Der UCI Cross-Country-Weltcup-Zirkus war am Wochenende zu Gast in Leogang in Österreich. Der kräfteraubende, steile Kurs zeigte sich von seiner besten Seite und kam vor allem den Ridern entgegen, die sich bergauf am wohlsten fühlen. Du hast die Action verpasst? Kein Problem! Darunter findest du die spektakulärsten Highlights und eine Zusammenfassung der Rennen.
Rennaction aus Leogang im Replay:
Gleich zwei neue XCC-Gewinner
6 Min
XC Short Track Recap – Leogang
Beim ersten XC Short Track-Rennen im schönen Leogang lieferten sich die Rider von Start bis Ziel ein knallhartes Battle.
Sowohl Loana Lecomte als auch Mathias Flückiger holten ihre allerersten XCC-Siege auf dem Shorttrack-Kurs in Leogang - und der hatte es in sich: Auf dem langen Anstieg zeigte sich schnell, wer die stärksten Beine an diesem Tag hatte.
XCO-Weltcup-Premiere in Leogang
3 Min
XCO-Streckenerklärung mit Laura Stigger
Lokalmatadorin Laura Stigger führt uns durch die neue Cross-Country-Strecke für den UCI Mountainbike-Weltcup 2021 in Leogang.
Gelegen im Herzen der österreichischen Alpen, bot der Kurs in Leogang alles, was das MTB-Herz begehrt, aber vor allem war er eines: steil! Einige Rider kannten die Strecke bereits vom WM-Debüt 2020, aber nun war Leogang zum ersten Mal Gastgeber eines XCO-Weltcup-Events. Und das wirkte sich natürlich auch auf die Strecke aus: Es war ganz klar ein Kurs für die Fahrer, die sich gerne aufwärts plagen. Häufige Stürme in den letzten Wochen führten außerdem dazu, dass die Waldabschnitte sehr rutschig waren und einige Rider im Rennen ausfielen, aber das gute Wetter und der Wind am Renntag trockneten zum Glück noch die etwas exponierteren Streckenteile auf.
Vlad Dascălu schafft den Sprung aufs Podium
Als ehemaliger U23-Weltmeister und Gewinner des U23-Gesamtweltcups waren die Erwartungen an Vlad Dascălu nach seinem Aufstieg in die Liga der Großen hoch. Es hat einige Zeit gedauert, bis sich der Rumäne an das Elite-Niveau gewöhnt hat, immer häufiger zeigte er aber Leistungen, die sein außergewöhnliches Talent und Können bestätigten.
Der bisherige Höhepunkt wartete aber in Leogang, wo Dascălu den sensationellen fünften Platz belegte. Der Youngster aus Rumänien musste sich im Sprint gegen den Franzosen Thomas Griot nur knapp geschlagen geben - sonst wäre er sogar Vierter geworden. Dascălu arbeitete sich in einzigartiger Manier von Platz 17 stetig nach vorne und wurde im Verlauf des Rennens immer stärker.
Action um Platz 2 bei den Frauen
Mit ihrem XCO-Hattrick bei den bisherigen drei Weltcups, ist Loana Lecomte zweifellos die zurzeit stärkste Fahrerin im XCO-Zirkus. Die junge Französin fuhr in Leogang von der ersten Runde an vorneweg und zwang damit den Rest des Feldes zu einer erfolglosen Aufholjagd.
Lecomte musste nicht einmal mehr über die Schulter nach hinten blicken - ihr Vorsprung war einfach zu groß. Sie dominierte auf jedem Streckenabschnitt und lag über die gesamte Dauer des Rennens einsam an der Spitze.
Eine beherzte Fahrt der österreichischen Lokalmatadorin Laura Stigger hielt sie über weite Strecken des Rennens auf Tuchfühlung zur Spitze und erst gegen Ende des Rennens übernahm Jenny Rissveds schließlich das Ruder. Die Schwedin sprintete als Zweite über die Ziellinie, Stigger sicherte sich als Dritte ihr bestes Elite-XCO-Resultat. Für Jolanda Neff war es eine willkommene Rückkehr auf das Podium als Vierte, während Pauline Ferrand-Prévot als Fünfte das Podium komplettierte.
Die Fans sind zurück
Endlich war es wieder so weit: Eine begrenzte Anzahl an Zuschauern wurde zum Rennen in Leogang zugelassen und die UCI-Rider bekamen erstmals wieder die Energie der Fans am Streckenrand zu spüren. Im Gespräch nach dem Rennen bemerkte Stigger, wie großartig es war, lautstarke Unterstützung auf heimischem Boden zu haben: „Es ist toll, wieder Zuschauer zu haben - es gibt viele Leute aus meiner Heimat, die mich anfeuern. Das gibt einem so viel zusätzliche Motivation."
Verpatztes Rennen für Nino Schurter
Da weder Mathieu Van der Poel noch Tom Pidcock in Leogang am Start standen, war alles angerichtet für einen Sieg von Nino Schurter, der damit den Rekord von Julien Absalon mit 33 Weltcupsiegen einstellen könnte. Aber es sollte nicht sein! Der amtierende Europameister erlebte stattdessen ein frustrierendes Wochenende auf seinem neuen Scott Spark RC Bike.
Bereits beim Start des XCC-Rennens am Freitag hatte der Schweizer Probleme mit den Pedalen und wurde erst am Ende des Feldes wieder ausgespuckt – im Ziel reichte es nur für Platz 29. Für das Hauptrennen bedeutete das, dass er aus der vierten Reihe starten musste. Mit gutem Start in der ersten Runde hätte er einen großen Sprung nach vorne machen können, aber leider hing er hinter anderen Fahrern fest und so war er am Ende der ersten Runde nur auf einem Platz 16. Von dort aus war es schwierig nach vorne zu arbeiten und auch die Rundenzeiten waren enttäuschend. Seine schnellste Runde fuhr er tatsächlich erst in der letzten Runde, was ihm schließlich noch Platz 10 belegte.
Kampf der besten Climber beim Rennen der Männer
Wie bereits erwähnt, war der Kurs in Leogang nur etwas für die stärksten Beine des Sports und die Fahrer mussten die wahrscheinlich längsten Anstiege im gesamten Weltcupkalender überwinden. Einer, dem das zugutekam, war Ondřej Cink. Der Tscheche wurde in der Vergangenheit sogar von einem Profi-Team verpflichtet, um bei der Tour de France mitzufahren. Mathias Flückiger setzte sich ebenfalls in Topform auf solchen Strecken und war damit auch ein heißer Kandidat auf den Sieg.
In den ersten Runden setzten sich die beiden Fahrer an die Spitze und fuhren zusammen mit Anton Cooper dem Rest des Feldes davon. Cooper fällt kurze Zeit später aber zurück und musste sich im Kampf um den Sieg gegen Cink und Flückiger geschlagen geben. In der vorletzten Runde erreichte das Battle dann seinen Höhepunkt, wobei Flückiger im Finale die Oberhand behielt und sich den Sieg holte.
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