F1
Von den Junioren zu den Racing Bulls: Arvid Lindblads Weg in die F1
Der jüngste Fahrer des Red Bull Junior Teams wurde als Visa Cash App Racing Bulls-Fahrer für 2026 angekündigt.
Arvid Lindblad, der neue Formel-1-Fahrer von Visa Cash App Racing Bulls, ist, seit er laufen gelernt hat, auf der Überholspur auf dem Weg Richtung Spitze. Das britisch-schwedische Talent saß bereits im Alter von drei Jahren zum ersten Mal hinter einem Lenkrad und wurde 2021, mit 13 Jahren, unter die Fittiche der Talentschmiede des Red Bull Junior Teams genommen.
Als Schützling des ehemaligen Formel-E-Weltmeisters Oliver Rowland kämpfte sich Lindblad durch die Ränge des Kartsports, bevor er mit 15 Jahren in die Junior-Formel aufstieg und den Rekord als jüngster Rennsieger in der FIA Formel-3- und der FIA Formel-2-Meisterschaft aufstellte.
Jetzt, mit nur 18 Jahren, wurde ihm ein Platz an der Seite von Liam Lawson im Team der Visa Cash App Racing Bulls 2026 angeboten. Lies weiter, um zu erfahren, wie Lindblad sich bis in die Formel 1 hochgearbeitet hat.
01
Das 20. Sprössling des Red Bull Junior Teams schafft den Sprung in die F1
Es ist eine große Nachricht für die FIA Formel 1 Weltmeisterschaft 2026 und eine noch größere für Arvid Lindblad: Nach nur einem Jahr in der F2 wird er zusammen mit Liam Lawson das offizielle Fahreraufgebot der Visa Cash App Racing Bulls für das nächste Jahr bilden.
"Arvids rasanter Aufstieg macht ihn zu einem der herausragenden jungen Talente in diesem Sport", meint Alan Permane, Teamchef von Visa Cash App Racing Bulls. "Zusammen bilden er und Lawson ein starkes und dynamisches Gespann, das den Ehrgeiz und den jugendlichen Geist von VCARB verkörpert, während wir in eine transformative neue Ära der Formel 1 eintreten."
2026 wird eine große Herausforderung sein und ich weiß, dass es viel zu lernen gibt, aber ich bin bereit, eng mit dem Team zusammenzuarbeiten und mich ihr zu stellen. Ich kann es kaum erwarten, loszulegen.
Mit gerade einmal 18 Jahren ist Lindblad der 20. Fahrer des Red Bull Junior Teams, der die Spitze der Formel 1 erreicht. Auf dem Weg dorthin hat er seine Schnelligkeit und sein Potenzial bereits unter Beweis gestellt.
"Seit ich mit fünf Jahren mit dieser Reise begonnen habe, war es immer mein Ziel, in der Formel 1 zu fahren, daher ist es ein stolzer Moment, diesen Schritt zu machen", erzählt Lindblad. "Ich bin dem Red Bull Junior Programm und meinem persönlichen Team sehr dankbar für ihre Führung, Betreuung und ihren Glauben; ohne ihre Unterstützung wäre das alles nicht möglich gewesen. 2026 wird eine große Herausforderung sein und ich weiß, dass es viel zu lernen gibt, aber ich bin bereit, eng mit dem Team zusammenzuarbeiten und mich ihr zu stellen. Ich kann es kaum erwarten, loszulegen, es wird ein aufregendes Jahr!"
02
Arvid Lindblads rekordverdächtige frühe Rennkarriere
Das 2007 in London geborene Motorsport-Talent stieg Anfang der 2010er Jahre in den Rennsport ein. Im Alter von drei Jahren begann er mit Motocross, bevor er mit fünf Jahren zum Kartfahren wechselte. Dort wurde das Red Bull Junior Team schnell auf ihn aufmerksam und nahm ihn im Alter von 13 Jahren in das hoch angesehene Programm auf. Als er vom Kart auf ein vollwertiges Auto umstieg, meisterte Lindblad schnell die F4 und wurde bei seinem Debüt in Bahrain im März 2024 im Alter von nur 16 Jahren der jüngste F3-Sprintsieger aller Zeiten.
Ein Doppelsieg auf heimischem Boden in Silverstone in der F3
© Dutch Photo Agency/Red Bull Content Pool
Im selben Jahr gewann er sowohl das Sprint- als auch das Hauptrennen auf dem legendären Silverstone Circuit und holte damit einen Doppelsieg. Im September 2024 gelang Lindblad ein schneller Aufstieg in die noch schnellere F2-Division, als er sich dem hoch angesehenen Campos Racing Team anschloss. Dort wurde er beim Sprint in Jeddah der jüngste Rennsieger in der Geschichte der F2 und holte sich in Barcelona den Titel des zweitjüngsten Polesitters nach Théo Pourchaire. Von da an war es nur natürlich, dass die großen Ligen auf den Plan treten würden.
03
Wie Lindblad Rennen und Teenagerleben unter einen Hut bringt
Obwohl er schon als Kleinkind hinter das Lenkrad gesetzt wurde, war sein Weg in die Formel 1 nach eigenen Angaben nicht immer einfach. Anfangs war seine Mutter nicht davon überzeugt, dass Motorsport eine realistische Berufswahl ist.
"Meine Mutter kommt aus einem sehr akademischen Umfeld. Sie hätte sich nie vorstellen können, dass das möglich ist, deshalb war es am Anfang schwierig", erinnert sich Lindblad. "Irgendwann hat sie sich darauf eingelassen und akzeptiert, dass ich ziemlich gut bin und die Chance habe, es weit zu bringen - und dass wir uns als Familie gegenseitig unterstützen müssen."
Lindblads Mutter stammt aus Indien und sein Vater ist Schwede. Gemeinsam halfen sie dem Teenager Lindblad, die nötige Balance zwischen der Schule und dem Hochleistungssport zu finden. "Ich habe unter der Woche hart gearbeitet, meine Hausaufgaben gemacht und gute Noten bekommen, und an den Wochenenden durfte ich Rennen fahren", erzählt er weiter. "Wir haben einen guten Kompromiss gefunden."
Er brachte Rennen und Studium unter einen Hut, jetzt ist er im F1-Modus
© Dutch Photo Agency/Red Bull Content Pool
Lindblad konzentriert sich jetzt zwar ganz auf den Rennsport, aber noch bis 2024 arbeitete er daran, eine Balance zwischen diesem und seiner Ausbildung zu finden. "Ich arbeite auf mein Abitur hin", sagte er zu dieser Zeit. "Ich genieße die Schulzeit sehr. Wir machen unser eigenes Ding, aber etwas zu haben, das mich vom Rennsport ablenkt, ist der Schlüssel, um die richtige Balance zu finden."
Sich auf etwas zu konzentrieren, das nichts mit dem Sport zu tun hat, ist eine willkommene Abwechslung. "Es ist nicht stressig und lenkt nicht von den Rennen ab", hält er fest. "An freien Tagen, an denen ich nichts zu tun habe, geht es darum, einen Ausgleich zu schaffen und mich von den Rennen abzulenken. Wie wir alle wissen, kann es manchmal sehr überwältigend werden, also ist es gut, eine Pause zu haben. Ich arbeite also auf meine Abiturprüfungen hin. Ich werde nur zwei machen - Mathe und Chemie."
Da eine Spitzenkarriere in Hochgeschwindigkeitskurven kurz bevorsteht, sind dies definitiv die besten Fächer.
04
Die Red Bull Racing-Legende, die Arvid Lindblad inspirierte
Schon bevor er in die Formel 1 berufen wurde, hatte Lindblad die Serie im Visier. Er erinnert sich daran, dass die Formel 1 im Fernsehen lief, als er aufwuchs, und wie die meisten jungen Rennfahrer hat er immer davon geträumt, in der Königsklasse mitzufahren. Die Inspiration kam jedoch, als er eine Legende des Sports persönlich traf.
"Ich war beim Red Bull Racing-Showrun in Houston an der Seite von David Coulthard, was ziemlich cool war", erzählt er. "Ich bin den RB8 gefahren, mit dem er 2012 die Weltmeisterschaft gewonnen hat. Das ist schon cool genug, aber das ist das Auto, das ich immer im Fernsehen gesehen habe, als ich mich in den Sport verliebt habe, und ich hätte nie gedacht, dass ich einmal die Gelegenheit bekommen würde, es zu fahren. Das war so cool und es mit dem Red Bull Team in Houston zu tun, war großartig."
Was seine Ambitionen angeht, so will er Coulthards Höchstleistungen erreichen und noch mehr: "Ich möchte Weltmeister werden und das am besten mehr als einmal. Es mag arrogant sein, das zu sagen, aber wenn meine Karriere vorbei ist, weiß ich nicht, ob ich glücklich wäre, wenn ich meine Koffer packen würde und nicht einmal einen hätte. Mein Traum ist es, ein mehrfacher Weltmeister zu sein."
05
Mentoren und Konkurrenten, die Lindblad vorantrieben
Im Juniorteam hatte Lindblad Guillaume "Rocky" Rocquelin, den Leiter der Fahrerakademie bei Oracle Red Bull Racing, als Inspiration. Rocky gab Lindblad in seinen jungen Jahren sogar Hausaufgaben auf. "Er versucht wirklich, alles abzudecken, worüber ein Rennfahrer nachdenken muss", sagt Lindblad. "Rocky verfügt über ein riesiges Spektrum an Wissen und Erfahrung. Von ihm lernen zu können, ist ein großer Vorteil, denn sein Wissenspool ist wohl einer der größten im Motorsport."
Der Rennfahrer und Trainer Oliver Rowland ist ein weiterer wichtiger Mentor: "Ollie war so wichtig für meine Karriere. Ohne ihn wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Wir haben angefangen zusammenzuarbeiten, als ich sieben Jahre alt war. Damals fuhr er in der World Series, also war er auf seinem eigenen Karriereweg zur Formel 1, ähnlich wie ich jetzt. 2017 fuhren ich, Ollie und mein Mechaniker mit einem Van und einem kleinen Zelt überall hin. So fing es an und wuchs einfach. Ich habe mit ihm die britische Meisterschaft gewonnen und bin dann nach Europa gefahren. Jeden Tag, an dem ich Rennen fuhr, habe ich ihm geschrieben, wie es läuft.
Der Formel-E-Champion Oliver Rowland ist schon lange an Lindblads Seite
© Dutch Photo Agency/Red Bull Content Pool
Lindblad hat auch seine Lieblingsrivalen: "'Nemesis' ist vielleicht ein großes Wort", aber er nannte den F3-Fahrer Freddie Slater, als sie noch jünger waren, ebenso wie Kimi Antonelli, den Mercedes-Fahrer, mit dem Lindblad jetzt in der Formel 1 wieder zusammenstoßen wird.
"Er ist jemand, mit dem ich im Kartsport gefahren bin, seit wir etwa 11 Jahre alt waren", erzählt Lindblad über Antonelli. "Ich respektiere ihn wirklich. Ich denke, er ist wirklich talentiert und verdient die Chancen, die ihm gegeben wurden. Ich glaube, dass einige unserer Kämpfe über die Jahre hinweg zu den schönsten gehörten. Ich sage es oft, aber ich glaube, er ist der Typ, gegen den ich alles geben musste, 100 Prozent, um ihn zu schlagen. Er ist definitiv derjenige, der mich am meisten gepusht hat."
06
Wie sich Lindblad auf die F1 vorbereitet
Natürlich erfordert das Fahren in der Formel 1 mehr als nur eine bestimmte Einstellung. Es ist ein bekanntlich zermürbender Sport, bei dem die Fahrer mit enormen Kräften im Auto kämpfen und eine große Menge an Flüssigkeit verlieren. Inzwischen ist Lindblad bereit dafür.
Lindblad hat bereits hart gearbeitet, um für die F1 in Form zu kommen
© Dutch Photo Agency/Red Bull Content Pool
"Ich habe einen Trainer und wir machen viel Ausdauertraining und Krafttraining", sagt er. "Beides ist super wichtig. Vor allem für den Nacken, denn die G-Kräfte in einem F1-Auto sind wirklich wahnsinnig. Die Rennen in der Formel 1 dauern bis zu zwei Stunden und im Cockpit kann es irrsinnig heiß werden, deshalb musst du stark und generell sehr fit sein."
Welcher Karriere würde er gerne nacheifern, während er sich auf den Einstieg in die Formel 1 vorbereitet? "Lewis Hamilton. Auch wenn das hier bei Red Bull nicht die politisch korrekteste Antwort ist. Er ist Engländer und ein farbiger Mann, also fand ich ihn irgendwie sympathisch. Und er war wirklich schnell und wirklich beeindruckend. Er war der Mann, dem ich die Daumen gedrückt habe, seit ich angefangen habe, Rennen zu schauen."
Teil dieser Story