Puerto Escondido – der Spot
Einst ein ruhiges Fischerdorf ist Puerto Escondido heute ein wahres Surf-Mekka – vor allem für Pro-Surfer und solche, die es werden wollen. Seit ihrer Entdeckung 1959 hat die Mexican Pipe, wie die Welle in Anlehnung an ihre große hawaiianische Schwester Pipeline genannt wird, so mancher Surf-Karriere zum Durchbruch verholfen. Der Kalifornier Brian Conley zum Beispiel hat eine dreiteilige Video-Reihe einzig und allein aus dem Innern der Mex Pipe heraus gefilmt. Neben dem Hardcore Veganer Conley, der außer Nüssen und Trockenobst kaum etwas isst, nutzen auch Greg Long, Ian Walsh und Gabriel Villaran jede Gelegenheit die Welle am Playa Zicatela zu surfen.
Doch Puerto Escondido ist nicht nur wegen des hohe Pro-Surfer Aufkommens in den Herbstmonaten besonders. Die Mex Pipe zählt zu den besten Wellen der Welt, weil sie als klassische Beachbreak-Welle größer wird, als sie eigentlich sein dürfte. Bis zu 15 Fuß hält der Strand in Puerto Escondido. Zahlen die außerhalb Hawaiis eigentlich nicht existieren. Doch am Playa Zicatela liegen die Dinge anders: Ein dem Strand vorgelagerte Tiefseegraben lässt die Swells am Playa Zicatela überdimensional anschwellen. Die Folge: Die Mex Pipe liefert Tuben, in Lkw-Größe und ist deshalb eine der meist fotografierten Wellen der Welt.
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So heftig geht es in Puerto Escondido zu
Big-Wave-Surfer Kai Lenny und Co. gehen in "Mexikos Pipeline" Puerto Escondido dorthin, wo es weh tut.
Puerto Escondido – die Hauptsaison
Im Prinzip bricht die Mex Pipe das ganze Jahr über. Von April bis Oktober liefern tropische Wirbelstürme aus dem Südpazifik haushohe Swells, ab November stopfen Dünungen aus Neuseeland etwaige Surflöcher. Trotzdem ist Puerto Escondido surfökonomisch alles andere als eine sichere Anlage. Entgegen des weit verbreiteten Bildes der perfekt brechenden A-Frames neigt Mexikos Pipeline zum Close-Out.
Aus der kalten Hose heraus einen der klassischen Magazinshots nachzustellen, kann man daher vergessen. Doch wie an jedem Beachbreak brechen die Wellen auch in Zicatela mal hier und mal da. Die Hoffnung auf die nächste perfekte Schulter stirbt daher auch in Mexiko zuletzt. Bevor man sich in Puerto Escondido ins Line-Up wagt, sollte man sein Können allerdings ganz genau gegen die jeweilige Wellengröße abwägen und sich im Zweifel immer für sich selbst und das Leben entscheiden. Oft wird der Weekend-Warrior in den benachbarten Linken von La Punta ohnehin glücklicher – zumal Onshore in Zicatela Offshore in La Punta bedeutet.
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Puerto Escondido's biggest swell of the summer
Puerto Escondido, AKA The Mexican Pipeline, had a maxing swell in the last week of July, and local filmmaker Edwin Morales was there to capture all the big barrels and even bigger carnage.
Puerto Escondido – das perfekte Reise-Kit
Insektenschutzmittel darf beim Trip nach Puerto Escondido unter keinen Umständen fehlen. Auch ein Moskitonetz ist eine gute Investition. Ein Bonus ist, dass man seinen Neo bei der Reise in den südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca getrost zuhause lassen kann. Die Kehrseite: Puerto Escondido verlangt für gewöhnlich nach der doppelten Anzahl an länglich spitzen Brettern – im Surfersprech Gun genannt.
Eine Woche in Puerto Escondido ohne gebrochenes Brett zu überstehen ist in etwa so wahrscheinlich, wie die Nachricht, dass Ross Clarke-Jones seinen Porsche verkauft hat. Kurzum: Es wird nicht passieren. Also: Double up und bring lieber ein Brett zu viel mit nach Puerto Escondido. Ach und bring in jedem Fall deine „cojones“ und deinen Verstand mit. In Sachen Angstpotenzial und Konsequenz steht die Mex Pipe ihrer hawaiianischen Schwester in nichts nach.
Puerto Escondido – Kurioses
Zwar sind die Zeiten vorbei, in denen Polizisten die schlimmsten Gangster in Puerto Escondido waren, doch besonders sicher ist der Ort auch heute nicht. Berichte über Touristen, die am Strand und auf der Straße ausgeraubt werden, liest man in Puerto Escondido beinahe täglich. Ganz einfach weil Leichtsinn und Unachtsamkeit in einer Region, die trotz Surf- und Strandtourismus an Armut leidet, oft bestraft wird. Das soll nicht heißen, selbst schuld, aber wer trotz der Hinweise auf allen einschlägigen websites meint, nachts alleine am Strand von Zicatela die Sterne gucken zu müssen, der fordert sein Glück doch sehr heraus.