F1
Formel 1: Alles, was du über die neue Saison wissen musst
10 Teams, 20 Fahrer, 23 Rennen in 20 Ländern - und all das mit dem Ziel, die Nummer eins der höchsten Motorsport-Kategorie der Welt zu werden. Bereite dich auf die neue F1-Saison 2023 vor!
Die Formel 1 kehrt dieses Wochenende mit einem großen Knall zurück! Schon am 5. März ist es soweit, dann geht der Große Preis von Bahrain als Saison-Opener endlich über die Bühne -- und setzt den Entwicklungsschritt, der mit den neuen Autos 2022 gemacht wurde, konsequent fort.
Verglichen mit dem letzten Jahr, in dem die größte Modifikation des Regelwerks seit vier Dekaden umgesetzt wurde, gibt es in der kommenden Saison nur marginale Veränderungen der Maschinen, dennoch erwarten uns einige glänzende Neuheiten, auf die wir uns 2023 freuen dürfen. Wir bekommen neue Rennen, eine Verdoppelung des Sprint-Konzepts, klassische Renn-Locations, die zurückkehren werden, und drei vielversprechende Rookies, deren Performance wir ganz genau unter die Lupe nehmen werden.
Das Feld wird ein weiteres Mal auf die Jagd nach dem Oracle Red Bull Racing-Star Max Verstappen gehen, der seinen Triumph 2021 im letzten Jahr mit einer Dominanz von 15 Siegen fortsetzte, um der Nummer eins auf seinem Auto in aller Regel gerecht zu werden.
48 Min
Unfiltered: Horner und Newey
Der Teamchef und der technische Leiter von Oracle Red Bull Racing reflektieren über ihren Erfolg.
Teamkollege Sergio Pérez, der im letzten Jahr zweimal gewinnen konnte, wird seine dritte Saison neben dem Holländer absolvieren, während beim Schwesterteam Scuderia AlphaTauri auch Yuki Tsunoda in seine dritte Saison geht -- dieses Mal mit dem neuen Teamkollegen Nyck de Vries aus der Niederlande. De Vries bekommt im Alter von 28 Jahren endlich die Chance, sich in einem Formel 1-Boliden zu beweisen, nachdem er bereits in der Formel 2 und Formel E Titel einfahren konnte.
Pérez und Verstappen holten in der letzten Saison insgesamt 17 Siege.
© Getty Images/Red Bull Content Pool
Wir liefern dir im Folgenden alle Infos über das Formel 1-Jahr 2023, mit denen du bestens in die neue Saison startest...
01
Welche Rennen werden 2023 ausgetragen?
Mit 23 Rennen ist die Saison 2023 schon jetzt die längste in der 74-jährigen Geschichte der Formel 1 -- und sie wäre sogar noch länger gewesen, wenn der Große Preis von China nicht zum vierten Mal vom Kalender gestrichen worden wäre. Im Vergleich zum letzten Jahr fällt auch der Große Preis von Frankreich aus dem Programm, während Katar wieder aufgenommen wurde.
Die größte und glänzendste Neuheit in dieser Hinsicht? Das ist das vorletzte Rennen der Saison in Las Vegas; ein Spektakel am Samstagabend, bei dem die Autos den berühmten "Strip" entlangrasen und all den dekadenten, neon-leuchtenden Flair aufsaugen.
02
Wie geht ein Rennwochenende über die Bühne?
Diese Frage lässt sich auf zweierlei Weise beantworten: Zum einen gibt es die normalen Rennwochenenden, zum anderen gibt es Wochenenden mit einem Sprintrennen -- auf den Rennkalender gerechnet: 17 Wochenenden werden regulär und sechs Wochenenden werden mit Sprints absolviert.
Ein reguläres Rennwochenende folgt einer bewährten Formel: Die Fahrer haben drei 60-minütige Trainings-Sessions vor dem Qualifying; letzteres dauert wiederum insgesamt eine Stunde und ist folgendermaßen aufgebaut: Es beginnt mit einer 18-minütigen Phase, dem Q1, in der alle 20 Fahrer antreten. Anschließend werden die langsamsten fünf Autos eliminiert, diese belegen dann die Plätze 16 - 20.
Es folgt eine weitere 15-Minuten-Session, das Q2. An deren Ende müssen erneut die langsamsten fünf Piloten ihre Boliden in der Garage abstellen; sie belegen beim Rennen am nächsten Tag die Startplätze 11 - 15. Und dann steht die letzte, diesmal 12-minütige Phase an, das Q3, das die Startplätze 1-10 festlegt. Das Ziel für alle Fahrer ist vor allem eines: die Pole-Position.
Die Rennen werden über so viele Runden abgehalten, die notwendig sind, um 305 Kilometer zu erreichen. Weltmeisterschaftspunkte gibt es für die ersten zehn Plätze, wobei der Sieger 25 Punkte bekommt. Einen Extrapunkt schnappt sich der Fahrer, der die schnellste Runde des gesamten Rennens gefahren ist -- sofern er in den Top-10 landet.
Bei den sechs Sprint-Ausnahmen, die wir erwähnt haben, gleicht sich das Format der Wochenenden, jedoch gibt es nur zwei Trainings-Sessions, nicht drei -- und das Qualifying-Resultat bestimmt die Aufstellung für das Sprint-Rennen am Samstag, das über 100 Kilometer geht. Auch hier werden Punkte vergeben; der Erste erhält 8 Punkte, der Achte einen Punkt. Das Endresultat des Sprint-Rennen legt dann erst die Aufstellung des Hauptrennens, das am Sonntag ausgetragen wird, fest.
Seit das Konzept 2021 eingeführt wurde, hatte die Formel 1 nie mehr als drei Sprint-Rennen pro Saison. In diesem Jahr wird es ein solches in Aserbaidschan, Österreich, Belgien, Katar, USA (Austin) und Brasilien geben.
03
Was verändert sich 2023 an den Autos?
Verglichen mit letztem Jahr nicht wirklich viel -- stellt man die Boliden des Jahres 2021 ihren Pendants von 2022 gegenüber, dann werden die massiven Veränderungen, die mit dem neuen Regelwerk einhergingen, schnell deutlich. Das fängt schon bei den Reifen an: Hat man 2021 noch auf 13-Zoll-Reifen gesetzt, kommen seit 2022 18-Zoll-Räder zum Einsatz.
In diesem Jahr fallen die Modifikationen subtiler und prozedural aus, während die Sicherheit im Mittelpunkt steht.
Das aerodynamische Profil der letztjährigen Autos sorgte für ein Phänomen, dass sich "Porpoising" nennt. Es besteht im Wesentlichen darin, dass das Auto vor allem auf den Geraden so stark zu hüpfen beginnt, sodass nicht nur der Unterboden des Autos sondern auch die Piloten selbst mächtig in Mitleidenschaft gezogen werden. Als Resultat wurden die Unterböden für dieses Jahr um 15 Millimeter angehoben und Sensoren wurden installiert, um das Ausmaß des Bouncings zu messen.
Der Halo -- der halbkreisförmige Ring über dem Kopf des Piloten -- wurde verstärkt, nachdem Zhou Guanyu in der letzten Saison bei einen heftigen Crash während des Großen Preises von Großbritannien gerade so mit einem blauen Auge davonkam. Zudem wurden auch die Seitenspiegel breiter gemacht, um die Sicht der neuen Autos zu verbessern, die deutlich flacher und tiefer ausfallen, als ihre Vorgänger.
Das war die Präsentation des RB19 zum Start der neuen Saison:
Oracle Red Bull Racing 2023 Saisonstart
Das Team ist zurück und stellt als Erstes ihren neuen Rennboliden für die Saison 2023 in New York vor.
04
Was hat sich am Fahrermarkt getan?
Vier der zehn Teams -- Alfa Romeo, Mercedes, Ferrari und, natürlich, Oracle Red Bull Racing -- gehen mit der Fahrerpaarung des Vorjahres in die neue Saison, während die restlichen sechs Teams Neuzuwachs bekommen.
Drei davon sind Rookies: McLaren nahm den ehemaligen F2- und F3-Champion Oscar Piastri unter Vertrag, um seinen australischen Landsmann Daniel Ricciardo als Teamkollege von Lando Norris zu ersetzen; Ricciardo wird Red Bull 2023 als Ersatzfahrer verstärken.
Der Amerikaner Logan Sargeant steigt aus der F2 auf und geht als Kollege von Alex Albon bei Williams an den Start. Der 21-Jährige ist der erste Amerikaner in der Formel 1 seit Scott Speed vor 16 Jahren.
Der letzte "Rookie" -- Anführungszeichen beachten -- ist De Vries, der im letzten Jahr bereits F1-Punkte holen konnte, nachdem er Albon beim Großen Preis von Italien im Williams ersetzt hatte.
Unter den bekannten Gesichtern wechselte der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso von Alpine zu Aston Martin und ersetzte dort den zurückgetretenen Sebastian Vettel. Der ehemalige AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly wird ihn daneben bei Alpine ersetzen, um gemeinsam mit Esteban Ocon ein rein französisches Line-Up zu stellen. Und bei Haas kommt der erfahrene Nico Hülkenberg neben Kevin Magnussen zum Einsatz. Der Deutsche war im letzten Jahr Ersatzfahrer bei Aston Martin.
05
Welche Schlüsse können wir aus den Tests der Pre-Season ziehen?
Grundsätzlich sollte man nicht allzu viel in die Ergebnisse der Test-Phase interpretieren. Zum einen dürfen die Teams in den drei Testtagen jeweils nur mit einem Auto auf der Strecke sein, zum anderen packen die Teams mit den schnellen Autos oft nicht die gesamte Power aus, um sich ein Ass im Ärmel zu behalten.
Was wir aber wissen, ist, dass Red Bulls brandneuer RB19 die Tests schnell und verlässlich absolvieren konnte. Verstappen fühlte sich nach 204 Runden über zwei Tage "sehr wohl" im Auto.
Auch Ferrari schaut gut aus, vor allem in den Geraden, während bei Mercedes das Porpoising, das deren 2022er-Auto maßgeblich beeinträchtigt hat, unter Kontrolle zu sein scheint. Daneben musste Aston Martin einen Rückschlag einstecken, da Alonsos Teamkollege Lance Stroll nach einer Verletzung am Handgelenk die gesamte Test-Phase verpasste.
All das hat aber kaum mehr Bedeutung, sobald sich in Bahrain der Vorhang öffnet und wir zum ersten Mal ein vollständiges Bild von dem bekommen, wie die Saison 2023 laufen wird. Also, schnapp dir das Popcorn und mach dich bereit für die kommende Show...
Teil dieser Story