valley. Doch leider können wir noch kein Kreuz im Kalender markieren, ein Veröffentlichungsdatum fehlt. "Die Produktion von Spellbound ist in vollem Gange. Obwohl wir kein Datum haben, werden wir in naher Zukunft viele weitere Details mit euch teilen", versichert Brice.
Kommt es auf die Switch?
Die Ziel-Plattform ist der PC, doch wenn man sich den Erfolg von Stardew Valley auf Konsolen - speziell auf der Switch ansieht, schließt Brice eine Umsetzung nicht aus. "Wir sind bei Chucklefish große Fans der Switch und würden es natürlich gerne sehen, wenn alle unsere zukünftigen Spiele auf der Switch erscheinen."
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