Screenshot aus Project Motor Racing zeigt ein GT3-Rennen mit einem Porsche in Führung
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Project Motor Racing Test: Die heißeste Rennsimulation 2025?

Ultra-realistische Physikengine, dynamisches Wetter und beeindruckende Cockpit-Perspektiven: Project Motor Racing will es als Rennsimulation mit Assetto Corsa und Co aufnehmen. Unser Test verrät mehr.
Von: Phil Briel
8 min readPublished on
Das Spielejahr 2025 endet mit einem echten Highlight für Rennspiel-Fans: Mit Project Motor Racing rast eine brandneue Rennsimulation der Straight4 Studios an die Startlinie, die es mit der etablierten Konkurrenz wie Assetto Corsa oder Gran Turismo 7 aufnehmen will. Gelingt dem Debüttitel des Entwicklerstudios auf Anhieb der Sprung an die Spitze?
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Project Motor Racing: Realismus trifft Zugänglichkeit

Das neu gegründete Entwicklerstudio Staight4 Studios beschreibt Project Motor Racing als "Motorsporterfahrung für jedermann". So will die neue Rennsimulation nicht nur beinharte Sim-Racing-Fans ansprechen, sondern auch virtuelle Gelegenheits-Rennfahrer:innen abholen und Realismus mit Zugänglichkeit vereinen.
Screenshot aus Project Motor Racing

Project Motor Racing spielt sich sehr realistisch

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Während wir zur ersten Outlap im Freien Training der GT3-Klasse auf dem altehrwürdigen Nürburgring aus der Boxengasse rollen, macht der neue Edelracer unmissverständlich klar: Das hier ist keine weichgespülte Simcade-Erfahrung. Das ist virtueller Motorsport, der in Sachen Fahrphysik neue Maßstäbe setzt.

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Immerhin haben die Entwickler:innen mit zahlreichen Rennfahrer:innen und Profis zusammengearbeitet, um eine präzise und realistische Spielerfahrung zu schaffen und dabei eine neue Physikengine entwickelt, die jeden Aspekt der virtuellen Karossen realitätsnah simulieren soll.
Neulinge, die ihre ersten Gehversuche in Project Motor Racing wagen, müssen dabei zunächst umdenken: Eine Brems- oder Lenkhilfe wird hier ebenso wenig geboten, wie eine Rückspulfunktion, die etwaige Fahrfehler in Windeseile wieder ausbügelt. Wer mag, kann sich das virtuelle Rennfahrerleben aber durch verschiedene Fahrhilfen wie ABS, Traktionskontrolle oder eine virtuelle Ideallinie etwas erleichtern.
Screenshot aus Project Motor Racing zeigt die Anpassung der Setups.

Im Fahrzeug-Setup lässt sich jede Schraube anpassen.

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Und dennoch: Der Fokus liegt klar auf Realismus. Die Boliden setzen auf ein realistisches Gewicht und lassen sich, abhängig von der jeweiligen Klasse, äußerst schwerfällig um die Kurven bugsieren. Fahrfehler bestraft PMR dabei gnadenlos - und das macht Laune!
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Realismus pur

Bei Project Motor Racing handelt es sich also um eine waschechte Rennsimulation, die den Motorsport authentisch abbilden möchte. Anders als in Gran Turismo 7 oder Forza Motorsport findest du hier keine Serienfahrzeuge, die dir auf dem Weg zum Supermarkt auf der Straße begegnen können.
Screenshot aus Project Motor Racing zeigt ein GT3-Rennen aus der Cockpit-Perspektive auf dem Red Bull Ring.

Die Cockpit-Perspektive sorgt für intensive Rennen

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Insgesamt 13 Rennsport-Klassen bildet der Racer virtuell ab. Diese reichen von zickigen Sportwagen der 1970er Jahre über GT3-Boliden, wie sie in der DTM zu Hause sind, bis hin zu LMP-Prototypen der Langstreckenrennen wie der 24h Nürburgring.
Dabei gelingt es dem Rennspiel hervorragend, die Eigenheiten der unterschiedlichen Klassen virtuell umzusetzen. Den giftigen Porsche 917K, der 1970 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewinnen konnte, auf der Strecke zu halten, gleicht dabei einem absoluten Drahtseilakt.
Im Gegensatz dazu fährt sich der Lamborghini Huracán GT3 EVO2, der beispielsweise von ABT Sportsline in der DTM eingesetzt wird, deutlich zugänglicher. Was jedoch nicht bedeutet, dass die Rennen zu einem Zuckerschlecken werden.
Screenshot aus Project Motor Racing zeigt einen Boliden auf der Strecke.

Project Motor Racing will Fans realistischer Rennspiele überzeugen

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Zumal das dynamische Wetter, die Reifentemperaturen und weitere Faktoren spürbare Auswirkungen auf den Grip und damit das Handling der Boliden haben. Insgesamt liefet Project Motor Racing hier eine stimmige und absolut realistische Fahrphysik, die sich hinter Platzhirschen wie Assetto Corsa und Co nicht verstecken muss und selbst anspruchsvollen Sim-Racing-Ansprüchen gerecht wird.
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Der Karrieremodus von Project Motor Racing

Herzstück für Solo-Spieler:innen in Project Motor Racing markiert der Karrieremodus, der ebenfalls auf eine authentische Erfahrung setzt. Statt regelmäßig neue Boliden freizuschalten, will das Rennspiel hier eine klassische Motorsport-Ökonomie abbilden.
Screenshot aus Project Motor Racing zeigt die Einstellungen im Karrieremodus

Der Karrieremodus von Project Motor Racing

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Was das bedeutet? Zu Beginn der Karriere erstellst du deinen eigenen Rennstall und entscheidest dich für einen von drei Wegen, was direkten Einfluss auf das Budget hat. Du entscheidest also selbst, ob du mit wenig Kohle in einer niedrigen Klasse oder mit massiven Ressourcen gleich an der Spitze einsteigen möchtest.
Außerdem gilt es, das Sponsoring-Modell festzulegen. Das hat direkte Auswirkungen auf die Einnahmen, die in jedem Rennen generiert werden. Als "Rollende Werbetafel" beispielsweise winkt ein pauschaler Betrag pro Event, die Platzierung im Rennen hat aber keinerlei Auswirkungen. Im Gegensatz dazu kann dieser Pauschalbetrag aber auch verringert werden, während für Rennsiege fette Geldboni winken. Diese lassen sich dann in neue Rennwagen investieren, die Zugang zu neuen Meisterschaften, Klassen und Events eröffnen.
Diese Auswahl trägt aber ein gewisses Risiko. Denn die Teilnahme an Meisterschaften setzt eine gewisse Startgebühr voraus, während du etwaige Schäden am Fahrzeug ebenfalls aus eigener Tasche bezahlen musst, um beim nächsten Event an den Start gehen zu dürfen.
Screenshot aus Project Motor Racing zeigt einen Audi R8 der GT4-Klasse beim Verlassen der Boxengasse auf dem Nürburgring.

Wir starten zum Qualifying auf dem Nürburgring

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Und so ist es problemlos möglich, den eigenen Rennstall schon vor dem zweiten Event ins Aus zu manövrieren: Wer einen zu teuren Start-Rennwagen wählt und diesen zum Auftakt beschädigt, könnte das eigene Team in den finanziellen Ruin treiben und dafür sorgen, dass die Karriere genauso schnell vorbei ist, wie sie begonnen hat. (Ja, das haben wir beim ersten Gehversuch tatsächlich geschafft).
Dieses Modell sorgt für Spannung, wenngleich sich der Karrieremodus von Project Motor Racing recht trocken präsentiert und man schlussendlich lediglich Rennen um Rennen und Meisterschaft um Meisterschaft aneinanderreiht.
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Herausforderungen und Multiplayer

Abseits der Karriere wartet Project Motor Racing mit abwechslungsreichen Herausforderungen für Solo-Spieler:innen auf, die sich in zwei Kategorien unterteilen: Bei den Werksfahrer-Challenges gilt es, verschiedene Anforderungen zu meisten.
Mal musst du mit einem rutschigen Gruppe C-Rennwagen ohne Fahrhilfen auf der Strecke überleben, mal mit einem Hypercar-Prototypen auf der Nordschleife bestehen.
Screenshot aus Project Motor Racing zeigt ein GT-Rennen bei Regen in Silverstone.

Nasse Bedingungen bilden eine besondere Herausforderung

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In der Langstrecken-Halle hingegen ist der Name Programm: Kannst du 43 Runden in Spa, 50 Runden Sebring oder 10 Runden auf der Nordschleife fehlerfrei durchhalten und am Ende ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen? Abwechslungsreich? Ja, wenngleich hier als Belohnungen lediglich Platzierungen in den Online-Bestenlisten winken. So wirklich motivierend ist das auf lange Sicht nicht.

Der Multiplayer von Project Motor Racing

Der Fokus von Project Motor Racing liegt aber ganz klar auf dem Multiplayer-Modus. Hier wird einiges an Abwechslung geboten. Zur Wahl stehen beispielsweise geplante Ranglisten- und Social-Events, die an festgelegten Tagen und Uhrzeiten starten.
Wer sich in eines der Events einschreibt, wird zum Start mit Spieler:innen vermittelt, die etwa auf demselben Skill-Level liegen, was für fairere Rennen sorgen soll. Social-Rennen eignen sich dabei vor allem für schnelle Spiele und umfassen 15-minütige Sprintrennen. Ranglisten-Events hingegen dauern 20 bis 60 Minuten und erlauben es, Plätze in den Leaderboards zu erklimmen, die zusätzlich in monatliche Meisterschaften miteinfließen.
Screenshot aus Project Motor Racing zeigt die Erstellung von Online-Lobbies.

Auch individuelle Online-Lobbies sind möglich

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Abhängig von den Ergebnissen lassen sich dann neue Tiers freischalten. So sind Online-Multiplayer-Rennen in der Gruppe C- oder LMDh-Klasse erst dann möglich, wenn du dir einen Namen im Onlinemodus gemacht hast.
  • Bietet Project Motor Racing Cross-Play? Ja! PMR kann auch plattformübergreifend zwischen PC, PlayStation- und Xbox-Konsolen gespielt werden.
Zudem wartet die Rennsimulation mit einem stimmigen Strafensystem und einer Fair Play-Belohnung auf, um die Chancengleichheit zu verbessern. Das zeigt deutlich, welche Gedanken sich das Entwicklerteam gemacht hat, um Project Motor Racing auch langfristig in der Online-Community zu etablieren.
Screenshot aus dem Multiplayer von Project Motor Racing

Online-Events starten zu festgelegten Zeiten.

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Um aber überhaupt erst an den Ranglisten-Events teilnehmen zu können, gilt es jedoch zunächst, einen Lizenztest erfolgreich abzuschließen und der hat es wirklich in sich. Die Einstiegshürde fällt also ungemein hoch aus.
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Project Motor Racing: Wie gut ist die Controller-Steuerung?

Eine Rennsimulation will natürlich mit dem passenden Setup samt Lenkrad gespielt werden. Doch Project Motor Racing erscheint auch für Konsolen und da stellt sich unweigerlich die Frage: Wie gut ist die Controller-Steuerung?
Der Racer bietet umfangreiche Einstellungen für Spieler:innen, die mit einem Controller fahren. Dazu gehören individualisierbare Dead Zones und Empfindlichkeiten, die es erlauben, die Lenkung genau auf das persönliche Fahrgefühl abzustimmen. Das Steering ist dabei so programmiert, dass die Intensität der Lenkbewegung mit der Dauer der Stickbewegung zunimmt, was für eine hervorragende Kontrolle sorgt.
Screenshot aus Project Motor Racing zeigt ein Rennen aus der Onboard-Perspektive.

Auch mit Controller ist Project Motor Racing gut spielbar.

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Zusätzlich lässt sich die Tastenbelegung des Gamepads frei konfigurieren, was die Möglichkeit bietet, auch Fahrhilfen wie Bremsbalance oder Traktionskontrolle oder das digitale Dashboard auf die gewünschten Tasten zu legen und so im Rennen zu nutzen.
Das Fahrverhalten mit einem Controller bekommt Project Motor Racing dabei ausgesprochen gut hin, wenngleich die Lenkung hier etwas Eingewöhnungszeit benötigt. Nimmt man sich diese Zeit, lassen sich aber auch mit einem Gamepad sehr gute Rundenzeiten in den virtuellen Asphalt brennen. Auch wenn das Fahrgefühl mit Controller nicht ganz an die Präzision von Lenkrädern heranreicht, überzeugt die Steuerung durch vielfältige Anpassungsmöglichkeiten und praxisgerechte Features.
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Project Motor Racing Test: Fazit

Project Motor Racing kann bereits zum Release überzeugen, wenngleich die neue Rennsimulation hinsichtlich des Umfangs noch ausbaufähig ist. Gerade die überzeugende Physikengine und das gelungene Handling dürfte Rennspiel-Fans mit Faible für Realismus hervorragend schmecken.
Auf der Strecke gibt der neue Racer eine sehr gute Figur ab und spielt sich angenehm knackig, jedoch ohne dabei Genre-Neulinge zu überfordern. Auch technisch kann das neue Rennspiel überzeugen. Mit knapp über 70 Rennwagen und 28 Locations gibt es inhaltlich aber noch Luft nach oben, was sich in naher Zukunft aber schnell ändern kann.
Besonders interessant zu sehen wird sein, was die Community aus dem umfangreichen Mod-Funktionen der Rennsimulation macht. Von lizenzierten Lackierungen über neue Strecken bis hin zu ganz eigenen Spielmodi ist hier nahezu alles denkbar, was das Rennspiel umso attraktiver macht.

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