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A Plague Tale: Requiem - Düstere Sightseeing-Tour in Südfrankreich
Mit A Plague Tale: Requiem erwartet euch der Nachfolger des Überraschungshits aus dem Jahr 2019. Wir verraten, was das Action-Adventure so besonders macht.
Drei Jahre ist es nun her, dass uns das französische Asobo Studio mit A Plague Tale: Innocence in der Haut des Geschwisterpaares Amicia und Hugo ins mittelalterliche Frankreich entführte. Der Nachfolger, A Plague Tale: Requiem, knüpft direkt daran an und erschafft eine düstere und zugleich intensive Atmosphäre, die es mit The Last of Us aufnehmen und euch in den malerischen Süden Frankreichs entführen will.
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Eine Handlung mit Tiefe
Im Zentrum von A Plague Tale: Requiem stehen erneut die Geschwister der de Rune-Familie, Amicia und ihr kleiner Bruder Hugo, aus deren Augen ihr bereits den Vorgänger erlebt hat und die sich einen Platz unter den besten Geschwister-Paaren im Gaming-Bereich redlich verdient haben.
Innocence spielte sich vor allem dank der intensiven und packenden Story und den glaubwürdigen kindlichen Charakteren in die Herzen den Spielerinnen und Spieler.
Glücklicherweise macht Teil Zwei genau da weiter und knüpft fast nahtlos an den Erstling an. Den solltet ihr allerdings zwingend gespielt haben, denn mit Erklärungen oder einer Zusammenfassung der Geschehnisse hält sich Requiem nicht auf.
Reqiuem setzt rund sechs Monate nach der Handlung des Vorgängers an und spielt entsprechend im Frankreich des 14. Jahrhunderts, das von der Pest heimgesucht wird. Diese düstere Epoche erlebt ihr aus der Sicht zweier unschuldiger Kinder, die es im zweiten Serienteil nach Südfrankreich verschlägt.
Die malerische Provence und die Umgebung um die zweitgrößte und älteste Stadt Frankreichs, Marseille, sorgt zwischen all den düsteren Abschnitten für echtes Urlaubsfeeling. Wenn ihr in der Tutorial-Mission durch die Lavendelfelder streift und im Hintergrund eine gigantische Burg erspäht steht fest: Atmosphärisch hat das Abenteuer eine ganze Menge auf dem Kasten.
Willkommen im Marseille: Hubertus von Hohenlohe nimmt euch in seiner 'Hubertusjagd' mit in die älteste Stadt Frankreichs.
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Licht und Schatten
Aus spielerischer Sicht präsentiert sich A Plague Tale: Requiem als recht lineares Action-Adventure, dessen Handlung sich an einem roten Faden durch das Spiel zieht. Das war allerdings bereits eine der Stärken des Vorgängers, der euch – statt sich in einer offenen Welt zu verzetteln – lieber auf intensive und kompaktere Spielabschnitte konzentrierte.
Das erinnert in vielerlei Hinsicht an The Last of Us, das ja gerade erst auf dem PC seinen zweiten Frühling feierte. Und erreicht nicht selten fast auch dessen Qualität. A Plague Tale: Requiem ist ein Spiel mit Licht und Schatten, das gilt auch für die Umgebungen.
In einem Moment sehen sich die jungen Geschwister mit einer gigantischen Rattenplage konftroniert und rennen um ihr Leben, im nächsten Moment genießt ihr den malerischen Sonnenuntergang über dem Mittelmeer.
Gerade auf den aktuellen Konsolen sieht das Game stellenweise beeindruckend aus, punktet mit einer dichten Atmosphäre sowie einem wunderschönen Soundtrack und vor allem glaubhaften Dynamik zwischen den Geschwistern, aber auch den anderen und neuen Charakteren.
Gnu-te Laune: Streamerin Jasmin Gnu wirft auf ihrem Kanal einen ersten Blick auf das neue Game. Reinschauen lohnt sich.
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Das Gameplay von A Plague Tale: Requiem
Auch aus spielerischer Sicht weist A Plague Tale: Requiem weitere Parallelen zu The Last of Us auf. Denn auch hier steht ihr fast immer einer übermächtigen Bedrohung gegenüber. Entsprechend stehen Schleichen und vorsichtiges Vorgehen im Fokus, Konfrontationen lassen sich an vielen Stellen auch vollends umgehen.
Hohes Gras gibt ein hervorragendes Versteck ab. Alternativ nutzt ihr Steine oder andere Gegenstände, um Wachen abzulenken und so ungesehen an ihnen vorbeischleichen zu können. Immer wieder streuen die Entwicklerinnen und Entwickler kleinere Umgebungsrätsel ein, während ihr euch für euren Bruder auf die Suche nach Pflanzen oder anderen Gegenständen begebt.
Oftmals gibt es gleich mehrere alternative Wege, die zum Ziel führen oder euch mit spannenden oder emotionalen Erinnerungen belohnen.
Doch irgendwann kommt es unweigerlich zum Kampf. Glücklicherweise hat Protagonistin Amicia für ihren zweiten Auftritt mächtig dazugelernt und auch Rattenflüsterer Hugo hat ein paar neue Tricks auf Lager.
Zurück in der Geschichte: Patrice Désilets war mit "Assassin's Creed" schon immer historisch unterwegs. Für sein neuestes Projekte reiste er aber noch weiter in die Menschheitsgeschichte zurück, wie er in 'Levels' verrät.
12 Min
Geschichte schreiben
Patrice Désilets, der Schöpfer der Assassin’s Creed-Reihe, begibt sich auf ein neues Abenteuer.
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Schleuder, Armbrust und Werkbank
Amicia macht sich verschiedene Hilfsmittel zu Nutze, die meist mehreren Zwecken dienen. Mit der Steinschleuder lassen sich beispielsweise Fackeln der Wachleute löschen, sodass ihr sie den Ratten überlassen könnt.
Die Armbrust hingegen eignet sich, in Verbindung mit den alchemistischen Rezepten, die ihr im Spielverlauf erlernt, dazu, Strohhaufen und andere Objekte in Brand zu setzen. Da die teils in riesigen Schwärmen auftretenden Nager das Feuer scheuen, ein beliebtes Mittel, um durch die Level zu navigieren.
Auch die Werkbänke kommen euch in ihrer Funktion sicherlich bekannt vor. Hier könnt ihr eure Ausrüstung und Werkzeuge im Laufe des Spiels verbessern.
Hugo hingegen ist über die Prima Macula mit den Ratten verbunden und nutzt die Nagetiere, um beispielsweise auf übernatürliche Weise Personen durch Wände hindurch zu erspähen oder die Tiere kurzzeitig sogar selbst zu lenken. Immer wieder gilt es, die Fähigkeiten der Geschwister clever zu kombinieren.
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Dichtes und düsters Story-Abenteuer
Damit ist klar: In vielerlei Hinsicht führt Requiem den Weg konsequent fort, den der Vorgänger eingeschlagen hat. Und das ist durchaus positiv, denn die spannende Story, geheimnisvolle Atmosphäre und die glaubhaften Charaktere sorgen für ein intensives Mittelalter-Abenteuer mit teils atemberaubenden Kulissen und gelungener Stealth-Action, das allerdings manchmal etwas über das Ziel hinausschießt.