Gaming
Rocket League feierte erst kürzlich sein 8-jähriges Jubiläum und der Hype um das Game ist größer denn je. Das Spielprinzip klingt erstmal simpel: Kurze 3vs3 Matches mit fliegenden Autos, die einen überdimensionierten Ball ins gegnerische Tor schießen müssen. Aber wie so oft steckt der Teufel im Detail: Rocket League zu perfektionieren erfordert einiges an Zeit und gezieltem Training. Hier kommen ein paar Tipps, die dir den Start erleichtern werden:
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Controller oder Maus & Tastatur?
Erst einmal solltest du dich entscheiden ob du mit Controller oder Maus & Tastatur (MnK) starten willst. Ein Controller hat gegenüber MnK einige Vorteile und den meisten Spielern geht die präzise Steuerung via Gamepad deutlich einfacher von der Hand. Auch bei den Profis wird der Controller klar favorisiert, die wenigsten sind mit MnK unterwegs. Viele schätzen die Vorteile beim Movement, die ein 360° Stick gegenüber den vier Tasten mit sich bringt.
Der Profi „Fruity“ ist immerhin 2019 mit MnK Europameister geworden. Die Unterschiede sind am Ende nicht so entscheidend, wichtig ist, dass es sich für einen selbst richtig anfühlt. Du solltest dich jedoch auf eine Steuerungsmethode festlegen, so vermeidest du, dass das Gefühl & die Muscle Memory verloren gehen.
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Kamera-Einstellungen
Die Kamera-Einstellungen sind ein wichtiger Weg, sich einen kompetitiven Vorteil zu verschaffen. Zuerst sollte man auf jeden Fall den „Camera Shake“ deaktivieren. Das Wackeln bei jeder Kollision führt schnell dazu, die Konzentration auf den Ball zu verlieren und kann nerven.
Die Sichtfeld (FOV) Einstellung bestimmt, wie viel du vom Spielfeld und deinem Auto sehen kannst. Bei niedrigen Einstellungen wird über das Autodach gezoomt, um einen engeren Blick auf das Spielfeld zu ermöglichen, während höhere Einstellungen einen breiteren Überblick bieten. Mehr vom Spielfeld zu sehen, ist in dem rasanten Game auf jeden Fall ein Vorteil.
Die Option "Abstand" kontrolliert, wie weit die Kamera hinter dem Auto positioniert ist, während die "Höhe" auf ähnliche Weise festlegt, wie hoch die Kamera über dem Auto schwebt. Der Kamerawinkel wiederum beeinflusst den Neigungswinkel, mit dem die Kamera nach unten ausgerichtet ist.
Die Schwenkgeschwindigkeit (Swivel Speed) reguliert das Tempo, mit dem die Kamera um dich herum schwenkt. Die "Übergangsgeschwindigkeit" beeinflusst, wie flüssig sich die Kamera zwischen dem Ein- und Ausschalten der Ballkamera bewegt.
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Das richtige Auto wählen
Die Auswahl an Autos erscheint im ersten Moment riesig. Doch man ein Blick auf die Profi-Szene macht sehr schnell klar, dass eigentlich nur drei davon infrage kommen: Octane, Fennec und etwas abgeschlagen der Dominus. Octane ist seit der ersten Saison das Nonplusultra unter den Fahrzeugen im Game. Er hat quasi keine Schwachstellen und ist in allen Rängen beliebt – der perfekte Allrounder.
Fennec fühlt sich etwas träger und langsamer an, dafür steckt etwas mehr Kraft in den Schüssen. Außerdem passt die Optik besser zu der tatsächlichen Hitbox als beim Octane. Dominus glänzt vor allem in der Offensive mit brachialen Powershots, allerdings kann das flache Fahrzeug und der große Wendekreis sehr gewöhnungsbedürftig sein. Am besten testest du die einzelnen Autos einmal durch und entscheidest dich dann für deinen Favoriten.
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Die Basics meistern
Starte damit, die grundlegenden Mechanismen des Spiels zu trainieren. Dazu gehört Boosten, Springen und Ballkontrolle. Der „Trainingsmodus“ und Free Play sind gute Wege, um sich ganz stressfrei mit der Steuerung vertraut zu machen. Du wirst schnell merken, dass es ziemlich tricky ist, den Ball gezielt zu treffen. Hier hilft nur grinden. Es kann helfen sich klar abgesteckte Trainings-Ziele zu setzen oder vor jedem Match erst einmal ein paar Runden im Trainingsmodus zu verbringen, um sich aufzuwärmen.
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Boost Management
Ein essenzieller Teil von Rocket League ist das Boosten. Nur mit vollem Boost-Tank kannst du spektakuläre Aerials durchführen oder legendäre Saves schaffen. Schau dir in Ruhe an, wo die Boostpads auf dem Spielfeld verteilt sind und optimiere deine Fahrtwege so, dass du möglichst immer über die Boosts fährst. Die sechs großen Boost Pads befinden sich am Rand der Map und füllen den Tank zu 100% auf. Sie respawnen nach 10 Sekunden.
Die kleinen Pads geben 12% Boost und spawnen nach 5 Sekunden erneut. Von Ihnen sind insgesamt 28 in der Arena verteilt. Zum Start des Spiels, beim Kickoff oder nach einer Demolition spawnt jeder Spieler mit 33% Boost im Tank. Achte darauf, immer einen gut gefüllten Boost-Tank zu haben, um schnell auf das Spielgeschehen reagieren zu können und sowohl in der Offensive als auch Defensive handlungsfähig zu sein.
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Position
Kaum etwas ist wichtiger als die eigene Position auf dem Spielfeld. Eine gute Positionierung erfordert Aufmerksamkeit, Übung und eine gute Einschätzung des aktuellen Spielgeschehens. Indem du deine Positionierung verfeinerst, kannst du sowohl defensiv als auch offensiv das Beste aus deinen Fähigkeiten herauszuholen und bessere Entscheidungen im Spiel treffen.
Als Faustregel kann man festhalten: Positioniere dich so, dass du deinen Team-Mates helfen kannst, ohne Ihnen dabei direkt am Auspuff zu hängen. Ideal ist es, möglichst viel des Spielfelds abzudecken, aber noch nah genug am Teammate zu sein, um auf mögliche Attacken der Gegner oder einen Miss bzw. Ballverlust reagieren zu können.
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Rotations verstehen
Das Rotationsprinzip ist eine essenzielle Strategie in Rocket League, die darauf abzielt, das Spielfeld optimal zu nutzen, effektive Angriffe zu orchestrieren und gleichzeitig eine stabile Verteidigung aufrechtzuerhalten. Die Spieler des Teams wechseln sich ab, um ihre Positionen anzupassen und somit das Spielfeld optimal abzudecken. Die Rotation beinhaltet einen steten Wechsel zwischen Angriffs- und Verteidigungspositionen.
Wenn ein Spieler aktiv am Angriff beteiligt ist (z.B. durch einen Schuss oder eine Vorlage), zieht er sich nach dem Angriff zurück und lässt einen Teamkameraden seine Position einnehmen. Wenn ein Spieler vorrückt, um den Ball anzugreifen, geht gleichzeitig ein anderer Spieler zurück, um die optimale Verteidigung sicherzustellen. Im Rahmen der Rotation ist es auch immer möglich, den Boost-Tank für den nächsten Angriff zu füllen. Durch die Rotation wird sichergestellt, dass immer mindestens ein Spieler bereit ist, den Ball zu treffen oder zu verteidigen.
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Ballchasing vermeiden
Die meisten Anfänger in Rocket League neigen dazu, immer dem Ball nachzujagen (Ballchasing). Stattdessen solltest du auf kluge Positionierung setzen. Ballchasing führt zu chaotischem und unorganisiertem Gameplay und setzt die eigene Verteidigung unnötig unter Druck. Wenn du siehst, dass ein Teammate bereits eine gute Position für den Ball hat, vertraue ihm und überlasse ihm den Ballkontakt. Dadurch entsteht ein flüssigerer Spielfluss und du kannst dich auf deine eigene Positionierung für mögliche Pässe oder Abpraller konzentrieren.
Das Vermeiden von Ballchasing erfordert viel Geduld und Disziplin. Die Momente, in denen es sinnvoll ist, dem Ball nachzujagen zu erkennen erfordert viel Erfahrung. Grundsätzlich gilt: Ist ein Teammate bereits unterwegs zum Ball, ist es besser, sich in eine strategische Position zu begeben, um schnell reagieren zu können.
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Team & Kommunikation
Am besten ist es natürlich, wenn du in deinem Freundeskreis andere Rocket League Fans hast, mit denen du die Games bestreitest und ihr euch gemeinsam verbessern könnt. Gerade die Möglichkeit, den Voicechat zu nutzen, bietet hier einen riesigen Vorteil. Aber auch mit den zufälligen Teammates kann man sich über die Quickchat-Funktion gut abstimmen. Ein einfaches „I got it“ oder „Defending…“ können hier schon Wunder wirken. Stell sicher, dass du deine Quickchat-Buttons im Menü mit den wichtigsten Informationen belegst.
Besonders in den niedrigen Rängen kann es sehr frustrierend sein, wenn die Teammates die Grundprinzipien von Rocket League missachten. Konzentriere dich in solchen Fällen auf dein eigenes Spiel und mach das Beste draus. Im schlimmsten Fall ist es nach 5 Minuten überstanden. Solltest du einen tollen Teammate erwischen kann es eine super Idee sein, über die „Party up“ Funktion eine Gruppe zu starten und sich für die nächsten Games zusammenzuschließen.
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Positiv bleiben & Geduld haben
Mach dir bewusst, dass es sehr lange dauert, bis man Rocket League meistert. Die meisten Profis haben viele Jahre gebraucht, um auf ihrem Level anzukommen. Es kann super frustrierend sein, ein Open net zu missen oder viele Games in Folge absolutes Pech mit den Random Mates zu haben. Hier ist es ganz wichtig, eine positive Grundeinstellung zu bewahren. Am Ende des Tages zockst du Rocket League, weil du Spaß daran hast. Wenn du dranbleibst, wirst du sehen, wie viel Spaß es macht, sich die Ränge hochzukämpfen und immer besser zu werden.