Jost Arens mit einem Kickflip auf einem offenen Platz, von vorne fotografiert. Im Hintergrund sind Palmen zu sehen.
© Leo Preisinger
Skateboarding
Interview: Jost Arens springt von Level zu Level zu Level
Skate-Ass Jost Arens startet 2025 mit einem Banger! In seinem neuen Video-Part lässt er einmal mehr Taten sprechen. Wir haben mit ihm gesprochen und gemeinsam erst zurück und dann nach vorne geschaut.
Autor: Henner Thies
6 min readPublished on
Für seinen neuen Video-Part ist Skateboard-Ass Jost Arens anderthalb Jahre durch die Welt getourt – Barcelona, Tokio, New York, LA, Wien, Köln... keine Skatehochburg, die Jost nicht unter die Rollen gekriegt hat. Das Ergebnis ist ein echter Banger! Wir haben mit Jost über seinen neuen Video-Part, das zurückliegende Jahr und kommende Projekte gesprochen.

Jost, bevor wir vorausschauen auf 2025, ein kurzer Blick zurück auf ein fettes Jahr 2024. Was kommt dir da als Erstes in den Sinn?

Jost Arens: Zwei meiner Highlights waren meine Reisen nach Japan und New York, wo ich für meinen Video-Part gefilmt habe, der ja jetzt erschienen ist! Ein weiteres großes Highlight 2024 war auf jeden Fall Red Bull Pool Drop. Vor so vielen Menschen zu skaten, war total verrückt! Als Kind wollte ich mal Fußballprofi werden und in Stadien vor vielen Leuten spielen – Red Bull Pool Drop hat sich genauso angefühlt. Für gewöhnlich bin ich vor Contests auch null aufgeregt, aber so nervös, wie vor meinem Start bei Red Bull Pool Drop war ich noch nie…

Jost Arens bei Red Bull Pool Drop
Jost Arens bei Red Bull Pool Drop© Hannes Mautner / Red Bull Content Pool
Als Kind wollte ich Fußballprofi werden und in Stadien vor vielen Leuten spielen – Red Bull Pool Drop hat sich genauso angefühlt.

Du hast es gesagt: dein neuer Video-Part raus! Wie zufrieden bist du mit dem neuen Clip?

Jost Arens: Ich hab das Problem, dass ich eigentlich nie mit mir selbst zufrieden bin, und immer denke, da geht noch mehr… das war diesmal im Schnitt auch wieder so, aber jetzt bin ich total happy! Die Leute dürfen sich auf jeden Fall auf etwas Kreatives freuen. Ich habe mir für diesen Part deutlich mehr Gedanken über Spots gemacht und wie man bereits bekannte Spots neu interpretieren kann. Plus: Für meinen letzten Videopart hab' ich gefühlt drei Stunden für jeden Shot gekämpft, dieses Mal ging alles relativ schnell. Ich denke mal, das liegt daran, dass ich jetzt lange verletzungsfrei bin und viel Sport neben dem Skaten mache. Das spielt auch mit rein, warum der neue Video-Part für mich besonders ist.

Selbst für den krönenden Abschluss-Trick in Köln-Deutz hast du angeblich nur fünf Versuche gebraucht, stimmt das?

Jost Arens: Ja, das stimmt, es hat nur trotzdem zwei Stunden gebraucht, weil da so viel los war. Das Rail sieht an sich super gut aus, ist aber schon recht groß und flößt einem auf jeden Fall Respekt ein. Und es liegt eben direkt am Bahnhof, da ist durchgehend Verkehr. Dann sind da noch Securities, die uns auch einmal gebustet haben, da mussten wir dann auch nochmal 15 Minuten um die Ecke verschwinden, bevor wir es nochmal versuchen konnten. Also megastressig, aber es hat geklappt!

Profi-Skateboarder Jost Arens springt am Bahnhof Köln-Deutz zum Backside Lipslide auf ein Handrail.
Jost im Anflug auf das "Deutz-Rail".© Daniel Schreitmüller
Ich habe mir für diesen Part deutlich mehr Gedanken über Spots gemacht und wie man bereits bekannte Spots neu interpretieren kann.

Was hat es mit diesem Spot auf sich, dass ausgerechnet er es ans Ende deines Parts geschafft hat?

Jost Arens: Ich wollte Deutz schon über ein Jahr lang skaten und hatte das auch angekündigt (lacht). Das hab ich zwischenzeitlich kurz bereut, weil ich mich so natürlich ein Stück weit unter Druck setze, dann auch liefern zu müssen. Bisher gab es aber nie den richtigen Moment und ich hatte auf jeden Fall auch Respekt vor dem Spot. Deshalb musste alles passen, wenn ich es versuche. An dem Tag war es dann so, dass ich mich eigentlich nur mit dem Filmer Max Pack treffen wollte, um in der Stadt abzuhängen. Dann hat es mich überkommen, und ich hab ihm gesagt: "Komm, wir fahren jetzt das Deutz-Rail!" Er war sich nicht sicher, ob das spontan eine gute Idee wäre, aber ich schon: Ich hatte sehr gut geschlafen und fühlte mich gut und wusste, wenn ich es mir am Tag vorher vornehme, schlafe ich schlecht, mache mir Druck… so war es gefühlt einfacher (lacht). Also haben wir das gemacht, noch einem anderen Filmer und einem Fotografen Bescheid gesagt und dann hat das geklappt!

Wie gehst du damit um, wenn es an einem Spot so stressig zugeht?

Jost Arens: Das kann ich für gewöhnlich ganz gut ausschalten. Grad an besonderen Spots wie Deutz, die ich mir länger vorgenommen habe, bin ich bei jedem Try so im Fokus, da merk ich das kurzzeitig gar nicht, wie stressig es eigentlich ist. Aber klar, an solchen Spots wartest du halt ewig, und wenn sich eine kurze Möglichkeit bietet, sprintest du ein paar Meter zurück, nimmst Anlauf, und haust dich, ohne nochmal nachzudenken, runter. Das ist dann Do or Die, macht im Nachhinein aber am meisten Freude! Aber klar, eigentlich sind zu viele Leute am Spot schon ein No-Go (lacht)… aber man muss Ausnahmen machen.

Skateboard-Profi Jost Arens sitzt am Bahnhof Köln-Deutz für ein Porträtfoto parat.
Jost – ein Mann von Prinzip, der Ausnahmen zulässt...© Daniel Schreitmüller
Eigentlich sind zu viele Leute am Spot ein No-Go… aber man muss Ausnahmen machen.

Wie wichtig sind dir die richtigen Filmer und Fotografen am Spot zu haben?

Jost Arens: Das ist super wichtig. Ich hab da zum Glück eine echt coole Crew zusammen, die eigentlich auch immer dabei ist. Der, mit dem ich am meisten filme ist Dennis Ludwig. Der begleitet mich schon um die zehn Jahre. Dennis hat bestimmt 75 % dieses Parts gefilmt, war aber in Deutz ausgerechnet nicht dabei (lacht). War aber ok für ihn, der war einfach nur froh, dass ich es endlich gemacht hab! Er hat den Part dann letztlich auch geschnitten – wie eigentlich alle meine Parts vorher. Dann war noch der Max Pack als Filmer dabei, der aber immer recht busy ist, weil er auch Vans Teammanager ist. Aber für mich nimmt er sich dann doch immer mal Zeit (lacht). Mir ist es einfach wichtig, dass das meine Homies sind. Genau wie der Fotograf, der meistens dabei ist, mein bester Freund, der Daniel Schreitmüller.

Dein neuer Part ist gespickt mit fetten Tricks und Spots, versprüht aber gleichzeitig einen schönen alten Streetvibe – war das die Idee?

Jost Arens: Schon ein bisschen. Wir haben das meiste zwar schon mit normaler Kamera gefilmt, aber die Style Shots und Füller sind mit einer 9mm Kamera gefilmt. Ich glaube, dass vor allem auch der Track diesen alten New York Vibe rüberbringt. Da hatten wir auch ein wenig Glück, weil wir Kontakt zu dem Künstler hatten – Jeru the Damaja. Das war auf jeden Fall cool! Aber unterm Strich ist mir der Vibe meiner Parts schon besonders wichtig.

Skateboard-Profi Jost Arens sitzt auf seinem Skateboard trinkt Red Bull und scrollt durch sein Smartphone.
Jost plant schon das nächste große Ding, verrät aber nichts.© Daniel Schreitmüller
Nach dem Part ist immer vor dem Part.

Was steht nach dem Release deines neuen Parts an?

Jost Arens: Nach dem Part ist ja immer vor dem Part. Deshalb bin ich schon jetzt am überlegen, wie ich meinen neuen Part angehen möchte. Gut möglich, dass ich direkt anfange, für das neue Video zu filmen. Daneben bin ich gemeinsam mit Red Bull gerade am Feilen für ein anderes Projekt, das aber noch nicht spruchreif ist. Was ich dieses Jahr auf jeden Fall noch machen möchte, ist, in's Red Bull Athlete Performance Center in Thalgau gehen. Da möchte ich unter detaillierter Anleitung von Trainern meinen Körper weiter fit machen – und Fuschl genießen!

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