Formel 1 vs MotoGP
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F1

4 Räder vs. 2 Räder: Ein Kopf an Kopf-Rennen

Wir versuchen etwas Grundsätzliches zu klären: Wer ist schneller – das F1-Auto oder das MotoGP-Bike?
Autor: Paul Keith
3 min readaktualisiert am
Die schnellsten Fahrzeuge: F1 Beschleunigung

Die schnellsten Fahrzeuge: F1 Beschleunigung

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Wer ist schneller – das F1-Auto oder das MotoGP-Bike? Diese Diskussion ist schon seit einiger Zeit ein heißes Thema unter den Benzin-Junkies.
Eine MotoGP-Maschine kann unglaublich beschleunigen und erreicht eine atemberaubende Höchstgeschwindigkeit. Aber nimmt man die Bremsstärke und den Anpressdruck genauer unter die Lupe, zieht das Bike gegenüber einem Formel 1-Auto definitiv den Kürzeren. Seien wir ehrlich, die 2015 Honda RC213V von Marc Márquez kann nicht wirklich mit Daniel Ricciardos RB 11 mithalten. Oder doch?
RedBull.com hat sich diese beide Rennmaschinen angeschaut, um sie miteinander zu verglichen.
Die schnellsten Fahrzeuge - MotoGP Top Speed

Die schnellsten Fahrzeuge - MotoGP Top Speed

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Beschleunigung

0-100 km/h ist eine sehr komplizierte Messung, um präzise zu sein. Die bloße Menge an Kraft macht es sehr schwierig, eine gute Bodenhaftung zu gewährleisten und herauszufinden, wie schnell eine Maschine war. Beim F1-Boliden wollen die Reifen durchdrehen und das MotoGP Bike kann mit seinem Vorderrad nicht auf dem Boden bleiben. Dennoch weisen beide Maschinen in diesem Punkt die gleiche Leistung auf und brauchen im Durchschnitt 2,6 Sekunden.
0-200 km/h ist das MotoGP Gebiet. Bei etwa 180 km/h übernimmt die Fahrzeugelektronik bei einem F1-Auto die volle Kontrolle, während der MotoGP-Rider immer noch Vollgas geben kann. Die F1 schafft es in 5,2 Sekunden, das Motorrad in 4,8 Sekunden.
0-300 km/h. Hier braucht die MotoGP-Maschine 11,8 Sekunden, das F1 Auto hingegen gerade mal 10,6 Sekunden. Allerdings: Das Auto benötigt lange Geraden, um schnell zu fahren, während das Bike die ganze Zeit Vollgas geben kann.

Höchstgeschwindigkeit

Dani Pedrosa (Honda) hatte die beste Zeit bei der Qualifikation vom Großen Preis von Katalonien 2014 (1.40.985). Seine Höchstgeschwindigkeit am Ende der Hauptgeraden betrug 341,8 km/h, obwohl Yonny Hernándezs Ducati noch schneller war (344,7 km/h). Andrea Iannone (Ducati) hält den Weltrekord auf allen Rennstrecken, der Italiener kam auf 349,6 km/h in Mugello.
Dieses Jahr zeigte Nico Rosbergs (Mercedes) Stoppuhr auf dem Circuit de Catalunya eine Zeit von 1.24.681 (mit genug Bezin, um zwei Runden zu fahren). Ein riesiger Unterschied von 16 Sekunden! Und das, obwohl die Höchstgeschwindigkeit mit 325 km/h deutlich langsamer war.
Der Streckenrekord, der 2008 von Kimi Raikkönen aufgestellt wurde, ist viel schneller (1.21.670). Warum? Ein F1-Auto hat aus zwei Gründen eine schier unglaubliche Kurvengeschwindigkeit: mehr Gummi auf dem Asphalt und eine Aerodynamik, die den Anpressdruck mit vermehrter Geschwindigkeit erhöht.
Die schnellsten Fahrzeuge - MotoGP Anpressdruck

Die schnellsten Fahrzeuge - MotoGP Anpressdruck

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Anpressdruck

Ein MotoGP-Bike hat ein wesentliches Problem: Das Motorrad ist relativ klein und kann mit der extrem hochentwickelten Aerodynamik der Formel 1 nicht mithalten.
Das Auto erreicht wegen seiner größeren Reifen und besseren Aerodynamik eine viel bessere Bodenhaftung. Der Einsitzer kann in Mittel- und Höchstgeschwindigkeitskurven fast schon fliegen. Ein ganz offensichtlicher Fall ist die Kurve nach der Hauptgeraden auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia. Das Auto reduziert seine Geschwindigkeit von 312 auf 240 km/h, während das Bike von 327 auf 115 km/h runterbremst!
In einigen Kurven reicht es, wenn der F1-Fahrer nur ein wenig vom Gas geht, während der MotoGP-Rider richtig stark "in die Eisen" steigen muss.
Die schnellsten Fahrzeuge - F1 Bremsen

Die schnellsten Fahrzeuge - F1 Bremsen

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Bremsstärke

In diesem Aspekt kann niemand mit der F1 mithalten, das Auto kann beim Bremsen 5g erreichen. Ohne Flügel oder ähnlichem, hält das MotoGP-Motorrad bei der Kurvengeschwindigkeit nicht mit. Da sich das Zentrum des Gleichgewichts beim Auto tiefer befindet und ein besseres Zugvermögen besteht, ist er stabiler. Ein MotoGP-Hinterrad ist bei einer harten Bremsung in der Luft. Dies bedeutet, dass das Bike rund 200 Meter früher Bremsen muss. Der MotoGP-Rider muss außerdem ständig seinen Körper einsetzen, während der F1-Fahrer „nur" mit dem Lenkrad und den Pedalen arbeiten muss.
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