Rein theoretisch kann man in Frankreich vom Ärmelkanal im Norden bis zum Mittelmeer im Süden überall surfen. Je nach Saison, Wetter und Swell-Richtung finden sich in beinahe jedem Zipfel des Hexagons surfbare Wellen.
Am konstantesten aber brechen Frankreichs Beachbreak-Wellen an der Westküste – insbesondere der Südwest-Küste rund um den weltberühmten Surf-Ort Hossegor. Hier sind die Top 5 Surf Spots in Frankreich von Nord nach Süd.
1. La Torche – Finistére
Die Bretagne ist für surfende Frankreich-Touristen nicht der erste Halt. Trotzdem sollte man sich die Region im Norden des Hexagons unbedingt einmal in seinem Surferleben ansehen – insbesondere den Spot La Torche!
An guten Tagen besticht nicht nur der Beachbreak am Plage de la Torche mit guten und anfängerfreundlichen Peaks, vor allem die Linken und Rechten am Point am linken Ende der Bucht haben es für Fortgeschrittene und Könner in sich: Die Rechten sind kurz und knackig und münden direkt in der Strömung, die zurück zum Peak führt (auch Elevator genannt). Die Linken laufen länger, dafür ist man beim langen, anstrengenden Zurückpaddeln auf sich allein gestellt.
2. Lacanau – Les Landes
Eine knappe Autostunde von Bordeaux entfernt ist Lacanau neben Hossegor, Frankreichs zweites Surf-Epizentrum. Neben der kurzen Anfahrtszeit machen die soliden Sandbänke Lacanau zu einem der angesagtesten Spots für Einheimische und Surf-Touristen.
Das Besondere an Lacanau: Zwei Betonmolen, die vom Strand von Plage Central weit ins Meer laufen. Sie sollen den Sand zusammenhalten und sorgen dafür, dass die Sandbänke Jahr für Jahr besonders gut geformt und eng gepackt sind. Auch das ist ein Grund dafür, warum die Wellen in Lacanau gerade im Sommer oft etwas größer sind, als anderswo. Zudem kann Lacanau etwas mehr Größe halten, als viele andere Spots (La Graviére ausgenommen).
Kein Wunder also, dass hier, im Schatten von Bordeaux, seit 1979 jedes Jahr zahlreiche internationale Surf-Wettkämpfe stattfinden.
3. Les Estagnots – Seignosse
3 Min
Caroline Marks RAW – von Seignosse bis Hossegor
Caroline Marks ist unser Rookie des Jahres. Warum das so ist, siehst du in diesem Clip aus Frankreich.
Wie die gesamte Südwest-Küste Frankreichs bringt ein solider W-NW-Swell die Sandbänke von Les Estagnots zum Feuern. Besonders am frühen Morgen, wenn an den Stränden meist Offshore herrscht und es noch nicht ganz so voll ist im Wasser, kann man hier richtig scoren.
Die Sandbänke und Peaks an diesem beliebten Spot sind so konstant, dass die World Surf League hier ihr Ausweich-Lage aufschlägt, wann immer der Contest in La Graviére stattfindet, der berühmte Spot aber nicht liefert. Les Estagnots liefert im Normalfall immer Surfbares.
4. La Graviere – Hossegor
17 Min
The French Connection
Kanoa Igarashi und Stephanie Gilmore sind in Frankreich, um sich auf das europäische Turnier der WSL World Tour 2019 vorzubereiten.
Der berühmteste Spot in ganz Frankreich! La Graviére ist ein echtes Beachbreak-Biest, das nicht zu Unrecht mit hawaiianischen Wellen-Hammern wie Backdoor und Off the Wall verglichen wird. Grund für die Ausmaße und die unbändige Kraft La Graviéres ist der langgezogene Tiefseegraben der Biskaya. Er mündet direkt vor Hossegor und konzentriert die Energie der ankommenden Atlantik-Swells auf La Gravière und die umliegenden Wellen.
Gepaart mit der steil ansteigenden Küste, Hossegors seichten Sandbänken und Offshore-Winden aus Südost entsteht eine französische Weltklassewelle, die seit vielen Jahren fester Bestandteil des World Surf League Kalenders ist. Spaß haben hier nur Profis. Anfänger und Fortgeschrittene werden nördlich bei Les Cul Nuls oder südlich in Capbreton eher fündig.
5. Les Cavaliers – Anglet
1 Min
Red Bull Airborne in Anglet
In diesem actiongeladenen Video kämpfen 16 französische Surf-Profis in den Wellen Anglets um einen Platz beim Red Bull Airborne Comtest 2019. Viel Spaß!
Auf der südlichen Seite der Hafenmole Anglets brechen die kraftvollen Wellen von Les Cavaliers. An guten Tagen – so behaupten manche – können die Tuben von Les Cavaliers mit denen von La Graviére mithalten. Fakt ist, dass es hier so gut wie immer rappelvoll ist – wahrscheinlich weil die Wellen hier meist etwas größer sind, als an den restlichen Stränden von Anglet.
Fakt ist auch – das belegt auch das Video oben – dass sich die punchy Peaks von Les Cavalier besonders gut für Airs eignen. Alles in allem ist Les Cavaliers einer der besten Beachbreak-Spots in ganz Frankreich und einer der wenigen, der nach Norden durch eine Mole begrenz ist. Der Vorteil: etwas weniger Nord-Süd-Strömung gegen die man ankämpfen muss, will man seine Position im Line-Up halten.