Emma Aicher carvt während des Trainings für die Skiwettbewerbe 2024 über die Pisten von Saalbach, Österreich, und zeigt dabei ihr Können vor einer malerischen Winterkulisse
© Erich Spiess / Red Bull Content Pool
Ski

Alpine Skirennen: Diese Disziplinen gibt es!

Slalom, Abfahrt, Super-G: Das sind nur 3 der 6 Disziplinen, des Alpinen Ski-Weltcups. Aber wo geht es am rasantesten zu und bei welchen Rennen ist vor allem Technik gefragt? Wir klären auf!
Von: Sebastian Ring
7 min readUpdated on
Alle Skirennläufer:innen haben zwei Bretter unter den Füßen und fahren damit auf einer mit Toren beflaggten Strecke eine steile Piste hinab – aber damit hat es sich schon mit den Gemeinsamkeiten der alpinen Skidisziplinen. Im Weltcup, bei Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen werden inzwischen Rennen in sechs Disziplinen ausgetragen, die man in technische und Speed-Disziplinen aufteilt. Zu ersteren gehören der Slalom und der Riesenslalom, zur zweiten Fraktion die Abfahrt und der Super-G. Weiterhin gibt es die Parallel-Wettbewerbe und die Kombination.
Die Strecke wird bei allen Formaten mit roten und blauen Toren markiert. Außer beim Slalom, wo einzelne Stangen mit Kipptechnik eingesetzt werden, besteht so ein Tor dabei immer aus zwei Stangen mit einer Art Fahne dazwischen. Diese Tore müssen die Rennläufer in einer vorgegebenen Reihenfolge und an der richtigen Seite umfahren, sonst folgt die Disqualifikation.
Alice Robinson fährt während des FIS Alpinen Skiweltcups 2024-2025 in Killington, Vermont, USA am 30. November 2024.

Riesenslalom erfordert perfekte Technik, um schnell zu fahren

© Erich Spiess/Red Bull Content Pool

Franjo Von Allmen aus der Schweiz bei der Herrenabfahrt des FIS Ski Alpin Weltcups auf der Saslong in St. Christina, Italien.

Abfahrtsrennen garantieren Airtime und Aufregung

© Erich Spiess/Red Bull Content Pool

Wir beginnen mit den beiden technischen Disziplinen Slalom und Riesenslalom – und dann werden wir mit jeder Disziplin schneller!

The Glacier Edition

Die Red Bull Glacier Edition mit dem Geschmack von Gletschereis-Himbeere.

Im Dezember 2025 exklusiv auf Amazon erhältlich

Red Bull Glacier Edition - Image
The Glacier Edition Background
01

Der Slalom

Beim Slalom spielt die Technik die Hauptrolle. Er ist die langsamste Disziplin im Skisport, und das hat einen einfachen Grund: Die Tore folgen so kurz aufeinander wie bei keinem anderen Format. Das erfordert häufige Richtungswechsel, sodass die Athlet:innen die Ski nicht einfach laufen lassen können und durch die zahlreichen Kurven gebremst werden. Dennoch ist es eine spektakuläre und spannende Disziplin, wie Zehntausende Zuschauer:innen zum Beispiel beim jährlichen Nachtrennen in Schladming beweisen.
Henrik Kristoffersen während des Skiweltcups in Alta Badia, Italien am 23. Dezember 2024.

Henrik Kristoffersen zeigt in Alta Badia, wie man Slalomschwünge carvt

© Joerg Mitter/Red Bull Content Pool

Merkmale des Slaloms:
  • Die Rennläufer:innen fahren sehr eng an die Stangen heran und schlagen diese mit den Händen oder Schienbeinen weg, um möglichst in der Falllinie zu bleiben.
  • Um dabei das Verletzungsrisiko zu minimieren, werden Kippstangen eingesetzt.
  • Die Fahrer:innen absolvieren bei einem Rennen zwei Läufe an einem Tag; für den zweiten Lauf wird der Kurs anders gesteckt.
  • Für den zweiten Lauf qualifizieren sich nur die besten 30 des ersten Laufs; sie starten dann in umgekehrter Reihenfolge, also der langsamste zuerst.
  • Wer in Summe beider Läufe die schnellste Zeit fährt, ist der Sieger.
  • Die Entfernung von einer Stange zur nächsten darf nicht weniger als sechs Meter und nicht mehr als 13 Meter betragen.
  • Der Höhenunterschied beträgt bei Männern zwischen 180 und 220 Meter, bei den Frauen zwischen 140 und 200 Meter.
  • Das Hanggefälle sollte gewöhnlich zwischen 33 und 45 % liegen.
  • Bekannteste Rennen: Schladming/AUT (Planai), Kitzbühel/AUT (Ganslern)
Lerne den Slalom-Athleten Zrinka Ljutić in dieser Episode von "Winter Heroes" kennen:

17 Min

Zrinka Ljutić

Diese Skifahrerin ist erst die zweite kroatische Frau in der Geschichte, die eine Weltcup-Kristallkugel gewonnen hat.

Deutsch +6

02

Der Riesenslalom

Beim Riesenslalom geht es schon in höherem Tempo den Berg hinunter, da er weniger Tore vorsieht und diese weiter auseinanderliegen als beim Slalom. Dadurch müssen die Fahrer:innen weniger Schwünge machen. Trotzdem ist eine perfekte Fahr- und Kurventechnik von hoher Bedeutung: Gut auf den Kanten stehen und die Schwünge richtig ansetzen ist das A und O, um vorne mitzufahren.
Der Austragungsort des Audi FIS Ski Alpin Weltcups in Val d'Isere, Frankreich, am 14. Dezember 2024

Die Weltcup-Riesenslalom-Strecke in Val d'Isere ist bereit für die Rennen

© Joerg Mitter/Red Bull Content Pool

Merkmale des Riesenslaloms:
  • Die Sportler:innen fahren weniger eng an die Tore heran und stoßen diese, wenn überhaupt, eher mit der Schulter weg statt mit der Hand.
  • Die Tore sind deswegen steifer als im Slalom.
  • Die Fahrer:innen absolvieren bei einem Rennen zwei Läufe an einem Tag; für den zweiten Lauf wird der Kurs anders gesteckt.
  • Für den zweiten Lauf qualifizieren sich nur die besten 30 des ersten Laufs; sie starten dann in umgekehrter Reihenfolge.
  • Wer in Summe beider Läufe die schnellste Zeit fährt, ist der/die Sieger:in.
  • Die Entfernung von einem Tor zum nächsten muss mindestens zehn Meter betragen.
  • Der Höhenunterschied beträgt bei Männern zwischen 250 und 450 Meter, bei den Frauen zwischen 250 und 400 Meter.
  • Ein bestimmtes Hanggefälle ist nicht vorgeschrieben; das Gelände sollte aber wellenförmig und hügelig sein und die Strecke ca. 40 m breit sein.
  • Bekannteste Rennen: Adelboden/SUI (Chuenisbärgli), Alta Badia/ITA (Gran Risa)
Erlebe die Riesenslalomspezialistin Alice Robinson hier:

14 Min

Alice Robinson

Mit ihren explosiven und unvorhersehbaren Abfahrten bringt Alice Robinson Neuseeland im alpinen Skisport auf das Podium.

Deutsch +6

03

Der Super-G

Der Super-G ist eine der jüngeren Disziplinen und ein Hybrid zwischen Abfahrt und Riesenslalom. Das erste Weltcuprennen fand 1982 statt; das Wort ist eine Abkürzung für „Super Giant Slalom“.
Marco Odermatt tritt während des FIS Alpinen Skiweltcups 2024-2025 in Beaver Creek, Colorado, USA am 3. Dezember 2024 auf.

Schweizer Star Marco Odermatt ist ein Super-G-Weltmeister

© Erich Spiess/Red Bull Content Pool

Merkmale des Super-G:
  • Die Fahrer absolvieren nur einen Lauf.
  • Auf der Strecke wird vorher kein Training absolviert, es gibt nur eine Streckenbesichtigung.
  • Die Entfernung von einem Tor zum nächsten muss mindestens 25 Meter betragen.
  • Der Höhenunterschied beträgt bei Männern zwischen 400 und 650 Meter, bei den Frauen zwischen 400 und 600 Meter.
  • Das Gelände sollte wellenförmig und hügelig sein und die Strecke ca. 30 m breit sein.
  • Bekannteste Rennen: Cortina d’Ampezzo/ITA (Olimpia delle Tofane), Beaver Creek/USA (Birds of Prey)
04

Die Abfahrt (Downhill)

Die Abfahrt, auch Downhill genannt, ist für viele die Königsdisziplin im alpinen Skisport. Tatsächlich gehört neben muskelbepackten Oberschenkeln auch wirklich jede Menge Mut dazu, sich, wie am Lauberhorn in Wengen, mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h den Berg hinunterzustürzen. Dazu kommen meterweite Sprünge, welche die Rennen besonders spektakulär machen. Denn wie definiert es die FIS selbst so schön? „Eine Abfahrt wird durch die sechs Komponenten Technik, Mut, Geschwindigkeit, Risiko, physische Kondition und Einschätzungsvermögen bestimmt.“
Cyprien Sarrazin aus Frankreich während des Hahnenkammrennens in Kitzbühel, Österreich, am 17. Januar 2024.

Die berühmte Streif in Österreich ist der wildeste Ritt in der Abfahrt.

© Joerg Mitter/Red Bull Content Pool

Marco Odermatt aus der Schweiz während des Hahnenkammrennens in Kitzbühel, Österreich, am 20. Januar 2024.

Riesige Menschenmengen säumen die Strecke beim größten Skirennen der Welt

© Joerg Mitter/Red Bull Content Pool

Merkmale der Abfahrt:
  • Die Fahrer:innen absolvieren nur einen Lauf.
  • Auf der Strecke wird vorher mindestens ein Training absolviert.
  • Die Entfernung von einem Tor zum nächsten muss mindestens 25 Meter betragen.
  • Der Höhenunterschied beträgt bei Männern zwischen 750 und 1100 Meter, bei den Frauen zwischen 450 und 800 Meter.
  • Die Strecke muss vom Start bis ins Ziel mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten befahren werden können und ca. 30 m breit sein.
  • Bekannteste Rennen: Kitzbühel/AUT (Hahnenkamm/Streif), Wengen/SUI (Lauberhorn), Gröden/ITA (Saslong), Garmisch-Partenkirchen/GER (Kandahar), Bormio/ITA (Pista Stelvio)
05

Die Kombination

Wer ist der/die vielseitigste oder kompletteste Skifahrer:in? Eine spannende Frage, die durch den Kombinationswettbewerb entschieden werden soll. Denn hier ist beides gefragt: Technik und Speed. Bei diesem Format absolvieren die Allrounder zwei Läufe. Der erste ist eine Abfahrt oder ein Super-G – da heißt es also, den Ski laufen zu lassen und sich möglichst mutig eine steile Strecke mit nur wenigen Toren hinabzustürzen. Der zweite Lauf findet dann auf einer Slalom-Strecke statt – eng gesteckt, viele Tore, hier muss die Technik stimmen, um möglichst schnell im Ziel anzukommen. Am Ende entscheidet die Addition der Zeiten beider Läufe über den Sieg.
Lara Colturi tritt während des FIS Alpinen Skiweltcups 2024-2025 in Killington, Vermont, USA am 30. November 2024 auf.

In der Kombi fahren die Skifahrer:innen Slalom und eine weitere Disziplin

© Erich Spiess/Red Bull Content Pool

Merkmale der Kombination:
  • Die Fahrer:innen machen zwei Läufe: Erst auf einer Abfahrts- oder Super-G-Strecke, dann auf einem Slalom-Kurs.
  • Es gelten jeweils die technischen Regeln des Slaloms bzw. von Abfahrt oder Super-G.
  • Die FIS sieht drei Formate vor: die Alpine Kombination, die Klassische Kombination sowie Sonderformen.
  • Bei der Klassischen Kombination ist der Speed-Lauf in jedem Fall eine Abfahrt, bei der Alpinen Kombination wahlweise eine Abfahrt oder ein Super-G.
  • Im Rahmen der Sonderformen sind Wettkämpfe zulässig, die aus Kombinationen von entweder drei oder vier Wettbewerben der Disziplinen Slalom, Riesenslalom, Super-G und Abfahrt bestehen.
  • Die FIS kann sogar Wettkämpfe bewilligen, die einen oder mehrere Bewerbe der vier genannten Skidisziplinen mit Wettkämpfen im Ski Nordisch, Schwimmen oder Segeln kombinieren.
Finde noch mehr über die Kombination heraus, indem du dir die "Winter Heroe"-Episode mit Marcel Hirscher ansiehst:

11 Min

Marcel Hirscher

Der wohl beste Skirennfahrer ist aus dem Ruhestand zurückgekehrt, um das Comeback aller Comebacks zu versuchen.

Englisch +5

06

Der Parallel-Wettbewerb

Alexis Piturault stand bei Parallel-Rennen schon fünfmal auf dem Treppchen.

Alexis Piturault stand bei Parallel-Rennen schon 5 mal auf dem Treppchen.

© Samo Vidic / Red Bull Content Pool

Bei den Parallel-Wettbewerben, die als Parallel-Slalom oder als Parallel-Riesenslalom ausgetragen werden können, duellieren sich die Skifahrer:innen gleichzeitig auf zwei möglichst identischen, nebeneinander liegenden Strecken. Bodengestaltung und Vorbereitung des Schnees sollen dabei so genau wie möglich übereinstimmen, um einen gerechten Wettkampf zu ermöglichen. Dafür sorgt auch die Regelung, dass die Sportler:innen zwei Läufe Athlet:in gegen Athlet:in absolvieren und im zweiten Lauf die Kurse tauschen – tritt Fahrer A also im ersten Lauf auf dem blauen Kurs an, befährt er im zweiten Lauf den roten.
Merkmale der Parallel-Wettbewerbe:
  • Der Höhenunterschied sollte zwischen 80 und 100 Meter betragen.
  • Der Kurs sollte 20 bis 30 Toren haben.
  • Die Laufzeit sollte zwischen 20 und 25 Sekunden liegen.
  • Im Finale treten höchstens 32 Fahrer gegeneinander an. Sind mehr gemeldet, finden vorher Qualifikationsläufe gegen die Uhr statt.
  • Es gilt das K.o.-Format, d. h. der Fahrer mit der schnelleren Gesamtzeit aus beiden Läufen erreicht die nächste Runde.

Teil dieser Story

Winter Heroes

Begleite Elite-Wintersportler:innen - Skifahrer:innen, Snowboarder:innen und Eisläufer:innen - in Bestform.

1 Staffel · 14 Folgen
Alle Folgen ansehen