Das Laufen trainiert auch dein Gehirn
© Getty; Grivina
Fitness

Das passiert mit deinem Gehirn, während du läufst

Neurowissenschaftler Ben Martynoga erklärt dir, wie das Lauftraining deinen Geist und deinen Körper positiv beeinflusst – auch beim Wings for Life World Run!
Von: Tom Ward
4 min readUpdated on
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Wir alle haben uns diese eine Frage schon einmal gestellt: Was passiert in unserem Gehirn, während wir Woche für Woche unser Lauftraining absolvieren?

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Um diese Frage zu beantworten, haben wir uns nach Paris aufgemacht und mit Neurowissenschaftler Ben Martynoga gesprochen. Er weiß, dass das Laufen nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist in Schwung bringt.
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Das Laufen regt die Ausschüttung von Endorphinen an

„Es ist ganz natürlich, sich während des Laufens müde zu fühlen. Wenn du aber weitermachst, kannst du zu dem Punkt kommen, an dem dein Körper Endorphine und Endocannabinoide ausschüttet“, erklärt Ben. „Der Körper entwickelt in gewisser Weise seine eigenen Drogen, die physisch natürlich nicht süchtig machen. Sie sorgen nur für ein Hochgefühl und machen das Laufen zu etwas Schönem.“
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Dein Gehirn schrumpft, während du läufst

„Studien belegen, dass das Gehirn von Ultra-Marathon-Läufern nach einem Lauf um bis zu 6% schrumpfen kann – auch wenn die Gehirnzellen einige Monate später wieder zurückkommen. Es ist naheliegend, dass eine körperliche Anstrengung auch anstrengend fürs Gehirn ist; immerhin verwendet das Hirn bis zu 20% der Kalorien deines Körpers.“
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Der Stress sitzt nicht nur in deinem Kopf

„Wenn du in einem stressigen Arbeitstag steckst, dann beansprucht dieser deinen gesamten Körper. Der Hypothalamus sendet die entsprechenden Signale, wodurch dein Körper Adrenalin und Cortisol ausschüttet, um dich durch diese Phase hindurch zu bringen. Dein Puls steigt, deine Pupillen erweitern sich, und auch dein Blutdruck und deine Atmung werden schneller. Für die Präsentation, die du machen musst, wird das nicht viel bringen. Schaffst du es aber, diesen Zustand bewusst zu erkennen, kannst du etwas Produktiveres damit anstellen – etwa Laufen gehen.“
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Du wurdest zum Laufen geboren

„Wenn man die Entwicklung der Menschheit näher betrachtet, dann wird klar, dass der Körper laufen will. Und immerhin bietet sich damit eine großartige Möglichkeit, die Kontrolle über deine mentalen Fähigkeiten zurückzuerlangen. Das Laufen hilft dir erwiesenermaßen dabei, deine Aufmerksamkeit dorthin lenken zu können, wo du sie brauchst, Ablenkungen auszuschalten und kognitive Probleme zu lösen.“
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Das Laufen wirkt meditativ

„Durch das Laufen entsteht eine Art meditativer Zustand. Du konzentrierst dich auf deine Atmung, auf deine Füße und auf deine Umgebung. Wenn du Glück hast, kommst du dabei in einen Flow-Zustand, in dem du all deine Alltagssorgen vergisst.“
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Das Gehirn produziert Chemikalien, die dich das Leiden vergessen lassen

„Diese Chemikalien versetzen dich in eine Art Euphorie, die dich bis ans Ende bringen soll. Viele Leute erzählen davon, dass sie die Hölle eines langen Laufes schnell vergessen und sich danach nur mehr an die positiven Dinge erinnern können – diese Chemikalien könnten der Grund dafür sein. Psychologisch gesehen geben wir positiven Erinnerungen aber generell mehr Gewicht als negativen.“
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Das Laufen stärkt dein Gedächtnis

„Einige Effekte – etwa die gesteigerte Aufmerksamkeit oder das verbesserte Gedächtnis – wirken auch nach dem Training. Zwar fällt dein Körper danach in einen Zustand der Entspannung, aber wir glauben, dass diese Entwicklungen kumulativ, also über einen größeren Zeitraum hinweg vonstattengehen. Es gibt Beweise, dass regelmäßiges Training über mehrere Monate hinweg den Hippocampus vergrößert und das geht einher mit Verbesserungen von bestimmten Gedächtnisfunktionen.“
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Je nachlässiger dein Körper, desto nachlässiger dein Gehirn

„Den ganzen Tag herumzusitzen, ist gefährlich. Es ist nicht nur schlecht für deinen Körper, sondern auch für deinen mentalen Zustand. Es muss nicht extrem sein, aber aktiv zu sein, trägt viel zu deinem Wohlbefinden und deiner Gesundheit bei – und das schon mit wenig Aufwand.“
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Doch der erste Schritt ist der schwerste….

„Es braucht jede Menge Überwindungskraft, um anzufangen. Ein Teil davon ist die bewusste Entscheidung, den Schritt zu gehen und unmittelbare Bedürfnisse auszuschließen.“ Ben meint, dass das zu einem kleinen Konflikt in deinem Gehirn führt, er fügt aber hinzu, dass, wenn du deinen inneren Schweinehund überwindest, „du es nicht bereuen wirst“.