Neun Fahrer des Teams Red Bull-BORA-hansgrohe ziehen auf Mallora ein Segelflugzeug in die Luft.
© Predrag Vuckovic@extreme-photographer.com
Radsport

Peloton Takeoff: Florian Lipowitz zieht mit Team Flugzeug in die Luft

Neun Red Bull-BORA-hansgrohe-Fahrer befördern ein Segelflugzeug in die Luft. Teamwork trifft auf pure Pedalkraft. Die Frage ist, wie viel Watt haben sie dafür wohl gebraucht?
Von: Agnes Aneboda
3 min readPublished on
Sie haben Geschichte geschrieben: Unter der Leitung von Tour de France-Star Florian Lipowitz ist es neun Radsportlern des Red Bull-BORA-hansgrohe-Teams gelungen, ein Segelflugzeug mit reiner Pedalkraft in die Luft zu ziehen. In Son Bonet auf Mallorca beschleunigten die Fahrer auf einer 1.500 Meter langen Startbahn auf 54 km/h und beförderten den Gleiter des Piloten Andy Hediger 90 Sekunden lang mit insgesamt 6.500 Watt in die Luft.
Durch ein 150 Meter langes Seil und ein speziell entwickeltes Gurtzeug, das mit dem Segelflugzeug verbunden war, demonstrierte das Peloton außergewöhnliche Teamarbeit, Kraft und Präzision, um Geschichte zu schreiben. Der Dritte der Tour de France 2025, Florian Lipowitz, teilt seine ersten Gedanken:
Der 25-Jährige Florian Lipowitz macht sich mit seinen Radkollegen bereit, ein Segelflugzeug in die Luft zu ziehen.

Florian Lipowitz schrieb nicht nur bei der Tour de France Geschichte.

© Predrag Vuckovic@extreme-photographer.com

Als ich das erste Mal von diesem Projekt hörte, hielt ich es nicht für möglich. Ein Flugzeug zu starten? Das schien unmöglich.
So etwas habe es im Straßenradsport noch nie gegeben, sagte der 25-jährige.

The Glacier Edition

Die Red Bull Glacier Edition mit dem Geschmack von Gletschereis-Himbeere.

Im Dezember 2025 exklusiv auf Amazon erhältlich

Red Bull Glacier Edition - Image
The Glacier Edition Background
Die Red Bull-BORA-hansgrohe-Team-Fahrer, die beim Peloton Takeoff Geschichte geschrieben haben:
Die neun Fahrer des Teams Red Bull-BORA-hansgrohe wärmen sich auf, bevor das Projekt startet.

Die Kälte vor dem Go: Das Ziehen des Gleiters wärmte die Fahrer schnell auf

© Predrag Vuckovic@extreme-photographer.com

Wie haben die Radfahrer und der Pilot zusammengearbeitet?

Der Radsport gilt als Einzelsport - mit Einzelsiegen, Zeitfahren und einem einzigen Sieger. Die Fachleute wissen es natürlich besser, aber für Aussenstehende ist oft nicht sichtbar, was dieses Projekt verdeutlicht: Peloton Takeoff zeigt die Teamarbeit, die erforderlich ist, um solch außergewöhnlichen Leistungen zu vollbringen.
Um das Flugzeug vom Boden zu heben und in die Luft zu heben, war nicht nur Teamwork unter den Radfahrern gefragt, sondern auch die Koordination mit dem Piloten Andy Hediger, denn die Fahrer konnten das Flugzeug nicht sehen und Pilot Hediger verlor das Peloton unmittelbar nach dem Start aus den Augen.
Dan Bigham, Head of Engineering bei Red Bull-BORA-hansgrohe, verglich die Anstrengung mit der eines Rennsiegers. "Die Anstrengung war einzigartig, aber genauso vergleichbar mit einem Sieg im Rennen, mit der zusätzlichen Komplexität, die Kräfte mit deinem Teamkollegen auszugleichen, um das Feld zusammenzuhalten."
Die Fahrer des Teams Red Bull - BORA - hansgrohe blicken in den Himmel zum Segelflugzeug, das sie gestartet haben.

Job done: Das erste Segelflugzeug mit Fahrradantrieb fliegt im Himmel.

© Predrag Vuckovic@extreme-photographer.com

Anhand der Daten wussten wir, dass jeder Fahrer circa 500 Watt benötigt, um das Flugzeug zu starten, aber dabei wollten wir es nicht belassen
Dan Bigham, Leiter der Technik bei Red Bull-BORA-hansgrohe
Entscheidend für den Erfolg dieses Kunststücks war das maßgeschneiderte Gurtzeug, das Bigham und sein Team entwickelt haben, damit die Fahrer in perfekter Harmonie in die Pedale treten und die einwirkenden Kräfte gleichmäßig verteilen können. "Das Gurtzeug war ein entscheidendes Element, etwas, das es vorher einfach nicht gab. Wir haben unzählige Stunden damit verbracht, es zu entwickeln, und diese Arbeit hat es uns ermöglicht, mit dem Peloton Takeoff Geschichte zu schreiben."
Bei nahezu minimaler Geschwindigkeit zu fliegen und gleichzeitig die Spannung auf dem Seil aufrechtzuerhalten, erforderte eine präzise, gleichmäßige Steuerung. Für Hediger wurde mit dem Projekt ein Traum wahr. "Von Menschenkraft gezogen zu werden, war ein besonderes Gefühl. Ich bin so glücklich, dass wir endlich die Luftfahrt mit dem Radsport verbinden konnten und Red Bull unsere Idee zum Leben erweckt hat", sagte er.
Die Kombination von Radfahren und Luftfahrt eröffnete spannende neue Möglichkeiten für Wissenschaft und Technik. Bigham bezeichnet das Projekt als "bahnbrechend für den Sport" und als Chance, sein Fachwissen im Bereich Aerodynamik für etwas noch nie Dagewesenes einzusetzen.
Bigham habe aus den Analysen gewusst, dass jeder Fahrer etwa 500 Watt brauchen würde, um das Flugzeug zu starten. "Aber", sagte er, "jedes Watt mehr bedeutete mehr Höhe für das Flugzeug. Zu sehen, wie Andy 100 m erreicht, war etwas ganz Besonderes."

Teil dieser Story

Florian Lipowitz

Florian Lipowitz zählt mit seinem außergewöhnlichen Talent und unermüdlichem Ehrgeiz bereits jetzt zu den besten Fahrern im internationalen Radsport.

DeutschlandDeutschland
Profil ansehen