Mark McMorris bei den US Open of Snowboarding in Vail Colorado
© Aaron Blatt / Red Bull Content Pool
Snowboarden

Snowboarden für Anfänger: Die 8 besten Tipps & Tricks

Mit diesem Guide gelingt der perfekte Einstieg in die trickreiche Welt des Snowboardens.
Autor: Ben Kissam
6 min readPublished on
"Seit ich das erste Mal auf einem Snowboard stand, hat es mir die ultimative Freude bereitet", sagt Snowboarder Mark McMorris. "Aber erst als ich sieben Jahre alt war und immer mehr Zeit auf den Kickern und Features von Mission Ridge verbrachte, bemerkte ich wie einzigartig die Snowboard-Community war."
Mark McMorris im Red Bull Performance-Camp in Saas Fee, Schweiz

Mark McMorris im Red Bull Performance-Camp in Saas Fee, Schweiz

© Dom Daher / Red Bull Content Pool

Wenn McMorris behauptet, dass er sich im zarten Alter von sieben Jahren bereits über die ersten Kicker geworfen hat, könnte man annehmen, dass Snowboarden ein relativ leicht zu erlernender Sport ist. Falsch, denn McMorris ist eines der seltenen Phänomene in der faszinierenden Welt des Snowboardens. Die meisten Einsteiger benötigen viel Zeit und Training, um auch nur annähernd an die herausragenden Fähigkeiten des Ausnahmesportlers aus Kanada heranzukommen. Im Vergleich zu anderen Sportarten hat Snowboarden jedoch eine der steilsten Lernkurven. Und genau deshalb ist es auch so wichtig, dass Anfänger zuerst die Basics beherrschen, bevor sie sich an ihre ersten Tricks wagen.
Snowboarden ist auch ein Sport, bei dem sich Anfänger gerne überschätzen und zu früh zu viel versuchen, was leider häufig Verletzungen mit sich bringt. Um das zu vermeiden und dir beim Einstieg maximalen Spaß zu garantieren, haben wir die 8 besten Tipps und Tricks gesammelt.
01

Keine Tricks am ersten Tag

Wenn man Ben Ferguson in seinem Film "Fleeting Time" mit seinem Board durch Schneestürme jagen und über riesige Kicker im märchenhaften Winter Wonderland segeln sieht, ist eines natürlich klar: Du willst das auch! Aber alles mit der Zeit -- versuche deine grenzenlose Inspiration unter Kontrolle zu halten und vermeide es, gleich am ersten Tag Rails und Kicker anzufahren. Wie eigentlich alle Sportarten kann auch Snowboarden nicht an einem Tag gemeistert werden -- oder in einer Saison. Gib also dein Bestes, um dir Step-by-Step die Grundlagen anzueignen und hebe dir deine ersten Flugstunden für später auf, wenn deine Skills auf dem richtigen Level sind. Im Durchschnitt dauert es etwa zwei bis drei Tage bis man die absoluten Basics beherrscht.

42 Min

Fleeting Time

Ben Ferguson und eine Crew von professionellen Snowboarder:innen dokumentieren zwei Winter lang die Jagd nach Stürmen.

02

Die Knie beugen

Erinnerst du dich noch daran, wie es immer geheißen hat, in die Knie zu gehen? Gut, denn genau das machen wir auch auf dem Snowboard, wenn die ersten Turns anstehen. Wenn man die Knie beugt, hat man viel mehr Kontrolle über das Board und wird schneller die Basics meistern.
  • Übung für Frontside: Stell dich mit geradem Rücke aufrecht hin, drücke die Knie nach vorne und halte diese Position. Deine Fersen sollten sich vom Boden lösen.
  • Übung für Backside: Tue so, als würdest du in seinem Sessel sitzen. Begebe dich mit flachem Rücken in die Hocke und verlagere dein Gewicht auf die Fersen (Zehen vom Boden lösen) und halte die Balance.
Aufrechtes Stehen mit unbegeugten Knien ist das Rezept zum Scheitern. Also nicht vergessen: Immer die Knie beugen!
03

Quer zum Hang fahren

Auch wenn es gerade am Anfang etwas komisch erscheinen mag, aber auf einem Snowboard fährt man eigentlich immer quer zum Hang und nicht gerade hinunter.
Mark McMorris bei der Red Bull Natural Selection Tour 2021

Mark McMorris bei der Red Bull Natural Selection Tour 2021

© Dean Blotto Gray / Natural Selection Tour / Red Bull Content Pool

Enge Turns sind gerade für Einsteiger häufig schwieriger zu lernen. Dein Board nimmt sehr schnell Fahrt auf und man muss geschickt reagieren, um zu bremsen.
Übe also gerade am Anfang lange, weite Kurven und versuche ein riesiges "S" über die gesamte Breite des Hangs zu zeichnen -- von einer bis zur anderen Seite. Das Üben von weiten Turns ist auch eine gute Möglichkeit, an den Fersen- und Zehenbewegungen zu arbeiten und sich darauf zu konzentrieren, die Knie gebeut zu halten.
04

Auf andere Leute achten

Auch wenn du alle Regeln genau befolgst wird es dich an deinen ersten Tagen am Berg mehrmals auf den Hintern setzen. Das gehört beim Erlernen des Snowobardens einfach dazu. Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass du jedes Mal, wenn du stürzt, zu einer Gefahr für andere Snowboarder und Skifahrer wirst, die ausweichen müssen. 50 % des Snowboardens bestehen darin, seine Umgebung aufmerksam zu beobachten, um folgenreiche Zusammenstöße zu vermeiden. Achte darauf, wer sich in deiner Nähe befindet und vermeide Situationen, wo du anderen Wintersportlern zu Nahe kommst -- gerade an deinen ersten Tagen auf der Piste.
05

Klein anfangen

Pisten in Skigebieten werden in der Regel farblich gekennzeichnet. Blaue Pisten sind flachere Pisten und damit perfekt geeignet für alle Anfänger, während rote und schwarze Pisten nur etwas für Fortgeschrittene und Experten sind. Meist gibt es auch einen Anfängerbereich, der nur ein paar hundert Meter lang ist und extra angelegt ist, um dir deine ersten Schritte auf dem Board so angenehm wie möglich zu machen.
06

Die richtige Kleidung

Angemessene Kleidung ist für jeden Snowboarder ein absolutes Muss, aber besonders Anfänger sollten darauf achten, dass sie gute Snowboardjacken und -hosen tragen. Gerade am Anfang wird dein Körper häufig im Schnee landen. Und du wirst ja nicht frieren wollen, wenn du deine ersten Turns auf die Piste zauberst, oder?
Ben Ferguson, Mikkel Bang, Hana Beaman, Robin Van Gyn & Zoi Sydowski-Synott

Ben Ferguson, Mikkel Bang, Hana Beaman, Robin Van Gyn & Zoi Sydowski-Synott

© Tom Monterosso / Natural Selection Tour / Red Bull Content Pool

Sie sind ein paar Dinge, die du unbedingt dabei haben solltest:
  • Snowboardhose
  • Snowboardjacke
  • Snowboardhandschuhe
  • Boots
  • Dicke Snowboardsocken
  • Helm
Je nachdem, wie kalt es ist, empfiehlt es sich, mehrere Schichten zu tragen. Extra Wärmeschichten für die Beine oder ein Hals-/Gesichtstuch an extrem eisigen Tagen sind ebenfalls empfehlenswert. Alles, was Feuchtigkeit absorbiert (wie zum Beispiel Baumwolle), ist keine gute Idee. Denn dann endest du durchnässt und ausgekühlt -- und schlecht gelaunt.
07

Hast du ein gutes Board?

Für ein anständiges Board muss man nicht unbedingt weit über 500 € ausgeben, vor allem nicht, wenn es dein erstes ist. Was du aber auf jeden Fall vermeiden solltest, sind alte, rostige Boards. Ein geliehenes Board, das eigentlich gar nicht zu deiner Größe passt, ist auch eine schlechte Idee und erschwert das Erlernen der Grundlagen erheblich. Informiere dich einfach im Skigebiet und hol dir ein geeignetes Material, das zu dir passt.
08

Passt dir dein Equipment?

Neben einem perfekt sitzendem Helm müssen auch Snowboard und Bindung genau auf dein Gewicht, deine Größe und aufeinander abgestimmt sein. Gute Bindungen erleichtern die Kontrolle über das Board, da sie nicht nur den Komfort für die Füße erhöhen, sondern auch Vibrationen dämpfen.
Mark McMorris bei den US Open of Snowboarding in Vail Colorado

Mark McMorris bei den US Open of Snowboarding in Vail Colorado

© Aaron Blatt / Red Bull Content Pool

So checkst du deine Bindung:
  • Alle vier Schrauben an jeder Bindung müssen fest mit dem Brett verbunden sein und sollten sich nicht bewegen, wenn du leicht daran ziehst.
  • Lass dir dein Material von einem Experten vor Ort checken, wenn du unsicher bist. Oder leihe dir deine Ausrüstung einfach im Fachgeschäft und lasse dich beraten.
Wenn du diese Tipps und Tricks für Snowboard-Anfänger befolgst, wird dein erster Tag am Berg garantiert zur persönlichen Erfolgsstory! Worauf wartest du also noch? Ab auf die Piste!

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