Adrian Mattern vor dem Mega-Drop in Oregon, USA.
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Kajaken

Kajaking: Ein Traum wird wahr im Land der endlosen Wasserfälle

Adrian Mattern hat die einmalige Chance bekommen, seine Kajak-Träume wahr werden zu lassen – und er hat sie genützt!
Autor: Dominique Granger
4 min readveröffentlicht am
Es begann als ganz normaler Wettbewerb und endete schließlich mit der Realisierung mehrerer Traumprojekte von sieben Athleten auf der ganzen Welt. Noch besser erwischte es allerdings der große Gewinner des adidas Outdoor-Contests „Claim Freedom", der Deutsche Adrian Mattern.
Ende 2016 machte sich Adrian gemeinsam mit ein paar Freunden und einer Filmcrew auf ins Mekka des Kajaksports: Den Pazifischen Nordwesten der USA – Heimat der beeindruckenden Felsenschlucht Columbia River Gorge, das Land der endlosen Wasserfälle. Ihr Ziel war es, so viele Wasserfälle wie möglich zu finden und mit ihren Kajaks zu erkunden.
Wir haben Adrian getroffen, um mit ihm über dieses faszinierende Abenteuer zu sprechen.
Adrian Mattern auf direktem Weg zu einem Wasserfall in Oregon, USA.

Es geht immer um die richtige Line

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Was war der härteste Teil dieser Challenge?

Physisch gesehen war das Schwierigste der letzte Wasserfall am letzten Tag - der größte, Hamma Hamma Falls. Mental war es mit Sicherheit der Moment, wo sich einer meiner Freunde verletzt hat. Es war hart, den Kopf wieder frei zu bekommen. Ich musste meine mentale Stärke wiederfinden, um mich zurück ins Wildwasser wagen zu können. Eine Verletzung gibt einem immer zu Denken. Das war wahrscheinlich das Schwierigste auf diesem Trip.
Adrian Mattern mit seinem Kayak-Partner in Oregon, USA.

Friendship-Goals

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Wieviele Wasserfälle habt ihr gefunden?

Vielleicht sechs. Das Problem in dieser Gegend ist, dass das Zeitfenster immer sehr begrenzt ist. Der Schnee muss zuerst schmelzen. Am besten ist es, wenn es dann noch regnet, damit der Fluss so viel Wasser wie möglich führt. Nur dann kann man es auch riskieren, Wasserfälle anzupaddeln.
Und genau das war das Ziel. Leider hatten wir nie absolut ideale Bedingungen, weil der Wasserstand immer etwas zu niedrig war. Aber wir suchten weiter und weiter, um das Beste daraus zu machen.
Es war nicht einfach. In meinem Kopf dachte ich die ganze Zeit: ‚Wenn wir dort ankommen, wird alles perfekt sein und wir können loslegen.' Als wir dann tatsächlich ankamen, war es alles andere als perfekt und das Wasser war viel zu niedrig. Wir dachten nur so: ‚Wo sollen wir jetzt hin?'
Deswegen mussten wir uns dann auf die Suche nach unbekannteren Spots machen - zu den Wasserfällen, die für die meisten Kajaker nicht ganz oben auf der Liste stehen. Dort haben wir dann ein paar richtig, richtig coole gefunden. Wir mussten nur ein bisschen gründlicher suchen.
Adrian Mattern mit seinem Kayak auf der Schulter in Oregon, USA.

Die wahren Juwele sind oft nur zu Fuß zu erreichen

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Was nimmst du mit von diesem Trip?

Es waren einige der außergewöhnlichsten Drops meines Lebens dabei. Ich konnte meine Grenzen austesten, mich selbst pushen und vielleicht auch den Sport etwas voranbringen. Außerdem habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllen können. Schon als kleiner Junge wollte ich immer an diesen Ort und jetzt ist der Traum endlich wahr geworden.
Adrian Mattern vor dem Mega-Drop in Oregon, USA.

Adrian Mattern und der beste Augenblick seines Lebens

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Warum hat dich der Ort schon als Kind so angezogen?

Es gibt in der Region einen berühmten Drop und als ich ihn als Kind das erste Mal gesehen habe, dachte ich einfach nur: ‚Ich will dorthin, ich will dorthin.' Alle meine Idole haben dort gelebt oder sind dort aufgewachsen. Als ich dann ankam und alles abgecheckt hatte, wollte ich natürlich zuerst die Basics fahren, aber unbedingt auch unbekannte Spots finden, die Secret-Spots. Es ist einfach nur fantastisch, dass ich die Chance und die Gelegenheit bekam, das alles zu tun!
Adrian Mattern in Action, bei einem fetten Drop in Oregon, USA.

Wow! Was für ein irrer Spot

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Wenn du alle Wasserfälle, die du jemals gemacht hast, bewerten müsstest, wo würdest du dann dieses Abenteuer einordnen?

Es steht ganz weit oben auf meiner Liste, das ist sicher. Wahrscheinlich war es die coolste Challenge in meinem ganzen Leben, auch weil ich mir einen Kindheitstraum erfüllen konnte. Ich habe diese Wasserfälle so oft auf Bildern gesehen. Als ich dann dort war, war es noch schöner und beeindruckender, als ich es mir vorgestellt habe. Wahrscheinlich das beste Abenteuer bisher.
Adrian Mattern mit seinem Kayak durch Weißwasser und Stromschnellen in Oregon, USA.

Adrian voll in seinem Element

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Glaubst du, dass es noch mehr zu entdecken gibt?

Ja, ganz sicher. Egal, ob Russland, China oder Südostasien - man findet dort überall Spots, die noch nie gemacht, oder gefunden wurden. Sobald man an Orten ist, die außerhalb der westlichen Kultur liegen, findet man relativ easy neue Wasserfälle und Spots. Das liegt daran, dass Kajaking dort noch nicht so bekannt ist.
Adrian Mattern aus der Vogelperspektive in seinem Kayak zwischen moosigen Felsen in Oregon, USA.

Eine kurze Ruhephase zwischendurch für Adrian Mattern

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Sogar in Norwegen habe ich erst vor ein paar Wochen einen Drop gemacht, den noch niemand vor mir gewagt hat. Auch wenn man dort bereits seit über 20 Jahren intensiv Kajak fährt, gibt es immer noch so viel zu entdecken. Du musst nur bereit sein für ein richtiges Abenteuer. Wir sind zum Beispiel mit unseren Kajaks 25 km bis zum Fluss gelaufen - also mach dich ready für eine richtige Mission. Dann findest du auch Stellen, die noch niemand kennt oder gefahren ist.

Adrian's neustes Abenteuer

In Bike 2 Boat sucht der Kajaker die Herausforderung vor der eigenen Haustür: Mit dem Rad geht es quer durch die Alpen, von Spot zu Spot, geradewegs ans Limit der eigenen Leidensgrenze.