Unser Ausflug ins Pilzkönigreich war beeindruckend
© Björn Rohwer
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Mario Kart VR: Der intensivste Funracer der Welt

Wir haben uns das neueste Mario Kart angesehen und waren begeistert! Wäre da nicht dieser eine Wermutstropfen…
Autor: Björn Rohwer
4 min readPublished on
Als am Anfang des Jahres die VR-Version von Mario Kart angekündigt wurde, hat sich das Internet regelrecht überschlagen. Wochenlang stand der Trailer in der Spitzengruppe der YouTube-Trends. Die Fans konnten es einfach nicht glauben – Nintendo bringt tatsächlich ein Spiel für das HTC Vive heraus? Nein, Namco Bandai ist für Mario Kart Arcade GP VR zuständig! Schon seit vielen Jahren entwickelt Namco Bandai Ableger der Mario-Kart-Reihe – allerdings ausschließlich für japanische Spielhallen. Kein Wunder, dass man die eigene VR Zone nun auch mit einem Mario-Automaten eröffnet hat!

Futuristisches Umfeld

Beeindruckender AR-Baum im Eingangsbereich.

Beeindruckender AR-Baum im Eingangsbereich.

© Björn Rohwer

Man sieht der VR Zone Shinjuku richtig an, dass sie erst im Juni diesen Jahres eröffnet wurde! Alles ist modern und ungemein stylisch – von der Außenfassade bis hin zu dem AR-Baum im Foyer. Der Innenbereich wirkt schon fast steril im Vergleich zu den bunten Welten, die hinter den VR-Brillen warten. Gemütlicher wird es aber unten im eigenen Restaurant – stilecht mit Schoko-Pac-Man im Obstsalat oder Geister-Schirmchen am Getränk!

Panzerpflücken

Die Kurzanleitung reicht für das Spielverständnis

Die Kurzanleitung reicht für das Spielverständnis

© Björn Rohwer

Im zweiten Stock finden wir dann den Stand mit Mario Kart VR – er ist auch kaum zu überhören! Die Spieler sind so mitgerissen, dass sie wie in einer Achterbahn schreien. Ich stelle mich an, lausche erst der japanischen Spielerklärung und freue mich dann, doch eine englisch-sprachige Anleitung in die Hand gedrückt zu bekommen. Im Grunde fahren wir einfach Kart mit ganz normalen Pedalen und einem typischen Lenkrad. Einziger Unterschied zum normalen Mario Kart: Items greifen wir einfach aus der Luft. An Luftballons hängen sie über der Strecke und müssen von uns nur im Vorbeifahren eingesammelt werden. Um es nicht zu chaotisch zu gestalten, gibt es dann auch nur drei Items: die Bananenschale, den grünen Panzer und einen Gummihammer, mit dem wir Gegner in der Nähe treffen können.

Einmaliges Vergnügen

Sauberkeit muss sein – VR nur mit Hygienebrille!

Sauberkeit muss sein – VR nur mit Hygienebrille!

© Björn Rohwer

Nach der Platzwahl – es stehen Peach, Yoshi, Luigi und selbstverständlich Mario zur Auswahl – geht es auf das Kart und in die virtuelle Welt. Was für ein beeindruckendes Erlebnis! Neben Bowsers Monsterkart oder den bedrohlichen Piranha-Pflanzen fühlen wir uns richtig winzig. Wir rasen durch einen Mix verschiedenen Mario-Kart-Strecken, spüren den Fahrtwind (tatsächlich steht uns ein Gebläse für noch mehr Immersion gegenüber) und freuen uns über den Ausflug ins Pilzkönigreich. Wäre er nur nicht so unglaublich kurz…

Einmaliges (!) Vergnügen

Die Mario-Kart-VR-Station

Die Mario-Kart-VR-Station

© Björn Rohwer

Dass Mario Kart VR ein einmaliges Vergnügen ist, gilt leider auch in einem zweiten Sinne – ihr werdet den Titel höchstwahrscheinlich nur ein einziges Mal bei eurem Besuch spielen können! Während ihr bei den meisten Attraktionen ein zusätzliches Ticket kaufen könnt, darf jeder Besucher maximal eine Runde Mario Kart VR spielen. Wenn man sich da überlegt, dass man hier nicht einmal einen Grand Prix, sondern nur ein knapp zwei-minütiges Strecken-Mash-Up fährt, ist das schon sehr wenig Spielzeit. Und ein sehr teurer Spaß!

Minutensatz: 5 Euro!

Mehrere Mario Kart VR-Stationen nebeneinander

Mehrere Mario Kart VR-Stationen nebeneinander

© Björn Rohwer

Mit eurem Eintritt in die VR Zone Shinjuku bekommt ihr für knapp 35 Euro vier farbige Tickets, mit denen ihr jeweils eine, der Farbe entsprechenden Attraktion spielen könnt. Wollt ihr mehr als vier Spiele ausprobieren oder eine zweite Runde absolvieren, werden nochmals 10 Euro pro Versuch fällig. Mit einem Preis von zwischen zwei und fünf Euro pro Spielminute ist die VR Zone wirklich unvergleichlich teuer. Kurzer Blick in meine Mario-Kart-Statistik: Für die Zeit, die ich mit Mario Kart damals auf der Wii verbracht habe, hätte ich bei solch einem Minutensatz schon an die 30.000 Euro gezahlt!

Trotzdem: Eine umwerfende Erfahrung!

Mitten im Pilzkönigreich – Mario Kart VR

Mitten im Pilzkönigreich – Mario Kart VR

© Björn Rohwer

Auch wenn ich so nur eine Runde Mario Kart VR gespielt habe – diese zwei Minuten bleiben mir definitiv im Gedächtnis! Die Piranha-Pflanzen zu umkurven, mit einer lässigen Handbewegung den grünen Panzer auf mein Gegenüber zu schleudern, den Fahrtwind beim Segeln über Mario Circuit zu spüren: nirgendwo auf der Welt kannst du Mario Kart so intensiv erleben wie hier in Tokyo. Ist für euch Geld kein Problem? Dann sollte die VR Zone eine eurer ersten Anlaufstationen in Tokyo sein. Spätestens wenn die VR Zone einige Zeit in Betrieb ist und nicht mehr solch horrende Summen verlangt, wird sie definitiv zum Must-See für jeden Gamer!

Alternativ-Tipp: Mario Kart Arcade

Die Mario-Kart-Automaten nebenan bei SEGA.

Die Mario-Kart-Automaten nebenan bei SEGA.

© Björn Rohwer

Wen nach dem Besuch der VR Zone Shinjuku das Mario-Kart-Fieber gepackt hat, muss aber nicht unbefriedigt nach Hause gehen. Gleich in der benachbarten SEGA-Arcade findet ihr zwei Automaten des „normalen“ Mario Kart Arcade GP. Hier könnt ihr für nur 1,50€ ein Runde drehen und dürft dabei auch noch komplett neue Charaktere wie Pac-Man oder die Trommel aus Taiko no Tatsujin spielen!