Die besten Superhelden-Spiele fernab von Marvel und DC, die ihr unbedingt gespielt haben solltet
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8 Superhelden-Spiele die ihr nicht gespielt habt, aber unbedingt solltet

Avengers Endgame ist in aller Munde. Hier sind 8 Superhelden-Games, die ihr noch nicht gespielt habt, aber unbedingt kennen solltet.
Autor: Philipp Briel
8 min readveröffentlicht am
Seit den 1930er Jahren erfreuen sich Superhelden unglaublicher Beliebtheit. Immerhin geben uns die, meist mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Charaktere ein Gefühl der Sicherheit. Edle Figuren, die meist ihr Leben für die Menschheit riskieren und eine hohe Moral an den Tag legen. Die Faszination von Superhelden ist bis heute ungebrochen. Gerade flimmert mit Avengers Endgame die vielleicht größte Verfilmung der Marvel-Helden über die Kinoleinwand. Captain America, Spider-Man oder die DC-Kollegen wie Batman und Superman kennt jeder. Egal ob im Comic, Kino oder als Videospiel.
Aber es gibt auch Spiele mit Superkräften, die nicht auf den bekannten Marken oder Charakteren basieren und euch trotzdem an den Bildschirm fesseln. Hier sind 8 Superhelden-Games, die ihr vielleicht nicht gespielt habt, aber unbedingt kennen solltet.

Sunset Overdrive

Im vergangenen Jahr hat Entwickler Insomniac Games mit Marvel’s Spider-Man eines der besten Superhelden-Games aller Zeiten abgeliefert. Doch der PS4-exklusive Auftritt von Peter Parker war nicht das erste Spiel um einen übermenschlichen Helden, den das Studio abgeliefert hat. Bereits 2014 erschien Sunset Overdrive für die Xbox One, das erst vor kurzem seinen Weg auf den PC fand.
Sunset Overdrive ist ein einzigartiges Spiel, das Spielelemente von Klassikern wie Jet Set Radio mit einer Superhelden-Mechanik, Energy Drinks, Zombies und abgedrehten Waffen mischt. Das Ergebnis ist eine quietschbunte Spielspaßgranate, die es in sich hat. Im Spiel verschlägt es euch im Jahr 2027 in die Metropole Sunset City, die ihr vor den einfallenden Mutanten schützen müsst. Die haben nämlich zu viel des Energy Drinks Overcharge Delirium XT gesüffelt und sind dann kurzerhand durchgedreht.
Das Besondere an Sunset Overdrive ist, neben dem genialen Gameplay, der abgedrehte Humor, der bei euch im Sekundentakt für Lacher sorgen wird. Das Spiel macht sich über alles und jeden lustig, während ihr über Rails grindet und den Mutanten mit abgedrehten Waffen den Garaus macht. Es gibt sogar eine Waffe, die Vinyl-Schallplatten abfeuert oder eine Gießkanne, die giftsprühende Maskottchen platziert. Sunset Overdrive ist vor allem Eines: Jede Menge abgedrehter Spaß.

InFamous: Second Son

Aus demselben Jahr, allerdings exklusiv für die PlayStation 4, stammt InFamous: Second Son. Der erste PS4-Ableger der coolen Super- beziehungsweise Antihelden-Reihe von Sucker Punch, der die Serie in ganz neue Bahnen lenkt. Neuer Held, neue Welt, neues Gameplay. In Infamous: Second Son steuert ihr Delsin Rowe, ein Amerikaner indianischer Abstammung, der eher zufällig zum Helden wird. Als ein Gefangenentransporter voller Mutanten verunfallt, stellt der aufmüpfige Teenager fest, dass auch er ein Mutant ist und über besondere Kräfte verfügt. So nimmt das Abenteuer seinen Lauf, denn die Organisation D.U.P ist bereits im Anmarsch, um die Conduits genannten Mutanten aufzuhalten.
Also macht ihr euch mit eurem Bruder auf den Weg nach Seattle, um Brooke Augustine, die Anführerin des D.U.P, und ihre Organisation aufzuhalten. In InFamous: Second Son liegt es an euch, ob ihr gut oder böse sein wollt. Das Spiel wartet mit einem umfangreichen Moral-System auf, in dem jede eurer Entscheidungen Konsequenzen hat. Je nachdem, wie ihr in den Aufgaben der offenen Welt vorgeht, hat das Auswirkungen auf euer Karma. Für gute Taten schaltet ihr dann ganz andere Fähigkeiten frei, als wenn ihr mordend und brandschatzend durch Seattle zieht.
Im Spiel stehen euch zahlreiche coole Superkräfte zur Verfügung. Delsin ist in der Lage, sich in Rauch aufzulösen und so durch Zäune und andere Absperrungen zu gelangen. Dank Neon-Sprint erklimmt ihr Häuserwände im Stile des DC-Helden The Flash, während euch später sogar in die Luft katapultieren dürft. Die Kombination aus diesen coolen Superkräften, spannender Story und einer mit etlichen Details gespickten Open-World macht Infamous: Second Son zu einem absoluten Pflichttitel auf der PlayStation 4.

InFamous: First Light

Wer nach Second Son nicht genug von der InFamous-Welt bekommen kann, sollte sich unbedingt die Standalone-Erweiterung First Light anschauen. Diese rückt mit Abigail Walker, besser bekannt als Fetch einen der spannendsten Charaktere des Hauptspiels ins Zentrum der Geschehnisse. Tatsächlich entpuppte sich die Punkerin mit den lila Haaren als erstaunlich starke Figur.
Kenner des Hauptspiels werden sich in InFamous: First Light sofort zurechtfinden, da Steuerung und Spielwelt weitestgehend gleich geblieben sind. Glücklicherweise hebt sich das Add-on allerdings spielerisch von Second Son ab. Obwohl sich der Titel nur auf das Neon-Fähigkeitenset und damit vor allem auf äußerst schnelle Bewegungen konzentriert, hat es das Abenteuer von Fetch mächtig in sich. Die deutlich kürzere Spielzeit macht das Game durch eine starke Protagonistin und das abwechslungsreiche Missionsdesign locker wieder wett.

Viewtiful Joe

Viewtiful Joe und sein nicht minder gelungener Nachfolger sind absoluter Kult. Trotzdem haben vermutlich viele westliche Spieler die knallbunten und abdrehten Abenteuer vermutlich nie zu Gesicht bekommen. Den Anfang fand die Reihe bereits im Jahr 2003 auf dem Gamecube, später folgte eine Umsetzung für die PlayStation 2.
Protagonist Joe wird bei einem Kinobesuch mit der Entführung seiner Freundin konfrontiert und kurzerhand in den Superhelden-Streifen hineingesogen. Mit seinem Alter-Ego Viewtiful Joe macht sich der Nerd auf die Suche nach seiner Freundin und findet heraus, dass die Bösewichte des Films die reale Welt erobern wollen, was es für einen echten Helden natürlich zu verhindern gilt.
Das Game besticht vor allem durch seinen einzigartigen Grafikstil, der japanische Anime mit einer Celluloid-Optik kombiniert. Dass Joes Kostüm ziemlich stark an die Outfits der Power Rangers erinnert, ist dabei kein Zufall. Doch auch spielerisch hat Viewtiful Joe einiges auf dem Kasten. In klassischer Plattformer-Manier prügelt und springt ihr durch zweidimensionale Level, allerdings ist Joe in der Lage, mit seiner VFX-Uhr die Zeit zu manipulieren. Das sorgt nicht nur für einige besonders coole Grafikeffekte, sondern erweist sich auch im Kampf als äußerst nützlich.
Zeitlupe, Zeitraffer und Zeit-Zoom sind in diesem ziemlich knackigen Game auch zwingend notwendig, um zu bestehen. Eines der besten und witzigsten Actiongames der vorangegangenen Konsolengeneration, das auch heute nichts von seinem Charme eingebüßt hat.

Scribblenauts Unmasked

Bereits der Untertitel von Scribblenauts Unmasked, „A DC Comics Adventure“ verrät, wohin die Reise geht. Für diesen Ableger verbündet sich Serienheld Maxwell mit Batman, Superman und dem Rest der Justice League, um die Ordnung im DC-Comics-Universum wiederherzustellen.
Das ursprünglich bereits 2013 erschienene Puzzlespiel ist seit letztem Jahr auch für alle aktuellen Konsolen erhältlich und überzeugt mit einem einzigartigen Gameplay. Serientypisch dreht sich in Scribblenauts Unmasked alles um die Macht der Worte. Immerhin ist Maxwell in der Lage, alles was er auf seinem Schreibblock verzeichnet zu materialisieren, wodurch es im Spiel zum Leben erweckt wird.
So knobelt ihr euch in diesem Puzzle durch abwechslungsreiche Rätsel und bezwingt mächtige Bosse. Tippt ihr „Batmobil“ auf eure Tastatur, rast Batmans Gefährt heran, um Feinden den Garaus zu machen. Außerdem könnt ihr euch einen Hai zunutze machen, oder mit einem lilafarbenen Triceratops eine Cyborg-Kuh mittels Laser zu Staub zerfallen lassen. Das ist schon cool genug oder?
Obendrauf dürft ihr euren eigenen Helden zusammenschustern und mit allem, was im DC-Universum Rang und Namen hat quatschen oder euch am Batcomputer umfassendes Hintergrundwissen aneignen. Scribblenauts Unmasked ist ein relativ leichtes Spiel, mit dem allerdings nicht nur jüngere Spieler eine Menge Spaß haben werden. Eine gelungene und spaßige Abwechslung zu den übrigen Superhelden-Spielen.

The Wonderful 101

The Wonderful 101 von Platinum Games erschien exklusiv für Nintendo Wii U. Ihr Händchen für Superhelden-Games haben die Macher bereits mit Viewtiful Joe eindrucksvoll unter Beweis gestellt und auch dieser Titel geht in eine ähnliche Richtung. Statt euch aber nur in den Anzug von einem Superhelden zu stecken, steuert ihr 101 Helden aus einer isometrischen Perspektive. Gleichzeitig, versteht sich.
Das Ergebnis ist ein geniales und stellenweise aberwitziges Action-Adventure mit dem Wuselfaktor eines Pikmin und den genialen Ideen der Bayonetta-Macher, das seicht anfängt und in einem furiosen Finale gipfelt. In The Wonderful 101 geben sich packende Kämpfe und taktische Bossights die Klinke in der Hand. Die Fähigkeiten all eurer Helden wollen bedacht und kombiniert werden, um die Welt zu retten. Durch das Zeichnen auf dem Touchscreen des Wii U-Gamepads erschafft ihr riesige Waffen, mit denen ihr euren Feinden mächtig einheizt. Allerdings werden die Waffen und Gadgets auch zum Lösen der teils klugen Rätsel benötigt. Ein äußerst charmantes und gut durchdachtes Superhelden-Abenteuer der etwas anderen Art.

Megaton Rainfall

Wer schon immer davon geträumt hat, selbst zum Superhelden zu mutieren, erhält in Megaton Rainfall die Möglichkeit dazu. Ursprünglich erschien der Titel bereits 2017 für PC und PlayStation 4 und war vollständig als VR-Erfahrung konzipiert. Im vergangenen Jahr folgte die Umsetzung für Xbox One und Nintendo Switch, die allerdings mangels VR-Support hinter den anderen Versionen zurückbleiben.
Megaton Rainfall macht zwar auf allen Plattformen Laune, aber die wirkliche Faszination entfaltet das Game erst mit einer VR-Brille auf dem Kopf. Warum das so ist, wird bei einem Blick auf das Gameplay deutlich: Aus der Ego-Perspektive müsst ihr die Welt vor einer Alien-Invasion beschützen.
Ihr fliegt durch eine riesige, offene Stadt und müsst dabei Alien-Technologie zerstören. Allerdings müsst ihr aufpassen, denn verfehlen eure Energieschüsse das Ziel, hat das mitunter zahlreiche Menschenopfer zur Folge – das kommt auf dem Superhelden-Abschlusszeugnis definitiv nicht gut an.
Aus technischer Sicht und in puncto Abwechslung wäre bei Megaton Rainfall zwar deutlich mehr drin gewesen, allerdings ist das Gefühl, als Superheld durch die Lüfte zu fliegen und der Menschheit einen Dienst zu erweisen, schlicht großartig. In Windeseile katapultiert ihr euch vom Boden des atlantischen Ozeans aus der Erdumlaufbahn und könnt sogar das Sonnensystem hinter euch lassen, um anderen Planeten auf der Suche nach neuen Missionen einen Besuch abzustatten. Trotz etwas monotonem Missionsdesign und spät nachladender Texturen ist Megaton Rainfall eine spaßige Superhelden-Simulation, die euch zu Superman werden lässt.

Control

Auf dem Papier ist Control eigentlich kein Superhelden-Spiel, sondern vielmehr ein klassischer Third-Person-Shooter mit Mystery- und Agenten-Thriller-Einschlag. Protagonistin Jesse Faden verfügt allerdings über übernatürliche Fähigkeiten, die die Heldin schweben oder Feinde temporär übernehmen lassen oder die Fähigkeit zur Telekinese, dank der ihr kurzerhand Teile aus der Umgebung herausreißt und als wuchtige Wurfgeschosse auf eure Feinde schleudert.
Schweben, ballern, und mit Aktenschränken werfen – Das erinnert doch schon recht stark an einen Superhelden oder? In Kombination mit der spannenden Story und dem Metroidvania-Ansatz ergibt sich so ein einzigartiges Spielgefühl voller mysteriöser Momente, das ihr gespielt haben solltet.