Alle Infos zu Preis, Spielen und Voraussetzungen von Google Stadia
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Gaming

Stadia: Google läutet die Zukunft des Gamings ein

Ist Google Stadia die Zukunft des Gamings? Wir haben alle Infos von der Stadia Connect zusammengefasst.
Autor: Philipp Briel
10 min readPublished on
Auf der Game Developers Conference im März hat Google mit Stadia die selbsternannte „Zukunft des Gamings“ vorgestellt, blieb uns allerdings noch viele Antworten schuldig. Am 05. Juni lieferte das Unternehmen in der ersten Stadia Connect viele weitere Informationen zur Streaming-Plattform, die wir für euch an dieser Stelle zusammenfassen.

Google Stadia Release steht fest

Der Release-Termin steht endlich fest. Google Stadia startet am 19. November.

Google Stadia: Preis, Abo-Modelle und Release des Streamingservice enthüllt

Im November 2019 soll Google Stadia starten und euch die Wahl zwischen zwei verschiedenen Modellen bieten. Die Grundversion, genannt Stadia Base, ist dabei komplett kostenlos. Ähnlich wie im PlayStation- oder Xbox-Store sowie dem PC müsst ihr eure Spiele selbst kaufen. Sie gehen vollständig in euren Besitz über und werden über die Cloud in 1080p mit maximal 60 fps und Stereo-Sound zu euch nach Hause gestreamt.
Darüber hinaus wird es auch ein Premium-Abo namens Stadia Pro geben, das mit rund 10 Euro im Monat zu Buche schlägt. Wer die Pro-Variante abonniert, bezahlt damit in erster Linie einen Vorteil bei der Verwendung von Ressourcen. Hier werden Spiele in 4K-Auflösung mit HDR und 60 Bildern pro Sekunde gestreamt, obendrauf gibt es 5.1-Surround-Sound.
Allerdings müssen auch bei Stadia Pro Spiele selbst gekauft werden. Eine wirkliche Flatrate oder das „Netflix für Spiele“ ist Stadia also nicht. Immerhin will Google Abonnenten jeden Monat kostenlose Spiele spendieren, ähnlich wie es bei PlayStation Plus oder Xbox Live Gold der Fall ist.
Die Basis-Variante ist komplett kostenlos.

Die Basis-Variante ist komplett kostenlos.

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Wer Google Stadia definitiv ausprobieren möchte, kann ab sofort eine spezielle Stadia Founder's Edition vorbestellen. Diese schlägt mit 129 Euro zu Buche und bietet dafür folgenden Inhalt:
  • Einen Stadia Controller in limitiertem Design (Night Blue)
  • Einen Google Chromecast Ultra
  • 3 Monate Stadia Pro-Zugang
  • Möglichkeit, sich früh einen "Stadia-Namen" zu sichern
  • Einen dreimonatigen "Buddy Pass", mit dem ihr einen Freund zu Stadia einladen könnt
  • Destiny 2 inklusiver aller Zustatzinhalte und der brandneuen Erweiterung Destiny 2: Shadowkeep
Zum Start im November 2019 wird Google Stadia in insgesamt 14 Ländern verfügbar sein, darunter auch Deutschland. Österreich und die Schweiz bleiben jedoch zunächst außen vor, bevor der Dienst im kommenden Jahr um weitere Länder erweitert werden soll.
Inhalt der Google Stadia Founder's Edition. Controller in exklusiver Farbe und Chromecast Ultra, zudem gibt es eine 3-monatige Test-Mitgliederschaft für das Pro-Abo

Die Stadia Founder's Edition

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Welche Endgeräte werden unterstützt?

Titel auf Google Stadia werden auf zahlreichen Geräten spielbar sein, während der Übergang zwischen den Endgeräten nahtlos erfolgt. Ihr könnt also problemlos und ohne Verzögerung zwischen Smartphone und Fernseher wechseln.
Zum Release im November könnt ihr die Games auf Laptops, Desktop-PCs, TV-Geräten (mittels Chromecast Ultra) und Smartphones (beginnend mit Google Pixel 3 und 3a) abspielen. Weitere unterstützte Geräte sollen im Laufe des Jahres 2020 folgen. An jedem Laptop und PC startet ihr die Spiele einfach über den Chrome-Browser, während eine eigene Smartphone-App zur Verfügung stehen wird.

Wie schnell muss die Internetverbindung sein?

Mindestens 10 Mbps Downloadgeschwindigkeit sind Pflicht, um Google Stadia nutzen zu können. Dann werden Spiele in einer 720p-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde und Stereo-Sound dargestellt. Dies stellt laut Google die minimale Auflösung dar.
Für 1080p mit 60 fps, HDR und Surround-Sound sind hingegen mindestens 20 Mbps notwendig. Die beste Stadia-Erfahrung in 4K gibt es hingegen ab 35 Mbps.
Anforderungen von Google Stadia. Bereits eine 10 MBit-Leitung reicht aus, um Spiele in 720p genießen zu können

Diese Internetverbindung benötigt ihr für Google Stadia

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Auf der offiziellen Homepage bietet Google einen eigenen Speedtest an, mit dem ihr die Geschwindigkeit eurer Internetverbindung überprüfen und herausfinden könnt, ob eure Leitung für Stadia gewappnet ist.

Google Stadia Spiele: Diese Games erwarten euch

Zum Start von Google Stadia werden zahlreiche Spiele erhältlich sein. Bereits erschienene Games werden zudem um die besonderen Möglichkeiten des Streamingservice erweitert. Bestätigt sind unter anderem bereits:
  • DRAGON BALL XENOVERSE 2
  • DOOM Eternal
  • Wolfenstein: Youngblood
  • Destiny 2
  • GRID
  • Baldur's Gate 3
  • Metro Exodus
  • Thumper
  • FINAL FANTASY XV
  • Rage 2
  • Tomb Raider Trilogy
  • SAMURAI SHODOWN
  • Football Manager 2020
  • Get Packed
  • The Elder Scrolls Online
  • Gylt
  • The Crew 2
  • The Division 2
  • Assassin's Creed Odyssey
  • Ghost Recon Breakpoint
  • Just Dance
  • Trials Rising
  • NBA 2K
  • Borderlands 3
  • Farming Simulator 19
  • Mortal Kombat 11
  • Darksiders Genesis

Originalbeitrag: Google Stadia vorgestellt

Hat Google im Rahmen der Game Developers Conference die „Zukunft des Gamings“ vorgestellt? Aus Project Yeti und Google Project Stream wurde Google Stadia, das in San Francisco endlich der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Für Google ist die Zukunft der Spielebranche keine Konsole, sondern ein Streaming-Dienst. Wir haben alle Infos zu Google Stadia.

Google Stadia: Spielen ohne Hardware-Grenzen

Die Zukunft des Gamings spielt sich in der Cloud ab. Zumindest, wenn es nach Google geht. Auf der GDC 2019 hat der Konzern Google Stadia erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Bei Stadia handelt es sich um einen brandneuen Streaming-Service, der – basierend auf der Project Stream-Technologie – die Hardware auslagern und das Gameplay direkt aus der Cloud auf alle Geräte streamen soll und das ohne jegliche Eingabeverzögerung.
Google Stadia kann auf fast allen Geräten abgespielt werden. Als Beispiel wurde Assassin’s Creed Odyssey gezeigt, das auf einem Laptop, PC, Smartphone und Smart-TV wiedergegeben wurde. Die Übergänge zwischen den Geräten sollen nahtlos möglich sein.
Wichtig: Stadia ist keine Konsole und kein physisches Gerät, das ihr kaufen müsst. Googles Vizepräsident Phil Harrison beschreibt Stadia als "Ort der da ist, wo immer YouTube ist." Die Vision ist, Spiele am selben Ort anzuschauen und selbst zu spielen.
Eines der wichtigsten Features von Stadia: Crossplay. Plattformübergreifendes Spielen von Multiplayer-Games soll über alle Geräte hinweg und in allen Titeln möglich sein.

Google Stadia - Leistungsfähiger als PS4 Pro und Xbox One X

Die Berechnung der Games läuft über die Cloud, für die Google zahlreiche Datenzentren bereitstellt. Spieler sollen von diesen Berechnungen nichts mitbekommen. Eingabeverzögerungen, Verbindungsprobleme und Lags soll es mit Google Stadia nicht geben.
Auch Downloads und Uploads, beispielsweise von Spielepatches, Screenshots oder Installationsdateien, sollen damit der Vergangenheit angehören. Startet ihr ein Spiel, befindet es sich immer im aktuellsten Zustand – soweit das Versprechen von Google.
Die Grafikeinheit von Google Stadia rechnet mit 10,7 Teraflops und ist damit zumindest auf dem Papier sogar schneller, als PS4 Pro (4,2 Teraflops) und Xbox One X (6,0 Teraflops) zusammen. Zum Start sollen Spiele in 4K-Auflösung mit 60 fps und HDR dargestellt (und gestreamt) werden können, später sollen sogar 8K mit 120 fps und mehr folgen. Surround-Sound wird ebenfalls unterstützt.
Bestätigte Hardware-Spezifikationen für Google Stadia:
  • CPU: Custom x86 mit 2,7GHz-Taktung, hyper-threaded, AVX2 SIMD
  • GPU: Custom AMD GPU mit HBM2 Speicher, 56 Compute Units und 10,7 Teraflops
  • RAM: 16GB RAM mit bis zu 484GB/s Performance und 9.5MB L2+L3 Cache
  • Speicher: SSD-Cloud-Speicher
Genaue technische Details blieb Google allerdings noch schuldig. Im Hinblick auf die GPU könnte es sich um eine Weiterentwicklung der AMD Radeon RX Vega 56 handeln, die mit 56 Compute Units und 10,5 Teraflops ähnliche Werte aufweist.
Die Präsentation von Google Stadia. 4K mit 60 fps zum Release, in Zukunft soll sogar das Doppelte möglich sein

In Zukunft soll Google Stadia sogar 8K mit über 120 fps unterstützen

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Der Google Stadia Controller

Google Stadia kommt mit einem eigenen Controller daher, besser gesagt mit drei verschiedenen Modellen. Diese liegen optisch zwischen den Gamepads für PlayStation 4 und Xbox One, während sich die grundlegende Form am Xbox One-Controller orientiert, das Layout der Analogsticks hingegen synchron gehalten ist, wie auf der PlayStation 4.
Der Google Stadia Controller verbindet sich via Wi-Fi ohne Verzögerung mit jeglichen Geräten, auf denen ihr gerade spielt. Allerdings ist er keine Pflicht, denn bereits vorhandene Controller, Mäuse oder Tastaturen können ebenso genutzt werden.
Der Controller für Google Stadia in drei Varianten

Der Controller für Google Stadia in drei Varianten

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Die Stadia Gamepads kommen allerdings mit zwei besonderen Tasten daher. Der Share-Button ermöglicht das Aufnehmen und Teilen von Videos direkt auf YouTube, der zweite Knopf ruft den Google Assistenten auf. Über das eingebaute Mikrofron könnt ihr per Spracheingabe so direkt nach Hilfestellungen für das aktuelle Game suchen. Die Suche nach Walkthroughs oder Tutorials auf YouTube und Co entfällt somit.
Außerdem soll es mithilfe des Mikrofons möglich sein, per Sprachbefehl direkt ein Multiplayer-Spiel mit seinen Freunden einzurichten.
Ein nettes Easter-Egg findet sich auf der Rückseite des Controllers, auf dem der legendäre Konami-Code abgebildet ist. Details zur Akkulaufzeit und dem Preis des Gamepads nannte Google nicht.
Nettes Easter-Egg auf der Rückseite: Der Konami-Code

Nettes Easter-Egg auf der Rückseite: Der Konami-Code

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Weitere Besonderheiten von Google Stadia

Doch das waren beileibe noch nicht alle innovativen Features von Google Stadia. Mit dem sogenannten „State Share“ soll es möglich sein, den eigenen Spielstand in einem Game als Link an Freunde zu verschicken. Kommt ihr an einer Stelle nicht weiter oder wollt euren Kumpels einen besonderen Moment zeigen, könnt ihr ihnen also einfach euren Speicherstand schicken – starten sie das Spiel, wird es genau an dieser Stelle wiedergegeben.
Das japanische Entwicklerstudio Q-Games werkelt derzeit an einem Game, das sich genau diesem Feature widmet. Genaue Details dazu stehen aber noch aus.
Auch an Streamer hat Google mit der „Crowd Play“-Funktion gedacht. Zuschauer eines Streams können damit direkt euren Multiplayer-Sitzungen beitreten und das ohne jegliche Wartezeiten oder Verzögerungen, auf Wunsch lässt sich dieses Feature auch deaktivieren.

Machine Learning mit Style Transfer ML

Über die Technologie Style Transfer ML sollen mit Google Stadia via Machine Learning verschiedene Grafikstile in einem Spiel möglich sein. Das hat vor allem Vorteile für die Entwickler, die somit ohne Zusatzkosten verschiedene Optionen für ihr Spiel ausprobieren können.
Doch auch Spieler sollen davon profitieren können. Im laufenden Spiel soll es so möglich sein, den Grafikstil eines Games in Echtzeit zu verändern. Damit sind ganz neue, kreative Spielideen möglich.

Die Spiele für Google Stadia

Google hat eine eigene Abteilung ins Leben gerufen, die Stadia mit neuen Games füttern soll. Diese hört auf den Namen „Stadia: Games and Entertainment“ und wird von Jade Raymond geleitet, die vor allem als Produzenten der ersten beiden Assassin’s Creed-Spiele, Watch Dogs und Splinter Cell: Blacklist bekannt wurde.
Neben namhaften Third-Party-Games soll Google Stadia auch mit Exklusivtiteln ausgestattet werden, um die sich die neue Games-Abteilung kümmern wird. Wie diese aussehen werden, steht derzeit allerdings noch in den Sternen.
Der kommende Shooter Doom Eternal von id Software soll in 4K-Auflösung mit HDR und 60 fps auf Google Stadia laufen.
Außerdem arbeitet Google eng mit Ubisoft (Assassin’s Creed Odyssey) und Tequila Works (Rime) zusammen und sicherte sich die Unterstützung führender Technologien der Gaming-Industrie, darunter Unreal Engine, Unity oder die Havok-Physikengine. Weitere Details sollen im Sommer enthüllt werden.
Ein weiterer Clou: Auf Stadia fällt der Umweg in den Spiele-Store nahezu komplett weg. Jeder Link, sei es als Tweet, YouTube-Video, Email-Anhang oder via Reddit und Facebook führt euch direkt zum entsprechenden Spiel für Google Stadia.
Ein Beispiel: Euer Freund findet ein cooles Indie-Game mit einem ellenlangen, kryptischen Namen und will es euch zeigen. Der Umweg und das Eintippen des Namens über den Store entfällt komplett – ein einfacher Link reicht und ihr könnt das Spiel sofort herunterladen.
Jeder Link führt euch auf Google Stadia direkt zum Spiel.

Jeder Link führt euch auf Google Stadia direkt zum Spiel.

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Google Stadia: Die Vorteile der Cloud

Die cloudbasierte Berechnung von Spielen auf Google Stadia hat allerdings noch weitere Vorteile, die Spielen ganz neue Möglichkeiten eröffnen könnten. Entwickler sollen von der Hardware in Googles Rechenzentrum profitieren können, um so mehr aus aktuellen Games herauszuholen.
So sollen dank Cloud-Anbindung mehrere GPUs gleichzeitig zur Berechnung von Spielszenen verwendet werden können, was anhand einer Grafik-Demo der Macher des Benchmarks von 3DMark demonstriert wurde.
Über die Cloud können weitere Grafik-Chips genutzt werden

Über die Cloud können weitere Grafik-Chips genutzt werden

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Vor allem die Darstellung von Grafikeffekten für Wasser, Lava und anderen Flüssigkeiten soll von mehreren Grafik-Prozessoren profitieren. In der gezeigten Demo waren die Unterschiede zwischen einer GPU und mehreren bereits deutlich sichtbar. Auch die Physikberechnung soll in die Cloud ausgelagert werden können, was in Games für eine vollständig zerstörbare Umgebung sorgen soll.

Multiplayer mit neuen Möglichkeiten

Laut Google sollen auch Multiplayer-Spiele von der Cloud-Anbindung profitieren. Da die Server und Spielclienten beide über dieselbe Cloud laufen, wird die Latenz in der Verbindung minimiert, während eure Daten zu keinem Zeitpunkt die Google-Server verlassen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Battle-Royale-Spiele wie Apex Legends könnten dank dieser schnelleren Anbindung nicht nur 60 oder 100 Spieler gleichzeitig beherbergen, sondern sogar Tausende. Cheating und Hacking sollen zudem ebenfalls nicht möglich sein. Wie Google das erreichen will, ist allerdings noch unklar.
Auch Splitscreen- und Couch-Koop-Multiplayer sollen dank „Stream Connect“ auf Google Stadia ein glorreiches Comeback feiern. Bislang ging ein geteilter Bildschirm mit verminderten Grafikdetails und anderen Einbußen einher – das soll auf Stadia anders sein. Splitscreen soll ohne jegliche Performanceeinbußen möglich sein.
Splitscreen und Couch-Koop ohne Abstriche dank Google Stadia

Splitscreen und Couch-Koop ohne Abstriche dank Google Stadia

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Google Stadia: Preis und Release

Google Stadia soll noch im Jahr 2019 an den Start gehen, einen exakten Releasetermin gibt es allerdings ebenso wenig, wie einen Preis. Unklar ist zudem, ob es sich um ein Abomodell handeln wird oder wie der Stadia-Service finanziert werden soll.
Im Sommer 2019 will Google weitere Details zu Stadia enthüllen, sowie die Launchtitel und künftigen Spiele im Detail vorstellen.