Gaming
esports
75’000 Franken verdient – mit FIFA zocken
Der beste FIFA-Spieler der Schweiz: Lubo erzählt, wie er als Pro-Gamer lebt.
Geld verdienen mit Gamen: Luca Boller führt ein Leben, von dem viele träumen. Bereits mit neun Jahren gewann er sein erstes FIFA-Turnier: «Es war meine erste Teilnahme und meine Gegner waren 25 Jahre alt oder älter», erinnert sich der Zürcher. Die Leidenschaft zum Fussball-Videospiel kommt von seinem Vater. «Er war ein sehr euphorischer FIFA-Gamer und ich war bereits als kleiner Junge total fasziniert», so Boller. Obwohl er sein erstes Turnier gewann, legte er danach eine Pause ein. «Erst mit 13, 14 Jahren begann ich regelmässig Turniere zu spielen und zockte wenig später dann auch an der sogenannten ESL», sagt Boller. Die «ESL» ist weltweit die grösste eSports-Liga für dutzende Videospiele. Sie veranstaltet Turniere und Meisterschaften rund um die Welt.
«Während dieser Zeit hatte ich dann erste Anfragen von grossen Clans – also Organisationen, die zu vergleichen sind mit echten Sportvereinen - erhalten», so der 21-jährige. Man trainiere zusammen, nehme zusammen an Turnieren teil und profitiere auch von diversen Sponsoring-Verträgen. Mit dem Gewinn der Schweizer Meisterschaft im Jahr 2014 folgte das erste grosse Highlight in der Karriere von Luca Boller.
Leben eines FIFA Pro Gamers_1
© [unknown]
«Es ist cool zu sagen, dass man der beste FIFA-Spieler der Schweiz ist. Ich darf zudem mit Stolz behaupten, dass ich mittlerweile eine ziemliche Dominanz entwickelt habe in der Schweizer Szene.»
So habe er die letzten 10 Turniere hierzulande allesamt gewonnen. Selbstbewusst fügt er an: «Einige Spieler gehen sogar wieder nach Hause, wenn sie mich sehen vor dem Turnier.»
Die WM kann kommen!
Inzwischen ist Lubo – so Lucas Gamer-Name – einer der besten FIFA-Spieler Europas, hat in den vergangenen Jahren rund 75’000 Franken Preisgeld gewonnen und ist mittlerweile beim grossen FC Basel unter Vertrag. Den FCB vertritt er bei Turnieren rund um den Globus.
Und wie bereitet sich ein Pro-Gamer auf seine Spiele vor? «Ich spiele selten mit Kollegen oder einfach so – ich brauche das ganz grosse Ziel, um motiviert zu spielen», so Boller. Nur wenn jeweils das neue FIFA rauskommt, spiele er anfangs drei bis vier Stunden pro Tag, um die richtigen Taktiken, Aufstellungen, Teams und auch allfällige Game-Fehler ausfindig zu machen.
Leben eines FIFA Pro Gamers_2
© [unknown]
Preisgeld: 3 Millionen Dollar!
Im neuen FIFA will Lubo sich nochmals weiterentwickeln, um international anzugreifen: «Ein grosses Ziel wäre es, an den offiziellen FIFA-Weltmeisterschaften teilzunehmen – oder es zumindest ins europäische Finalturnier zu schaffen.» Dort sei ein Preisgeld von sage und schreibe 3 Millionen Franken zu gewinnen.
Die Qualifikation für die WM hat es aber in sich – aufgrund eines Cheating-Problems, das für manchen Hobbyspieler zukünftig eine perfekte Ausrede darstellen dürfte: «Die Spiele finden online statt. Da kann es bei solchen Turnieren durchaus vorkommen, dass der Gegner, wenn man führt, sich die IP-Adresse raussucht und den gegnerischen Server vollspamt. So stürzt das Internet ab und das Spiel wird Forfait gewertet.»
Leben eines FIFA Pro Gamers_3
© [unknown]
Lubo auf Social Media:
