Jürgen Klopp hat seine neue Position als Head of Global Soccer bei Red Bull angetreten. Er sagte, er sei begeistert, zum ersten Mal in einem Multi-Club- und Multi-Sport-Netzwerk zu arbeiten. Seine Versprechen: Feuer auf dem Spielfeld, Entertainment für die Fans und eine Long Term-Vision für die Clubs unter seiner Führung.
"Ich möchte, dass die Leute uns spielen sehen und - ohne den Namen auf dem Trikot zu lesen - sollen sie spüren: Wir sind Red Bull", sagte Klopp im Hangar-7 in Salzburg, wo er seinen ersten Medienauftritt seit seinem Amtsantritt Anfang Januar hatte.
Ich möchte, dass die Leute uns spielen sehen und - ohne den Namen auf dem Trikot zu lesen - sollen sie spüren: Wir sind Red Bull
Der 57-Jährige fügte hinzu: "Als Dr. Fußball möchte ich alles weiterentwickeln: Unsere Vereine, unsere Teams, unsere Talente, aber auch den Fußball selbst. Irgendjemand muss sich darum kümmern. Also ja, dem Fußball zu helfen und gleichzeitig mit Red Bull langfristig erfolgreich zu sein, ist für mich sehr reizvoll."
Klopp begann seine Trainer-Legacy 2001 beim FSV Mainz 05 in Deutschland und prägte danach bei Borussia Dortmund und Liverpool jeweils eine Ära voller Trophäen. Zu seiner Titelsammlung gehören die nationalen Meisterschaften in der Bundesliga und Premier League sowie die Champions League, der FA-Cup, der DFB-Pokal als auch die FIFA Klub-Weltmeisterschaft.
Nach dem emotionalen Abschied von der Anfield Road wird er sein Know-How in der neuen Rolle nutzen, um Red Bull Soccer eine strategische Vision zu geben. "Es ist ja nicht so, dass wir bei Null anfangen. Ich war in den vergangenen drei Jahrzehnten ein Leader-Typ, aber als Leader musst du auch zuhören", beschreibt der Kult-Coach. "Ich will lernen. Ich will verstehen, was die Leute hier bisher geleistet haben. In meiner ersten Woche habe ich direkt gemerkt, wie alle für ihren Job brennen. Alles unter einen Hut zu bringen, wird eine echte Challenge - aber genau das versuchen wir jetzt."
Klopp, der sich selbst als "in erster Linie Sportler" bezeichnet, betonte auch, dass sich aus Red Bulls Engagement für verschiedene Sportarten und Athleten viele Learnings ergeben. Einen langfristigen Impact auf mehrere Clubs und den globalen Fußball zu haben, spornt den Head of Global Soccer an.
Der Wechsel zu Red Bull war für Jürgen Klopp "eine leichte Entscheidung".
"Wenn du els Coach arbeitest, hast du keine Zeit dafür, weil du alle drei Tage spielst und es nur darum geht, zu gewinnen, zu gewinnen, zu gewinnen oder mit einer Niederlage umzugehen. Jetzt bin ich davon befreit. Ich habe Zeit und Energie für all die anderen Dinge. Deshalb war die Entscheidung easy für mich. Es ist eine sportliche Entscheidung für die Red Bull Sportidee, die ich so liebe. Sie ist aufregend, abenteuerlich und derart innovativ, dass ich ein Teil davon sein wollte - und jetzt bin ich es."
Auf seinen vorherigen Trainer-Stationen schenkte Klopp vielen aufstrebenden Talenten das Vertrauen und möchte nunmehr seine Arbeit bei der Talentförderung bei Red Bull fortsetzen: "Mein Ansatz war immer, den Charakter hinter den Spielern zu prägen, ihnen Flügel zu verleihen, um sie wirklich besser zu machen. Vorher habe ich das stets für einen einzigen Club eingesetzt. Jetzt sind es ein paar mehr. Meiner Meinung nach wollen die Leute etwas Besonderes sein und ich helfe ihnen dabei, das auch zu leben.
Zu Trainer-Identität von Jürgen Klopp gehört das, was er einmal als "Heavy Metal"-Fußball bezeichnet hat. Er ist sich sicher, dass eine ähnliche Intensität auch bei Red Bull auf dem Platz herrschen wird. Gleichzeitig ist ihm bewusst, dass ein Ansatz nach dem One size fits all-Prinzip nicht unbedingt für Clubs in verschiedenen Teilen der Welt geeignet ist.
"Man kann nicht einfach eine Idee auf verschiedene Kulturen übertragen", erklärt er. "Man muss spüren, was für die jeweilige Kultur richtig ist. Was ich vorher gesagt habe: Ich möchte, dass wir intensiver sind. (...) Ich möchte, dass die Leute uns spielen sehen (und) ohne den Namen auf dem Trikot zu lesen, sollen sie es fühlen; sie sollen es wissen. Das ist wirklich lebendig. Also, ja, es wird ein bisschen Feuer geben, würde ich sagen."
Jürgen Klopp will von der Siegermentalität des F1-Champions Max Verstappen lernen
Das Engagement von Red Bull in verschiedenen Sportarten und mit Athleten auf der ganzen Welt bedeutet, dass Klopp sich darauf freuen kann, einige der talentiertesten, innovativsten und erfolgreichsten Sportler zu treffen und Ideen mit ihnen zu teilen. Zu den inspirierenden Persönlichkeiten, die Klopp unbedingt treffen möchte, gehört der Formel-1-Weltmeister Max Verstappen von Oracle Red Bull Racing, der 2024 seinen vierten Weltmeistertitel in Folge errungen hat.
"Es gibt so viele Dinge, über die man reden kann!" sagte Klopp. "Nicht nur darüber, wie fokussiert er ist, sondern über alle möglichen Dinge. Es ist wirklich verrückt. Ich würde gerne Zeit mit ihm verbringen, um zu verstehen, wie er das unter der Bedrohung von 300 Meilen pro Stunde in einem Auto machen kann und immer noch in seiner absolut besten Verfassung ist. Super interessant."
Schau' dir die Aufzeichnung der Pressekonferenz auf Red Bull TV an.