Kann Fallout 76 als Online-Survival-Spiel funktionieren?
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So kann Fallout 76 als Online-Survival-Spiel funktionieren

Fallout 76 wurde auf der E3 präsentiert und es wird ein Online-Spiel mit Survival-Elementen. Doch wie kann das funktionieren? Wir haben mehr Informationen dazu und wollen sie euch zeigen!
Autor: Michael Miskulin
5 min readveröffentlicht am
Auf der E3 2018 wurde Fallout 76 ausführlich vorgestellt – das neue postapokalyptische Rollenspiel von Bethesda, den Machern von Skyrim und Fallout 4. Doch die Entwickler wagen ein kühnes Experiment: Denn es wird kein klassisches Einzelspieler-Epos, sondern vielmehr ein waschechtes Multiplayer-Online-Spiel, bei dem ihr mit anderen Mitstreitern die zerstörte Welt wieder aufbauen müsst.
Fallout 76 spielt nur 25 Jahre nach dem katastrophalen Atomkrieg im Fallout-Universum. Die Bewohner des namensgebenden Vault 76 erlangen zum 300. Jahrestag zum Bestehen der USA die Freiheit und werden erstmals aus dem Bunker entlassen. Vor euch liegt die weite Welt des Staates West Virginia, die von den größten Atombomben-Angriffen weitestgehend verschont wurde.
Also heißt es gemeinsam anzupacken und mit anderen Spielern Quests zu absolvieren, mutierte Monster zu erlegen und gemeinsam die Zivilisation wieder aufzubauen. Es sei denn, eure Mitspieler haben etwas dagegen und plündern eure neu aufgebauten Stützpunkte. Kann Fallout 76 so wirklich als Online-Survival-Spiel funktionieren?

Eine massive Welt, viermal so groß wie in Fallout 4

West Virginia wird eine massive Spielwelt für Fallout 76 bieten. Im direkten Vergleich zum Vorgänger Fallout 4 ist sie nach Aussagen der Entwickler von Bethesda sogar gleich viermal so groß. Genug Platz also, um sich ein schönes Fleckchen auszusuchen, um dort das eigene Revier abzustecken. Wollt ihr als Plünderer überleben, so könnte sich eine Basis in der Nähe von wichtigen Routen und Kreuzungen rentieren. Und wenn ihr keine Lust auf andere Mitspieler habt, dann wandert in einsame Regionen und sucht euch als Einsiedler ein verlassenes Stück Land zur Besiedelung.
Blühende Landschaften. Noch...

Blühende Landschaften. Noch...

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Diesmal müsst ihr euch glücklicherweise nicht nur durch radioaktiv verstrahlte und karge Landschaften kämpfen, sondern könnt euch auch an den grünen Wäldern und sanften Hügellandstrichen West Viriginias erfreuen. Die Entwickler erklärten, dass der US-Staat dabei aus sechs charakteristischen Regionen bestehen soll, die sich stark voneinander unterscheiden. Dank neuer Rendering-, Licht- und Landschafts-Technologie werden diese Gegenden außerdem noch detaillierter als im Vorgänger dargestellt.

Alle Charaktere sind echte Menschen

Doch was nutzt die schönste und größte Spielwelt, wenn sie reine Kulisse bleibt und nicht mit Leben bevölkert wird? Computergesteuerte Gegner werden deshalb in Form von abstrusen Monstern und wilden Mutanten die Gegenden durchstreifen. Da dürften sich die ein oder anderen alten Bekannten darunter tummeln. Zudem fügen die Entwickler zahlreiche neue Monster hinzu, die von der örtlichen Folklore West Virginias inspiriert wurden.
Riesenfaultiere durchstreiften in der Eiszeit die Gegend von West Virginia

Riesenfaultiere durchstreiften in der Eiszeit die Gegend von West Virginia

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Und was ist mit den menschlichen Figuren, den NPCs? Diese werden nun alle von echten Menschen, also von euren Mitspielern gespielt. Ihr spielt alle eure eigenen Rollen in der großen, weiten Sandbox-Welt von Fallout 76. Die einen werden sich als einsame Söldner verdingen, während Plünderer- und Banditen-Spieler Jagd auf nichtsahnende Vault-76-Überlebende machen. Die Quests bekommt ihr von Computer-Terminals, Tagebüchern oder ähnlichen Gegenständen in der Welt.
Bethesda ist sich im Klaren, dass das eine immense und ungewohnte Neuerung für die Fallout-Reihe darstellt. Deshalb sollen auf einem Welt-Server auch nur ein paar dutzend Spieler unterkommen. Die Server-Größe beschränkt sich auf 24 bis 32 Spieler pro Welt. Hinzu kommt, dass alle Spieler jederzeit auf der Karte markiert sind. Also vergesst nicht, immer euren Pipboy im Auge zu behalten, sonst könntet ihr anderen Spielern schneller zum Opfer fallen als euch lieb ist!
Einer hat es nicht überlebt.

Einer hat es nicht überlebt.

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Softcore-Survival?

Fallout 76 ist zwar auch als Einzelkämpfer spielbar, doch bekommt es erst in einer Gruppe von bis zu fünf Spielern die nötige Würze. Die Welt wird an einigen Ecken sicherlich gefährlich genug sein, damit manche Herausforderungen nur als Gruppe schaffbar sind.
In Fallout 76 könnt ihr in einer Gruppe Ruinen erkunden.

In Fallout 76 könnt ihr in einer Gruppe Ruinen erkunden.

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Damit das Überleben in West Virginia auch in einer gemeinsamen Gruppe spannend bleibt, werden einige Survival-Elemente eingeführt. Spieler müssen darauf achten, regelmäßig zu essen und zu trinken. Die Entwickler geben aber Entwarnung: Das Überleben soll vielmehr eine Art "Softcore-Survival" sein:
Wenn euer Charakter das Zeitliche segnet, müsst ihr nicht wieder von vorne anfangen, sondern behaltet alle erreichten Fortschritte.
Todd Howard, Bethesda Game Studios Director

Kooperatives Bauen und Craften

Fallout 4 hat es bereits vorgemacht: Auch das Bauen und Errichten eigener Behausungen und sogar ganzer Siedlungen kann Spaß machen. Fallout 76 übernimmt die bereits bekannten Bau-Elemente und öffnet sie dem kooperativem Miteinander. Gemeinsam dürft ihr so nun stundenlang an dem perfekten Unterschlupf eurer Gruppe tüfteln. Ein ganz besonderer Clou daran, solltet ihr angegriffen werden: Ihr könnt eure Siedlung kurzerhand zu einem handlichen Koffer zusammenfalten und an einer sichereren Stelle neu errichten!
Der Siedlungsbau aus Fallout 4 kehrt zurück

Der Siedlungsbau aus Fallout 4 kehrt zurück

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Auch das Craften aus Fallout 4 wird eine Rückkehr feiern. So könnt ihr in einer Gruppe gemeinsam eure Munitionsvorräte aufstocken, Nahrungsreserven auffüllen oder Materialien für Gebäude herstellen. Sogar das Craften von Waffen, Rüstungen und Modifikationen soll wieder möglich sein. Hier sollte es von Vorteil sein, wenn sich jeder Mitspieler auf eine bestimmte Rolle spezialisiert. Kann ja nicht jeder ein toller Koch sein, nicht wahr?

Vernichtende Atomkriege zwischen Spielern als Endgame

Und was passiert, wenn verfeindete Spielerparteien ihre stolzen Festungen errichtet haben und es bei Auseinandersetzungen zwischen Regionen zu einem Patt kommt? Dann wird es Zeit für eine echte Endgame-Herausforderung: Überall auf der Welt von Fallout 76 sind funktionsfähige Atomraketensilos verstreut, mit denen ganzen Siedlungen der Garaus gemacht werden kann.
Nicht mehr viel übrig geblieben...

Nicht mehr viel übrig geblieben...

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Damit es nicht zu ärgerlichem Missbrauch kommt, können die Atomraketen bloß mit den korrekten Start-Codes aktiviert werden, die zunächst gefunden und von der Gruppe zusammengesetzt werden müssen. Schon jetzt ist klar, dass dies zu großen politischen Tumulten und Schlachten um die Codes führen wird. Eine wahre Endgame-Herausforderung für Veteranen von Fallout 76 sozusagen. Nicht auszudenken, wie sich manche Spielwelten entwickeln werden, denn die Atomraketenangriffe hinterlassen natürlich auch verstrahlte und zerstörte Landschaften.

Die Zukunft von Fallout 76

Fans von Fallout fragen sich jetzt sicherlich: Fehlt da nicht noch was? Was ist mit den beliebten Fan-Mods für die Bethesda-Rollenspiele? Keine Sorge, diese Möglichkeit ist bei Veröffentlichung zwar noch nicht verfügbar, soll aber nachgereicht werden. Dazu kann dann eine eigene, private Welt eingerichtet werden, die ihr nach Belieben verändern dürft.
Wir lieben Mods und so sind wir 100% verpflichtet, das auch in Fallout 76 zu machen.
Todd Howard, Bethesda Game Studios Director
Wenn ihr also mit einem Aspekt von Fallout 76 nicht zufrieden seid: Kein Problem, einfach Fan-Mods installieren und schon habt ihr euer Traumspiel! Der Release von Fallout 76 ist für den 14. November 2018 geplant. Dann erscheint das Online-Survival-Rollenspiel für Playstation 4, Xbox One und PC.
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