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Comeback des Jahres: Emil Johansson bereit für Red Bull Rampage
Nach seiner Verletzungspause kehrt Emil Johansson zurück in den Sattel und stellt sich am 18. Oktober bei der Red Bull Rampage in Utah dem härtesten MTB-Contest der Welt!
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Neue Wege, neue Lines
Der schwedische Slopestyle-König Emil Johansson ist einer von 18 männlichen Rider, die sich für Red Bull Rampage 2025 qualifiziert haben. Für ihn bedeutet das ein radikaler Szenenwechsel: Statt perfekt geshapeter Slopestyle-Kurse wartet die ungezähmte, staubtrockene Wildnis von Utah – mit steilen Felswänden, tiefen Abgründen und Lines, die Mut und Präzision fordern. Mit 14 Crankworx-Titeln hat sich Johansson längst als Slopestyle-Legende verewigt – doch Rampage spielt in einer völlig anderen Liga.
Bei der Red Bull Rampage bauen die Rider ihre eigene Line in den Berg und fahren sie anschließend hinunter – ohne Absperrungen und meist ohne Spielraum für Fehler. Lose Steine, gewaltige Drops und das extreme, abgelegene Terrain machen das Event gnadenlos. Johansson gibt zu: "Bei Red Bull Rampage habe ich im Moment definitiv mehr Schmetterlinge im Bauch, wenn man bedenkt, wo ich in meiner Karriere stehe. Ich habe mehr als 15 Crankworx Slopestyle-Starts hinter mir, aber erst zwei Red Bull Rampage-Starts. Dieses Event ist aufregend und ich habe das Gefühl, dass ich mich jedes Mal weiterentwickle, wenn ich antrete."
Schalte ein, wenn Johansson und die Freeride-Elite der Männer am Sonntag, den 19. Oktober um 10.30 Uhr MT (16.30 Uhr UTC / 18.30 Uhr MESZ) auf Red Bull TV die Wüste von Utah in Angriff nehmen - das Finale der Frauen wird am Freitag, den 17. Oktober zur gleichen Zeit ausgestrahlt.
Die wichtigsten Fakten über Red Bull Rampage
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Johanssons drittes Mal bei der Red Bull Rampage
Er war schon zweimal hier - 2019 und 2023 - sein erster Run wurde als "Rookie's Run für die Geschichtsbücher" bezeichnet und seine Leistung vier Jahre später mit dem "Best Style"-Award ausgezeichnet. Trotz seiner beeindruckenden Freeride-Karriere hatte Johansson nur geringe Erwartungen: "Ich hatte keine wirklichen Erwartungen vor diesem Jahr, da ich nicht wusste, wie das Gelände aussieht. Ich war also ziemlich entspannt, bevor es losging."
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Der Rookie-Run von Emil Johansson bei Red Bull Rampage 2019
Erlebe den Rookie-Run für die Geschichtsbücher von Emil Johansson bei Red Bull Rampage 2019.
Seit 2019 hat er vor allem an Selbstvertrauen und Perspektive gewonnen: Damals war er ein Neuling mit großen Augen, jetzt kann er das Event strategischer angehen: "Seit meinem ersten Mal hier ist viel passiert. Damals war ich ein Schwamm - ich war hier, um alle Informationen und Erfahrungen aufzusaugen, die ich bekommen konnte -- ich war hier, um zu lernen. Heute kann ich deshalb ganz anders an den Wettkampf herangehen."
Seit meinem ersten Mal hier ist viel passiert. Heute kann ich deshalb ganz anders an den Wettkampf herangehen.
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Vom Rückschlag zum Comeback
Aufgrund von sich überschneidenden Wettkämpfen und Verletzungen hat Johansson bisher "nur" zwei Starts in der Wüste von Utah absolviert. Im Jahr 2025, sechs Jahre nach seinem Debüt, kehrt er nun zurück, reich an Erfahrungen und endlich verletzungsfrei.
Er lässt zwei Jahre Verletzungschaos Revue passieren – Knochenbrüche, OPs, Reha: "An manchen Tagen war es schwer, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen, aber man muss einfach weitermachen und plötzlich ist man am anderen Ende. Riden ist das, was ich am liebsten tue, und deswegen ist es die Arbeit und Mühe wert."
Im August legte er zum ersten Mal seit zwei Jahren einen kompletten Slopestyle-Contestlauf hin - und gewann! "Red Bull Joyride zu gewinnen fühlt sich nach den letzten zwei Jahren unglaublich an, aber mein Ziel war es immer, wieder an die Spitze zu kommen. Der Plan war, bei Crankworx Australia im Mai wieder dabei zu sein, aber dann bin ich gestürzt und habe mir Rippen und das Schlüsselbein gebrochen. Das hat meine Erwartungen für Whistler etwas heruntergeschraubt, deshalb war der Sieg natürlich unglaublich schön."
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Mehr als nur ein Slopestyle-Athlet
Obwohl Slopestyle einen großen Teil von Johanssons Wettbewerbsidentität ausmacht, betont er, dass Freeriden genauso wichtig ist. "Biken ist so viel mehr als nur Slopestyle, und Freeride-Events haben ihre ganz eigene Faszination. Die Herausforderung und die vielen neuen Dinge, die ich dabei lerne, machen mir im Moment einfach mehr Spaß."
Die makellos geshapten Features des Slopestyle stehen im starken Kontrast zum rohen, ungezähmten Gelände der Rampage -- eine Challenge, die Johansson bewusst sucht.
Die Freude am Wettbewerb besteht darin, etwas Unfahrbares fahrbar zu machen - und zwar so gut wie möglich.
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Was du von seinem Lauf erwarten kannst
Johansson will alles vereinen: massive Drops, technische Sektionen und mutige Tricks – in einer Line, die gleichzeitig kraftvoll und flüssig wirkt. Gemeinsam mit seinem schwedischen Team hat er dafür nur acht Tage Zeit, um die Strecke ausschließlich von Hand zu formen – Elektrowerkzeuge sind bei der Rampage verboten.
Er ist realistisch, was den Erfolg angeht. "Wenn ich einen Top-to-Bottom-Run schaffe und die Line baue, die ich will, ist das schon ein Sieg. Wenn ich dann auch noch einen Lauf hinbekomme, wäre das der Hammer. ... Der Spaß am Wettbewerb besteht aber darin, etwas Unfahrbares fahrbar zu machen - und das so gut wie möglich."
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